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Alien Anthology

Gestartet: 15 Okt 2010 18:30 - 80 Antworten

#1
Geschrieben: 15 Okt 2010 18:30

Kuro77

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Alien Anthology Blu-ray Review


Eine gefühlt endlos lange Zeit mussten die Fans warten. Nun ist es endlich soweit. Ende Oktober 2010 veröffentlicht 20th Century Fox die heiß ersehnte Alien Anthology auf Blu-ray.

Alien, Aliens – Die Rückkehr, Alien 3 und Alien – Die Wiedergeburt, finden damit nun endlich ihren Weg auf das hoch auflösende Medium. Hat sich das Warten gelohnt?



Story Alien:

Nach erfolgreich abgeschlossener Mission im tiefen Weltraum, befindet sich die Besatzung des interplanetarischen Raumfrachters Nostromo auf dem Weg zurück zur Erde. So ist die Stimmung an Bord des riesigen Raumschiffs auch entsprechend ausgelassen, als die Crew aus ihrem monatelangen Kälteschlaf geweckt wird. Doch die Ernüchterung folgt schnell. Nicht die Erde hat der Bordcomputer der Nostromo angesteuert, sondern einen abgelegenen Planeten, von dem ein rätselhaftes, unidentifizierbares Signal ausgeht. Dazu verpflichtet, diesem Signal nachzugehen, machen sich Captain Dallas (T. Skerrit) und die Besatzungsmitglieder Kane (J. Hurt) und Lambert (V. Cartwright) auf den beschwerlichen Weg, den Ursprung des rätselhaften Signals zu ergründen.

Jeder, der nicht die letzten 30 Jahre selbst in tiefstem Kälteschlaf verbracht hat, kennt die darauf folgenden Ereignisse an Bord der Nostromo natürlich nur zu gut. Regisseur Ridley Scott gelang mit seinem Film Alien im Jahr 1979 eine cineastische Revolution. Das vorher eher naiv-infantile Science-Fiction Genre (mit Ausnahme natürlich des elf Jahre zuvor entstandenen Geniestreichs 2001 – Odyssee im Weltraum) erlebte durch Scotts Schocker in vielerlei Hinsicht eine völlig neue Ausrichtung. So gilt zum Beispiel Sigourney Weaver in ihrer Rolle des dritten Offiziers Ripley als erste weibliche Actionheldin der Filmgeschichte. Nicht der heroische Captain oder der draufgängerische Mechaniker sind hier die Helden, sondern eine Frau, die mit Mut und Cleverness dem übermächtigen Monster entgegen tritt. Ebenso muss das stilbildende Design des Raumschiffs Nostromo genannt werden. Strahlendes Weiß und glänzende, futuristische Oberflächen sucht man hier vergeblich. Dreckig, abgenutzt und spartanisch funktional, wie der Maschinenraum eines Öltankers, erscheint das Schiff, welches durch die Enge der labyrinthischen Gänge, Luftschächte und Schleusen wesentlich zur klaustrophobischen Stimmung des Films beiträgt.

Hinter jeder Ecke könnte das Grauen lauern. An Flucht ist nicht zu denken. Gerade dadurch erzeugt der Film eine ungeheure Spannung und Intensität. Hauptsächlicher Grund für besagte Spannung ist natürlich nicht zuletzt das Titel gebende Alien. Der Schweizer Künstler H. R. Giger liefert mit seinem bizarren Monster den Stoff, aus dem Alpträume gemacht sind. Dabei wird das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt niemals gänzlich enthüllt, so dass sich das Grauen hauptsächlich in den Köpfen der Zuschauer abspielt. Es verschmilzt vielmehr mit den dunklen Schatten des Raumschiffs und schlägt dadurch umso unberechenbarer zu. So wird der Zuschauer Zeuge eines enorm spannenden, innovativen und intelligent inszenierten Schockers, den man nie wieder vergisst.


