Zitat:
Zitat von mrgfink
...ich mache keine Werbung für einen Händler...
Eigentlich sollte das mal ein Anstoss sein über den ganzen
Hifi-Voodoo nachzudenken.
Sorry wenn es falsch verstanden wurde.
Bis dann.
mrgfink
Hi,
die Inhalte sind es imo schon wert, diskutiert zu werden. Zu der
Person/Händler kann ich nichts sagen. Ob die Thesen durch die evtl.
Diskreditierung der Person ungültig werden, überlasse ich anderen
zu entscheiden.
Inhaltlich entsprechen diese Ausführungen ja weitgehend der
Weltanschauung der "Objektivisten", was inzwischen auch meine
bevorzugte Denkrichtung ist. Das ist halt eine Sicht auf die Audio
Welt, es gibt auch andere, durchaus gleichberechtigte. Diese
funktioniert inzwischen für mich besser, war früher auch
Subjektivist, der viele "Unterschiede" gehört (und/oder erwartet)
hat. Meine Ziele im Audio konnte ich damit nicht erreichen, wobei
aus heutiger Sicht diese Ziele nicht genau genug definiert waren
und teilweise sowieso utopisch sind.
Der Konflikt zwischen den Objektivisten und den Subjektivisten (und
allen Splittergruppen dazwischen) wird sich sowieso nie lösen aus
der einfachen, logischen Erkenntnis, dass man kein Negativum
beweisen kann. Übrigens ein Hauptproblem der "objektivistischen"
Denkrichtung.
Ich mache mal ein Beispiel. Eine These der Objektivisten ist, dass
sich Verstärker, die sich mit vorhandenen Messmethoden gleich
messen (insb. linearer Frequenzgang und Verzerrung), sauber
konstruiert sind (Eingangs/Ausgangsimpedanz etc.) und nicht im
Clipping sind, im Blindtest ununterscheidbar gleich anhören, sofern
der Pegel auf rund 0,1 dB gleich eingestellt ist. Hörbare
Unterscheide in an sich linearer Elektronik entstünden nur durch
Pegelunterschiede und Verzerrungen. So ein "Glaubensgekenntnis" der
Objektivisten. (Ich verwende religiöse Begriffe, um die absurde
Ernsthaftigkeit mit der sich beide Strömungen gegenüber stehen zu
verdeutlichen ;) )
Diesbezügliche Blindtests können nun vielleicht im Einzelfall
sagen, dass dieser Test, unter den gegebenen Bedingungen, mit
diesen Teilnehmern, an diesem Ort, zu dieser Zeit keinen
statistisch relevanten Unterschied gezeigt hat. Sie können aber nie
unwiderlegbar beweisen (im striktesten Sinne), dass man unter
anderen Umständen NIE einen Unterschied hört. Es ist vielleicht
wahrscheinlich, aber letztendlich nicht beweisbar. So wie man nicht
beweisen kann, dass es keine Ufos gibt, dass es keinen Gott gibt,
etc.
Ein Negativum ("kein Unterschied") ist nicht beweisbar.
Für mich persönlich hatte die Berührung mit den "Objektivisten" zur
Konsequenz, dass ich mich in Bezug auf Audio seitdem fast nur noch
damit beschäftige, was "vorne reinkommt" (Aufnahmequalität und
Musik an sich) und "hinten rauskommt" (Lautsprecher und Raum). Das
"dazwischen" hat stark an Priorität verloren, es hat sich die Denke
bei mir umgestellt. Beispiele:
Thema: D/A Wandler und CD Player. Ich habe bei mir die drei aktuell
im Einsatz befindlichen D/A Wandler durch (Oppo BDP 80, TC
Electronic Finalizer 96, Onkyo 886 Pre/Pro). Klingen bei gleichem
Pegel alle gleich, sogar mit den Untervarianten Anschluss per
RCA/XLR/HDMI Billigkabel/SPDIF 75Ohm Kabel . Früher dachte ich, der
TC müßte am besten sein und hatte ein "ungutes" Gefühl, wenn ich
die anderen verwendet habe. Das Gefühl ist weg, Thema D/A Wandler
ist jetzt für mich abgehakt, bis es evtl. neue Erkenntnisse
gibt.
Thema Verstärker/Endstufen: Ich habe zur Zeit aktive LS, ohne
behaupten zu wollen, dass aktiv der Weisheit letzter Schluss sein
soll. Deren Endstufen sehen aus "audiophiler Sicht" teilweise
lächerlich aus und sind zum Teil PWM Verstärker ("digital"). Früher
hätte mir das "Sorgen" gemacht. Inszwischen ist es mir egal,
solange ich die Endstufen nicht ins Clipping bringe.
Thema Vorstufen: Meine Onkyo 886 hat sich bisher klanglich bei
Musik noch nicht negativ bemerkbar gemacht. Mein Test: einfach die
Vorstufe überbrücken, indem man z.B. einen Audioausgang einer
Quelle direkt an die Endstufe anschließt. Geht mit aktiven LS oder
einem D/A mit Pegelregler (wie beim TC) sehr gut. Wenn man keinen
Unterschied hört (ist bei mir der Fall), ist das Thema Klang und
Vorstufe für mich gegessen. Denn bei mir soll eine Vorstufe einfach
das nach hinten durchreichen, was vorne reinkommt. Wie eine
einfache Kabelüberbrückung. Eine Vorstufe, die da was dazugibt
("verbessert") wäre mir persönlich sogar suspekt. ;)
Meine aktuellen Meinungen zu LP/Digital, Kabel usw. behalte ich mal
für mich.
PS:
Gutes Lebensmotto: Leben und leben lassen. ;)