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Ong Bak 3 Special Edition

Gestartet: 18 Dez 2010 18:49 - 8 Antworten


Veröffentlichung:
26.11.2010
Laufzeit:
99 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 18 Dez 2010 18:49

Kuro77

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Ong-Bak 3 - Special Edition Blu-ray Review


Im Genre der fernöstlichen Kampfkunstfilme hat sich der Thailänder Tony Jaa (eigentlich: Panom Yeerum) in den letzten Jahren einen beachtlichen Ruf erspielt. Fundament seines Ansehens ist dabei der im Jahr 2003 entstandene Film Ong Bak. Die Gesetze der Physik scheinen ihre Gültigkeit zu verlieren, wenn Jaa hier leichtfüßig, blitzschnell und ohne Umschweife seine Gegner zerlegt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass er die Martial-Arts Legenden Bruce Lee und Jackie Chan als seine großen Vorbilder benennt. Beriefen sich diese beiden Großmeister auf das chinesische Kung-Fu, so setzt Jaa mit seinem thailändischen Muay-Thai Kampfstil ganz eigene Akzente und bildet damit einen deutlichen Gegenpol zu Filmen chinesischer Herkunft. Mit Revenge of the Warrior (2005) und Ong Bak 2 (2008) festigte Jaa seine Stellung als absoluter Ausnahmekönner auf seinem Gebiet und legte schließlich im Jahr 2010 den Abschluss seiner Ong Bak-Trilogie vor.

Story:

Trotz einer fast übermenschlichen Anstrengung gegen eine überwältigende Anzahl von Gegnern, musste sich Tien (Jaa) am Ende des 2. Teils letztlich doch dem hinterhältigen Lord Rajasena geschlagen geben, der vor Jahren Tiens Eltern auf heimtückische Weise ermorden ließ. Die Rachegelüste des jungen Kämpfers bleiben damit vorerst unerfüllt. In Rajasenas Gefangenschaft wird Tien auf grausamste Art gefoltert, misshandelt und soll letztlich hingerichtet werden. Doch kurz bevor das Urteil vollstreckt wird, gelingt es durch eine List, Tien zu befreien. Unterschlupf findet der halb tot geprügelte und verkrüppelte Tien bei seinem früheren Meister Bua (N. Sirichanya), der ihn in seiner Jugend in der Kunst des Khon, eines thailändischen Tanzes, unterwies.

Körperlich und geistig am Ende, steht Tien vor einem langen und entbehrungsreichen Weg der Genesung, bevor er in der Lage ist, sich seinen inneren und äußeren Dämonen zu stellen. Diese personifizieren sich schon bald in der Gestalt des mysteriösen Kämpfers Demon Crow (D. Chupong), der während Tiens Heilungsprozess sogar Lord Rajasena herausfordert und dessen Thron erobert. Doch die teuflische „Krähe“ überzieht das Land mit schwarzer Magie und terrorisiert erbarmungslos seine Einwohner. Ein Zustand, den sich der von neuem erleuchtete Tien nicht lange mit ansieht.

Der dritte Teil der Trilogie beginnt nahtlos dort, wo Ong Bak 2 aufhörte. Schauplatz ist immer noch das archaische Thailand des 15. Jahrhunderts. Doch Teil 3 unterscheidet sich in einiger Hinsicht von seinem Vorgänger. Wird Teil 2 noch von pausenlosen Kampfeinlagen bestimmt, die nur wenig Raum für eine Geschichte lassen, so nimmt sich Ong Bak 3 am Anfang sehr viel Zeit für ruhige Momente, die die beschwerliche Rekonvaleszenz Tiens zeigt. In diesem Zusammenhang sorgt sich der weise Meister Bua in gleichem Maße um die philosophische Bildung seines Schützlings, wie sich die hübsche Tänzerin Pim (P. Dejudom) um das seelische Wohlbefinden Tiens kümmert.