Story Aliens – Die Rückkehr:

Seit 57 Jahren treibt Officer Ripley, die einzige Überlebende der Nostromo, bereits im Weltraum, als ihr Schiff endlich von einer Bergungsmannschaft aufgebracht wird. Mit ihrem Bericht über ein außerirdisches Wesen, das die gesamte Besatzung des Raumfrachters getötet haben soll, stößt sie jedoch auf taube Ohren. Vielmehr nimmt sie schockiert zur Kenntnis, dass der Planet, auf dem die Besatzung der Nostromo auf das feindselige Wesen gestoßen ist, bereits seit Jahrzehnten von Siedlern bewohnt wird. Ohne besondere Vorkommnisse, wie es scheint. Doch kurz nachdem Ripley vor einem Ausschuss praktisch für verrückt erklärt wurde, klopft ein Vertreter der Betreiberfirma der Kolonie an ihre Tür und bittet um ihre Unterstützung. Der Kontakt zum Planeten LV-426 ist unvermittelt abgebrochen. Nach kurzem Zögern erklärt sich Ripley bereit, zusammen mit einem Platoon Marines, den Grund für das plötzliche Verstummen der Kolonisten zu untersuchen.

Aliens – Die Rückkehr unterscheidet sich grundsätzlich von seinem Vorläufer. Nicht so sehr die Rahmenhandlung betreffend, schließlich hat sich an der Prämisse „Mensch gegen Alien“ nichts geändert. Die Unterschiede liegen in der filmischen Umsetzung, was natürlich hauptsächlich am Regisseur der Fortsetzung liegt. Statt auf einen subtilen Spannungsaufbau und wohl dosierte Schockmomente, legt James Cameron (Abyss, True Lies), der bereits mit seinem Debüt Terminator im Jahr 1984 das Actionkino aufmischte, seinen Schwerpunkt auch hier voll auf dramatische, dynamisch inszenierte Action.

So werden die schwer bewaffneten Marines nun nicht mehr nur mit einem einzelnen Alien konfrontiert, sondern müssen es mit einem ganzen Nest dieser perfekten Killermaschinen aufnehmen. Dabei besticht der Film bis zu seinem furiosen Showdown durch eine unnachahmliche Wucht und Nerven zerreißende Spannung, die seines gleichen sucht und den Zuschauer förmlich in den Sessel drückt. Nicht zu Unrecht gilt der Film bis heute als eine der besten Fortsetzungen aller Zeiten.


Story Alien 3:

Die Überlebenden von Planet LV-426 befinden sich auf dem Rückweg zur Erde. Doch etwas geht schief an Bord ihres Raumschiffs, so dass in der Folge die Hyperschlafkabinen der Besatzung in den Weltraum katapultiert werden. Die Rettungskapsel gerät in die Umlaufbahn des Planeten Fiorina „Fury“ 161 und stürzt in der Nähe eines Gefängniskomplexes ab. Nur Ripley überlebt den katastrophalen Crash und wird in letzter Minute von den Insassen der Einrichtung gerettet. Auf der Suche nach dem Grund ihrer Bruchlandung, bewahrheiten sich bald ihre schlimmsten Befürchtungen. Es zeigt sich, dass sie keineswegs die einzige Überlebende des Absturzes ist.

Regisseur David Fincher (Sieben, Fight Club) hätte sich wahrlich eine leichtere Aufgabe für sein Spielfilmdebüt aussuchen können. Nach den überragenden ersten beiden Teilen der Alien-Saga war die Erwartungshaltung sowohl bei Kritikern, als auch bei Fans enorm hoch. Würde es ihm gelingen, besonders den spektakulären zweiten Teil nochmals zu übertreffen? Die Antwort ist so einfach wie einleuchtend: er versucht es gar nicht erst. Fincher wählt für Alien 3 einen gänzlich anderen Ansatz, als sein Vorgänger. Dialog orientiert, ruhig, auch durch eine symbolträchtige, religiöse Metaphorik geradezu sperrig inszeniert, liefert Fincher in einem Endzeit-ähnlichen Szenario alles andere als ein rasantes Actionfeuerwerk ab.

