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The Runaways

Gestartet: 05 Nov 2010 09:05 - 3 Antworten


Veröffentlichung:
22.10.2010
Laufzeit:
106 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 05 Nov 2010 09:05

Patrick_Star

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The Runaways

Begeben wir uns zurück ins alte Jahrtausend, und zwar in die 70iger Jahre. Die Ölkrise hatte die Welt im Griff, Bonanza und die Sesamstraße flimmerten über die Mattscheibe, und im Radio konnte man die erste weibliche Punkrock-Band hören - die Runaways. In dem im Jahre 2010 erschienenen Film The Runaways, wird die Geschichte der gleichnamigen Band erzählt. In den Hauptrollen spielen die schon aus Eclipse – Bis(s) zum Abendrot bekannten Stars Kristen Stewart und Dakota Fanning. Der in den USA produzierte Film konnte auf ein Budget von 10 Millionen US-Dollar zurückgreifen, spielte allerdings bis dato weltweit nur 4,5 Millionen US-Dollar an den Kinokassen ein. Regie führte die 45-jährige Italienerin Floria Sigismondi, welche in der Musikvideo-Branche sehr bekannt ist. Unter anderem arbeitete sie mit Christina Aguilera, Incubus oder David Bowie zusammen.

Story

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In den 70iger Jahren war das Rockbusiness fest in Männerhand. Trotzdem nimmt die junge Joan Jett Gitarrenstunden und hofft, eines Tages auf den Bühnen dieser Welt auftreten zu dürfen. Durch Zufall lernt sie den bekannten Produzenten Kim Fowley kennen. Ihm erzählt Joan von ihrer Idee einer reinen Mädchen-Rock. Von den Vermarktungschancen angetan treibt er weitere Teenager auf, unter anderem eine Schlagzeugerin, Bassistin und Gitarristin. Mit Cherie Currie findet die Gruppe auch noch eine heiß ersehnte Sängerin, welche nicht nur mit ihrer Stimme, sondern auch mit ihrem Aussehen überzeugt. Die Mitglieder harmonieren von Beginn an sehr gut, und so lässt der Erfolg nicht lange auf sich warten. Doch wie zu erwarten tauchen mit dem Erfolg auch viele Schattenseiten wie Drogen und Alkoholexzesse auf, welche den internen Zusammenhalt schnell schwinden lassen.

Der 106-minütige Film basiert auf der von Cherie Currie 1989 herausgegebenen Biographie. Diese erzählt, wie aus ein paar Straßenkindern aus Los Angeles Weltstars wurden. Leider wurden bedingt durch die kurze Laufzeit von lediglich 106 Minuten viele Details ausgelassen, beziehungsweise schnell überflogen. So geht es Schlag auf Schlag. Der Beginn wird zwar noch halbwegs ausführlich geschildert, die erfolgreichen Zeiten nimmt das Publikum allerdings kaum wahr. Ein Grund dafür, sind die in den Vordergrund gestellten Drogen, Alkohol und Sexpartys. Durch diese Art der Komprimierung wirkt auch der Aufstieg aus den Slums in die Welt der Reichen und Erfolgreichen etwas gekünstelt – aber ebenso auch der Abstieg.

Plötzlich trennt sich die Band aus Gründen, die zuvor nicht einmal ansatzweise erörtert wurden. Wer die Geschichte der Runaways kennt weiß, warum die damaligen Geschehnisse auf diese Weise ihren Lauf genommen haben. Für alle anderen bleiben auch nach dem Film jede Menge Fragen unbeantwortet. Das viel größere Manko ist allerdings die Sichtweise des Films. Hier versuchen nicht ein paar harte Mädels ihren männlichen Kollegen zu zeigen, wo der Hammer hängt. Stattdessen wird viel nackte Haut und lesbische Spielchen gezeigt, womit alle typischen Klischees bedient werden. Dabei bleibt die Musik, beziehungsweise die Entstehung der einzelnen Songs völlig auf der Strecke.