Besonders an Ong Bak 3 ist ebenfalls die Tatsache, dass Tony Jaa hier einen ganz eigenen Kampfstil demonstriert, der Elemente des brutalen Muay-Thai mit der Anmut und Grazie des Khon Tanzes verbindet. Dadurch entsteht eine völlig neue Technik, die sich durch harmonische und fließende Bewegungen auszeichnet und entfernt an Ballet erinnert. Damit wird auch Tiens neue Geisteshaltung nach seiner „Wiedergeburt“ unterstrichen. Er ist nicht mehr der von Rachegelüsten zerfressene, verbissene Krieger, sondern zeigt sich nun eher als in sich ruhender Mönch. Eine gelungene Weiterentwicklung des Charakters, mit der nicht unbedingt zu rechnen war.

Ein weiteres Pfund, mit dem Ong Bak 3 wuchert, sind die abermals furios inszenierten Actionszenen, die allerdings erst in der zweiten Hälfte des Films richtig Fahrt aufnehmen und an Brutalität dem Vorgänger in nichts nachstehen, so dass die Freigabe ab 18 Jahren absolut gerechtfertigt ist. Höhepunkt des Films ist die finale Schlacht im Palast, in die einige Elefanten spektakulär eingebunden werden. Weniger spektakulär sind hingegen die schauspielerischen Leistungen der einzelnen Protagonisten, die sich überwiegend auf dem durchschnittlichen Niveau eines Martial-Arts Film bewegen. Auch Tony Jaa wird sicher nie zu einem Charaktermimen werden. Doch die gebotenen Schauwerte lassen diesen Mangel schnell vergessen.

Bildqualität:

Technik: Videocodec VC-1, Ansichtsverhältnis 2,35:1, Auflösung 1080p

Glücklicherweise zeigt sich der Bildtransfer im Vergleich zu Teil 2 deutlich verbessert, ist von einem Platz im Spitzenfeld aber immer noch ein Stück entfernt. Größter Kritikpunkt ist hier der Schwarzwert, der zwar satt und deckend daher kommt, allerdings auch in besonders dunklen Szenen Bildinformationen verschluckt. Das liegt vor allem an einem steilen Kontrastumfang, der als Stilmittel zu verstehen ist, aber ebenfalls negative Auswirkungen mit sich bringt.

So verhindert er leider eine plastische Darstellung des Gemetzels. Überaus positiv ist hingegen die fast durchgängig überzeugende Schärfe und Feinzeichnung zu bewerten, die in allen Bildbereichen eine sehr gute Detailfülle offenbart. Das unauffällige, aber stets präsente Filmkorn trägt ebenso zum angenehmen Look des Films bei, wie die verwendeten Farbfilter, die dem Bild mal mehr, mal weniger stark einen warmen, gold-braunen Ton verleihen. Für einen aktuellen Film zeigt das Master allerdings zu viele Verschmutzungen.

Tonqualität:

Technik: Deutsch/Thai DTS-HD Master Audio 5.1

Der Ton ist das Glanzstück dieser Veröffentlichung und präsentiert sich absolut auf der Höhe der Zeit. Auch im größten Getümmel sind Dialoge (so sie denn dann vorkommen) deutlich zu verstehen. Besonders positiv fällt allerdings die enorm räumliche Abmischung auf, die alle Lautsprecher voll in das Geschehen einbezieht und direktionale Effekte absolut präzise abbildet. Auch der Subwoofer kommt zu seinem Recht und sorgt für gelegentliche Tiefschläge. Das Klirren der Waffen, Schläge und Tritte werden dynamisch zu Gehör gebracht. Insgesamt gibt es so gut wie nichts zu kritisieren. Hier liegt eine HD-Tonspur vor, wie sie sich manche aktuellen, hoch gepriesenen Hollywood-Blockbuster wünschen würden.

Ausstattung:

Das knapp 15minütige B-Roll Material zeigt einige Impressionen vom Dreh und gewährt dabei einen oberflächlichen Einblick in die Entstehung verschiedener Szenen. In Jackie Chan Filmen wird so etwas, flott zusammengeschnitten und äußerst unterhaltsam, im Abspann gezeigt. Als Bonusmaterial ist das allerdings zu wenig. Die ebenfalls enthaltenen Interviews sind zum großen Teil zu vernachlässigen. Lediglich Tony Jaas Interview gibt einige wissenswerte Informationen preis. Die restlichen Beiträge balancieren zwischen überflüssig und unfreiwillig komisch. Die Extras liegen in nicht anamorpher Standardauflösung vor.