Die Gefahr geht, wie schon in Teil Eins, von einem einzelnen Alien aus, das in dem gewaltigen, menschenleeren Gefängniskomplex sein neues Revier gefunden hat. Spektakuläre Action ersetzt der damals erst 30jährige Regisseur durch eine beklemmende Stimmung der permanenten Bedrohung. Der Tod in Gestalt der mörderischen Bestie droht jederzeit zuzuschlagen. Nur mühsam sind die Schwerverbrecher zu einer gemeinsamen Verteidigungsstrategie zu überreden, in deren Verlauf dann aber doch noch halsbrecherische Verfolgungen durch das Labyrinth des Gefängnisses für rasant inszenierte Sequenzen sorgen. Fincher nutzt dabei ausgiebig Steady-Cams, die die Hetzjagden aus der Perspektive des außerirdischen Jägers zeigen. Dieser wurde in einigen Szenen sogar das erste Mal am Computer generiert. Was heute natürlich veraltet wirkt, lieferte zu seiner Zeit die Möglichkeit, das Alien aus ganz neuen Perspektiven zu zeigen. Trotzdem waren Kritiker und Fans von Teil 3 enttäuscht, hatten doch alle auf ein ähnlich mitreißendes Actiongewitter wie im Vorgänger gehofft. Die Enttäuschung ist dann auch teilweise berechtigt. Langatmig und ohne echte Höhepunkte rettet sich der Film über die Zeit. Selbst einen würdigen Showdown bleibt der Film schuldig.


Story Alien – Die Wiedergeburt:

200 Jahre nach Ripleys Tod auf dem Gefängnisplaneten „Fury“ 161 finden auf dem militärischen Forschungsschiff Auriga illegale medizinische Experimente statt. Mit Hilfe einer alten Blutprobe ist es den Wissenschaftlern gelungen, die mit einem Alien infizierte Ripley zu klonen. Dabei gilt ihr Interesse vorerst ausschließlich der außerirdischen Kreatur, die mit einigen Artgenossen in Gefangenschaft gehalten wird. Den menschlichen Wirt sehen sie lediglich als „Abfallprodukt“. Doch schon bald zeigt die geklonte Ripley Fähigkeiten, die weit über die eines Menschen hinaus gehen. Zur gleichen Zeit dockt das Schmugglerschiff Betty im Hangar des riesigen Kreuzers an. Nachdem die Kampf erprobte Besatzung (u. a. W. Ryder, R. Perlman) dem verantwortlichen General Perez (D. Hedaya) eine geheimnisvolle Fracht übergeben hat, stehen ihr einige erholsame Tage an Bord der Auriga in Aussicht. Doch es kommt, wie es kommen muss: den äußerst intelligenten Aliens gelingt die Flucht aus ihren Käfigen. Die Menschen finden sich in einem verzweifelten Kampf auf Leben und Tod wieder.

Die Regie des vierten Teils wurde für viele überraschend dem Franzosen Jean-Pierre Jeunet übertragen, der durch die gemeinsam mit seinem Co-Regisseur Marc Caro inszenierten Filme Delicatessen (1991) und Die Stadt der verlorenen Kinder (1995) zu einiger Bekanntheit gelangt war. Schon in diesen Filmen zeigt sich sein ganz eigener visueller Stil, den er auch in seine erste große Hollywoodproduktion einbringt. So zeichnet sich „Alien – Die Wiedergeburt“ durch einen, vornehmlich in Sepiatönen gehaltenen „Used-Look“ aus, der fast schon Retroatmosphäre versprüht. Damit vermag es auch der vierte Regisseur, der Serie seinen persönlichen Stempel aufzudrücken.

Zusätzlich dazu zeichnet sich der Film endlich durch eine gute Portion rabenschwarzen Humor aus, der seinen Vorgängern gänzlich fehlte. Auch die Inszenierung nimmt im Vergleich zu seinem über weite Strecken langatmigen Vorgänger, wieder deutlich Fahrt auf. Die zahlreichen Actionszenen sind originell, spannend und rasant in Szene gesetzt. Sigourney Weaver liefert hier eine überzeugende schauspielerische Leistung ab und gewinnt als Alien/Mensch Mischling ihrer Rolle völlig neue Facetten ab. Die Nebencharaktere bleiben leider eindimensional. Auch Winona Ryder hat Weavers dominantem Spiel wenig entgegen zu setzen und bleibt blass. Insgesamt bietet der vorerst letzte Teil der Saga durch ein außergewöhnliches Set Design, dynamische Action und eine interessante Weiterführung der Story beste Unterhaltung, die zu keiner Zeit Langeweile aufkommen lässt.