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Eine Art Emanzipation oder Rebellion wird schmerzlich vermisst. Auch wenn im Fokus der Produzenten Cherie und Joan standen, so hätte man trotzdem die restlichen Bandmitglieder etwas ausführlicher behandeln müssen. Diese wirken dadurch eher wie eine Art Anhängsel als Bandkollegen. Doch auch die positiven Seiten sollen nicht verheimlicht werden. Durch die komprimierte Erzählweise und die hektische Kameraführung mit schnellen Schnitten, wird der Dauerstress erfolgreicher Stars sehr gut vermittelt. Heute auf der Bühne, in 12 Stunden bereits 1000 Kilometer weiter im Flugzeug. Gelebt wird aus dem Koffer, das Zuhause verschwimmt immer mehr zu einem undefinierbaren Ort. Im Endeffekt nur eine mittelmäßige Biographie mit einigen Löchern in der Erzählung.

Bildqualität


Technik Codec - MPEG4/AVC, Ansichtsverhältnis - 2,35:1 / 16:9 , Auflösung 1080p. Das Bild ist durchgehend von starken Stilmitteln geprägt. Einerseits sind die Farben stellenweise stark verfremdet und driften in extreme rot- und orangefarbene Bereiche ab, andererseits ist die Durchzeichnung nicht auf dem Niveau aktueller Blockbuster. Die meisten Einstellungen sind weich und die letzte Schärfe fehlt im Allgemeinen. Ebenso ist das Filmkorn fortwährend sichtbar, teilweise auch kräftiger, wirkt dabei allerdings nie unruhig oder störend.

Hinzu kommen immer wieder stärkere Überbelichtungen. Diese ganzen Stilmittel vermitteln den dreckigen Punkrock-Look der 70iger Jahre perfekt, die Farbveränderung und das Korn können die Stimmung perfekt transportieren. Kräftige Farben sind nur während den erfolgreichen Gigs zu sehen, ansonsten dominieren dunklere und erdige Töne. Der hervorragende Schwarzwert rundet das positive Gesamtbild ab. Freunde des „glatten“ Avatar-Looks dürften allerdings mit diesem Transfer nur bedingt Freude haben.

Tonqualität


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Tonspuren: Deutsch und Englisch DTS-HD MA 5.1. Die deutsche DTS-HD Tonspur hinterlässt einen sehr guten Eindruck, auch wenn die Referenznote knapp verpasst wird. Besonders während Konzerten wird hörbar, wie präzise und druckvoll die Instrumente abgemischt wurden. Diverse Stereo-Effekte wurden ebenso verbaut und runden den rockigen Score sehr gelungen ab. Dazu kreischende und brüllende Fans im Hintergrund, welche eine einzigartige Konzertatmosphäre in das Heimkino transferieren.

Leider zeigt sich hier auch das einzige kleinere Manko. Gerade die Hintergrundgeräusche wirken stellenweise etwas verschwommen und weniger exakt. Dadurch vermischen sich diese mit anderen Effekten und gehen in der Masse etwas unter. Abseits der Musik werden Dialoge einwandfrei wiedergegeben und sind immer gut verständlich, wirken allerdings manchmal ein klein wenig dumpf. Der Tieftoner kommt vor allem während den Auftritten der Band durchaus stärker zum Einsatz, bleibt dabei aber stets präzise. Eine fast referenzwürdige Tonspur, im Vergleich dazu wirkt die englischen Originalsynchronisation allerdings noch eine Spur besser und klarer.


Ausstattung

Vorhanden sind ein Making Of (HD), der Kinotrailer, ein Audiokommentar der Hauptdarsteller und Joan Jett sowie eine Featurette (HD). Letztere kann getrost ausgelassen werden, da die meisten Informationen im Audiokommentar sowie Making Of verbaut wurden. Allerdings wirkt gerade das Making Of eher wie ein kurzer Werbefilm über The Runaways. Der Audiokommentar ist stellenweise ganz interessant, ansonsten besteht der Rest aus nur durchschnittlicher Kost. Eine kleine Dokumentation über die Band hätte sicherlich nicht geschadet, ebenso hätte das Making Of deutlich tiefgründiger sein können.