Fazit:

Technisch präsentiert sich Ong Bak 3 auf hohem Niveau. Das Bild ist fast durchgängig scharf und zeigt eine Fülle von Details, die von einem unzureichenden Schwarzwert allerdings teilweise geschluckt werden. Am Ton gibt es dagegen nichts zu bemängeln. Die Extras enttäuschen auf der ganzen Linie.

Der Zuschauer bekommt mit Ong Bak 3 eine spektakuläre, thailändische Martial-Arts Schlachtplatte serviert, die durch ihre spektakuläre Inszenierung kaum Wünsche offen lässt. Tony Jaa zeigt sich abermals auf der Höhe seiner Fähigkeiten und könnte als legitimer Nachfolger eines Jackie Chan oder Jet Li gelten. Gegenwärtig hat sich Jaa allerdings, frustriert von ständigen Problemen mit seinen Produktionsfirmen, aus dem Filmgeschäft zurückgezogen, so dass es auf unbestimmte Zeit keine neuen Filme mit ihm geben wird. Ong Bak 3 ist damit nicht nur der Abschluss einer Trilogie, sondern vielleicht sogar der viel zu frühe Abschluss einer vielversprechenden Karriere.

Kurzbewertungen:

Story: 7/10
Bild: 8/10
Ton: 10/10
Extras: 3/10
Gesamt*: 7/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.

Kaufempfehlung: 7/10
Die Kaufempfehlung der Ong-Bak 3 - Special Edition Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte:

TV: Pioneer PDP-LX5090 (50“)
BDP: Pioneer BDP-LX71
AVR: Pioneer SC-LX81
Lautsprecher: B&W (Main), Teufel (Surround)
#2
Geschrieben: 18 Dez 2010 19:30

Patrick_Star

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Zuerst hatte ich es für einen Asia-Porno gehalten... :rofl:

Tolles Review von dir - aber nicht mein Gebiet. Wärs ein Schmuddelfilm, hätte ich ihn mir geholt! :rofl:;):p
#3
Geschrieben: 18 Dez 2010 20:02

Kuro77

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Danke, Matthes!

Tja, ist leider kein Ong Slap, wobei hier auch ausgiebig geslapt wird. :rofl:
#4
Geschrieben: 19 Dez 2010 09:38

Deniso

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Sehr schöne Review, danke :thumb:;)

Den Film selber kann ich wirklich ganz schlecht beurteilen oder sagen wir mal so, ich wüsste jetzt nicht ob er gut oder schlecht ist :)

Die Fights sind erste Sahne, aber die Story ist wiedermal nicht das Gelbe vom Ei, weil erneut der Tony, nach Teil 2, das Zepter in die Hand genommen hat und das merkt man dem Streifen deutilch an.
Er ist ein klasse Fight-Schauspieler, der mit seinem Talent wirklich einiges erreichen könnte, aber als Regisseur muss er noch einiges lernen ;)

Irgendwie kommt es mir auch vor, als wäre er keine einfache Persönlichkeit. Zuerst hat er sich mit Prachya Pinkaew verstritten, der mit Ong Bak und Revenge of the Warrior eine sehr gute Arbeit leistete, dann kam noch sein Aussetzer während dem Dreh zu Ong-Bak 2, als er mitten drin verschwand, um meditieren zu gehen und letztendlich durfte das Studio daran glauben.