Bildqualität

Technik Alien: Codec MPEG 4-AVC, Ansichtsverhältnis 2,35:1, Auflösung 1080p

Das Bild des ersten Teils ist hervorragend. Bereits in den ersten Minuten des Films wird deutlich, dass hier ein Transfer der Extraklasse vorliegt. Die einleitenden Kameraschwenks durch die verwaisten Gänge der Nostromo, offenbaren eine überragende Tiefenschärfe und Feinzeichnung. Jede Leitung, jedes Kabel, jede Metallstrebe zeichnet sich wunderbar ab. Dem Auge bieten sich Unmengen an Details, die man so noch nie zuvor gesehen hat. Bereits hier wird der Mehrwert der Blu-ray gegenüber jeder bisherigen Veröffentlichung mehr als deutlich. Und der positive Eindruck setzt sich über die gesamte Dauer des Films fort.

Dabei liegt ein weiteres besonderes Augenmerk natürlich auf einer korrekten Abbildung des Schwarzwerts. Auch hier besteht kein Grund zur Klage. Sämtliche Details sind auch in dunklen Szenen sichtbar, gleichzeitig bleibt ein sattes Schwarz zu jeder Zeit erhalten. Unauffälliges, natürliches Filmkorn trägt ebenso zu diesem gelungenen Transfer bei, wie der Verzicht auf digitale Filter oder anderer künstlicher Verfremdungen. Das Bildmaster präsentiert sich darüber hinaus völlig frei von Verschmutzungen oder Kratzern. Lediglich einige wenige unscharfe Nahaufnahmen gibt es zu bemängeln, darüber hinaus liegt hier, auch unter Berücksichtigung des Alters des Films, ein nahezu perfekter Transfer vor. Wohlverdiente 9 Punkte.

Technik Aliens – Die Rückkehr: Codec MPEG 4-AVC, Ansichtsverhältnis 1,85:1, Auflösung 1080p

Im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen wurde die Farbtemperatur deutlich korrigiert. Der damals vorherrschende Rotstich ist verschwunden. Davon profitieren vor allem Gesichter, die nun wesentlich natürlicher wirken. Insgesamt zeigt sich das Bild durchwachsen. Auf der einen Seite bietet der Transfer einige sehr gelungene Einstellungen, die dem hoch auflösenden Datenträger sehr gut zu Gesicht stehen. Als Beispiel dienen die Szenen auf der Sulaco, in denen die Soldaten kurz vor ihrem Ziel aus dem Kälteschlaf erwachen: eine tolle Durchzeichnung, hervorragende Tiefenschärfe und ein sehr gutes Kontrastverhältnis verwöhnen hier das Auge. Das nur als Beispiel.

Mehrere Szenen dieser Qualität verteilen sich auf den gesamten Film. Doch dazwischen zeigt sich leider auch viel Mittelmaß. Das stets deutlich wahrnehmbare Filmkorn mutiert in einigen wenigen dunklen Szenen zu grobem Rauschen, darüber hinaus lässt der Schwarzwert zwar eine sehr gute Detailfülle zu, liefert aber nicht immer eine satte Deckung. Schwache Kontraste und eine fehlende Grundschärfe sorgen über große Teile des Films dafür, dass nur selten ein echtes HD Gefühl aufkommt. Der Transfer liegt zwar immer über DVD Niveau, überzeugt aber nicht auf breiter Front. Knappe 7 Punkte.