Fazit

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Klangtechnisch darf sich der Käufer auf rockige Konzerte freuen, welche ein tolles Hörerlebnis darstellen. Der Bildtransfer ist gerade wegen seiner Stilmittel äußert gut gelungen, wie immer wird allerdings nicht jeder mit diesen Eigenheiten glücklich werden. Hand aufs Herz–zu einer Punkrock Band aus den Slums passt einfach kein glattgebügeltes Bild vom Schlage eines Avatar. Die Extras sind mittelmäßig und bieten nur bedingt informatives Material.

Die Story wurde leider nur recht oberflächlich behandelt. Eine Ausweitung der Laufzeit auf 130 Minuten hätte dem Film sehr gut getan, so wirkt alles zu komprimiert und ohne Tiefgang. Dem Zuschauer wird leider nur ungenügend vermittelt, dass zwischen der Entdeckung, den ersten Hits und der Trennung viele Monate vergingen. Für Fans des Musikgenres beziehungsweise der Band durchaus interessant, Neulinge der Punkrock Szene erhalten nur einen oberflächlichen Eindruck der damaligen Geschehnisse. (maw)


Kaufempfehlung

Story 6/10
Bild 9/10
Ton 9/10
Extras 4/10


Gesamtempfehlung

7 von 10

Die Kaufempfehlung der The Runaways Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte
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HTPC – Abspielsoftware Total Media Theatre 3
Teufel System 5 THX 5.2
#2
Geschrieben: 05 Nov 2010 09:14

Sawasdee1983

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Danke für die Review. Wollte eigentlich nen Blick reinwerfen in den Film aber nur wegen der Mucke, aber wenn das so in den Hintergrund gerückt ist, lohnt sich der Blick für mich wohl nicht.
MfG Pierre

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#3
Geschrieben: 22 Nov 2010 19:45

Jararaca

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Erstmal würde ich die Runaways nicht als Punkband sondern als simple Hardrockband sehen; 2.könnte man anhand vorangegangener Review meinen, es ist mehr ein Sexfilm geworden was natürlich absoluter Nonsens ist.
Drittens, ja das Ganze ist etwas zu oberflächlich abgehandelt; immerhin bin ich genau in jener Zeit groß geworden und weiß genau, wovon ich rede bzw. schreibe.
Schon als ich das Album "Queens of noise" hörte, war mir klar:
wenn eine dauerhaft in dem Business sein wird, dann JOAN JETT.
Hab noch jede Menge Zeitungsberichte, Posters, Singles & LP's von den Mädels, auch deren "legendäres" Japan-Live-Konzert. Hört man sich die Scheiben in der erschienenen Reihenfolge an, kann man deutlich hören, wie schnell die süßen Mäuse da musikalisch erwachsen wurden. Auch im deutschen TV waren die Girls zu sehen. An meinem 17.Geburtstag spielten sie im Musikladen "Schooldays", dann schon in der 4er Besetzung ohne Cherie. JOAN singt diesen Song mit ihren Blackhearts heute noch genauso wie vor über 30 Jahren.
Die "4 Frau Ära" wurde in dem Werk hier tatsächlich übersprungen, ebenso die Besetzungsänderungen der Bassistinnen von Jackie Fox zu Vickie Blue & Laurie McAllister.
Insgesamt ein "nettes Filmchen", wobei Joan Jett's Audiokommentar offenbart, dass sich manches in der Realität damals ein bisschen anders zugetragen hat, als hier vermittelt wird.
Ja bei den Extras wurde ein bisschen gespart, hätte gerne auch ein JOAN JETT-Interview gesehen.
#4
Geschrieben: 23 Nov 2010 08:23

Nighteyes

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Ich würde allen Runaways-interessierten unbedingt die von Vicki Blue gedrehte Doku Edgeplay empfehlen. Leider hat Joan Jett jegliche Kooperation verweigert, inklusive der Freigabe der Songs (und sie hält praktisch alle Rechte), der Titel ist nur auf RC1-DVD erschienen und noch nicht mal anamorph. Aber auf jeden Fall sehenswert.


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