Ong-Bak und Revenge of the Warrior sind zwar erstklassige Martial-Arts Filme und genau daran müsste Jaa wieder anknüpfen, aber dafür braucht er eine führende Hand, die ihm den Weg zeigt, denn alleine sehen vielleicht die Kämpfe spektakulär aus, doch der Film hinterlässt immer einen faden Beigeschmack, der niemanden so richtig gefällt.
#5
Geschrieben: 20 Dez 2010 08:24

Sawasdee1983

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Schön geschriebene Review, wobei ich was den Film betrifft etwas anderer Meinung bin, ich halte diesen Film für totalen Blödsinn (und ich bin halb Thai) wobei dass ja auch Geschmackssache ist. Optisch hat er ein paar schöne Ansätze, sehr gute Score, aber wenn man mal den Thaicut von Revenge of the Warrior gesehen hat, dann fragt findet man die Kampfszenen hier richtig schwach. Technisch stimme ich dir was die Blu Ray betrifft aber überein.
MfG Pierre

Sawasdee1983
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#6
Geschrieben: 20 Dez 2010 14:23

Sawasdee1983

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Bezüglich Tony Jaa wollte ich noch was hinzufügen. Sei Mai befindet sich der Gute nämlich in nem Tempel und meditiert. Ist nämlich jetzt Mönch geworden. Aber bevor ihr jetzt alle denkt oh Gott es kommen keine Filme mehr mit ihm. In Thailand ist es üblich dass ein Mann irgendwann mal in seinem Leben für ein Jahr ins Tempel gehen muss. Ich denke mal nach all der Aufregegung wegen der Dreharbeiten und der Tatsache dass er sich schlichtweg übernommen hat, will er sich so ne Auszeit gönnen und gleichzeitig seine "Pflicht" erfüllen. Jedoch ist nicht klar ob es bei einem Jahr bei ihm bleiben wird. :confused:
MfG Pierre

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#7
Geschrieben: 20 Dez 2010 17:34

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Zitat:
Zitat von Sawasdee1983
Optisch hat er ein paar schöne Ansätze, sehr gute Score, ...

Der Score hat mich ehrlich gesagt an manchen Stellen stark genervt, weil die Melodien oder allgemein die Töne nicht wirklich zur Situation oder Szene gepasst haben ... aber das ist eben geschmackssache ;)
#8
Geschrieben: 21 Dez 2010 00:51

zerodragon

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Zitat von Sawasdee1983
Bezüglich Tony Jaa wollte ich noch was hinzufügen. Sei Mai befindet sich der Gute nämlich in nem Tempel und meditiert. Ist nämlich jetzt Mönch geworden. Aber bevor ihr jetzt alle denkt oh Gott es kommen keine Filme mehr mit ihm. In Thailand ist es üblich dass ein Mann irgendwann mal in seinem Leben für ein Jahr ins Tempel gehen muss. Ich denke mal nach all der Aufregegung wegen der Dreharbeiten und der Tatsache dass er sich schlichtweg übernommen hat, will er sich so ne Auszeit gönnen und gleichzeitig seine "Pflicht" erfüllen. Jedoch ist nicht klar ob es bei einem Jahr bei ihm bleiben wird. :confused:

also ich persönlich würde das nicht so schlimm finden wenn er 1 oder 2 jahre von der bildfläche verschwunden wäre, für ihn kann ja dan chupong einspringen (bei ong bak 3 hatte er die besseren kampfszenen ;))
#9
Geschrieben: 21 Dez 2010 08:07

Sawasdee1983

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Zitat:
Zitat von zerodragon
also ich persönlich würde das nicht so schlimm finden wenn er 1 oder 2 jahre von der bildfläche verschwunden wäre, für ihn kann ja dan chupong einspringen (bei ong bak 3 hatte er die besseren kampfszenen ;))

Dan Chupong ist ein guter Martial Artist, jedoch auch hier hab ich bei ihm so kleine Probleme, denn Born To Fight mit ihm war klasse, Dynamite Warrior hatte zwar sehr gute Kampfszenen, aber auch hier geht der Film mehr in Richtung Blödsinn.

Was Tony Jaa betrifft, dass er jetzt für mind. 1 Jahr ne Auszeit nimmt ist ok, kann seine Batterien wieder auftanken und dann ein geniales Comeback feiern. Jedoch heißt es hier, Vorbereitung ist alles. Bei Ong Bak 1 meine ich war es über ein Jahr nur für die Kampfchoreo. So sollte es dann auch bei seinem nächsten Film sein. Weniger abhetzten aber dafür geniales abliefern.
MfG Pierre

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