Technik Alien 3: Codec MPEG 4-AVC, Ansichtsverhältnis 2,35:1, Auflösung 1080p

Der Bildtransfer ist solide, im Vergleich zum Vorgänger sehr homogen und leistet sich keine gravierenden Mängel. Die Schärfe ist gut bis sehr gut, lässt allerdings das letzte Quäntchen Feinzeichnung vermissen. Nur selten treten Unschärfen in Close Ups auf. Filmkorn ist gerade im richtigen Maß vorhanden, so dass ein angenehmer Look entsteht, der einem Kinofilm gerecht wird. Digitale Bildbearbeitung kommt zum Glück nicht zum Einsatz. Der Stimmung des Films angemessen, sind die Farben trist und entsättigt. Wie auch bei den Vorgängern ist das Bildmaster frei von Verschmutzungen. Kompliment! Das bekommen selbst wesentlich jüngere Filme nicht immer hin. Der sehr gute Schwarzwert wird nur selten gefordert, da sich, durchaus überraschend, sehr dunkle Szenen stark in Grenzen halten. Insgesamt liegt hier ein überzeugender Transfer vor, der sich 8 Punkte verdient hat.

Technik Alien – Die Wiedergeburt: Codec MPEG 4-AVC, Ansichtsverhältnis 2,35:1, Auflösung 1080p

Um einen möglichst hohen Kontrast und einen gewollt grobkörnigen Look zu erzielen, wurde bereits das ursprüngliche Filmmaterial stark verfremdet und stellt dadurch bereits hohe Ansprüche an einen hochwertigen Bildtransfer. Leider fällt dieser bei Alien – Die Wiedergeburt enttäuschend aus. Der steile Kontrastumfang bildet mit einem unzureichenden Schwarzwert eine fatale Kombination, die Details in dunklen Bereichen des Bildes verschwinden lässt. Darüber hinaus driftet der Schwarzwert häufig in ein nicht deckendes Grau ab. Doch am weitaus auffälligsten sticht der unscharfe Gesamteindruck des Bildtransfers ins Auge. Details werden praktisch zu keiner Zeit HD-gerecht heraus gearbeitet. Eine angemessene Tiefenschärfe sucht man ebenfalls vergeblich. Sehr gut zu erkennen in den Szenen im Raumschiffhangar der Auriga. Diese und einige andere Einstellungen erscheinen geradezu verschwommen. Gleiches gilt für Nahaufnahmen, die ebenfalls einen unbefriedigenden Eindruck hinterlassen. Wie gerne hätte man die haarigen Schultern des Generals in HD-würdiger Feinzeichnung bewundert! Leider bleibt uns diese Freude verwehrt. Stilmittel hin oder her, ein HD-würdiger Bildtransfer sieht anders aus. Enttäuschende 5 Punkte.


Tonqualität

Technik Alien: Deutsch DTS 5.1 , Englisch DTS-HD MA 5.1

Leider hält der Ton das Niveau des Bildtransfers nicht. Besonders an den Dialogen wird das Alter des Films zu jeder Zeit deutlich. Die Akustik präsentiert sich sehr frontlastig. Surroundeffekte sind bis auf einige wenige Ausnahmen nicht zu vernehmen. Auch der Subwoofer meldet sich nur, wenn die mächtigen Triebwerke der Nostromo in Aktion treten. Natürlich sind auch die im Jahr 2003 nachträglich synchronisierten Szenen des Director’s Cut als solche zu erkennen, da sich die Stimmen der Synchronsprecher teils erheblich verändert haben. Nicht nur aus diesem Grund ist die Kinofassung hier vorzuziehen.

Insgesamt hätte eine räumlichere und dynamischere Abmischung dem Film gut getan, so dass hier leider nur unteres, akustisches Mittelmaß zu vermelden ist. 5 Punkte.

Technik Aliens – Die Rückkehr: Deutsch DTS 5.1 , Englisch DTS-HD MA 5.1

Gegenüber Teil Eins ist hier eine leichte Steigerung wahrnehmbar. Die zusätzlichen Szenen der Special Edition fügen sich nahtlos ein. Des Weiteren werden die Surroundkanäle etwas stärker in das Geschehen einbezogen. Allerdings bleiben die Effekte diffus und ohne Präzision. Der Subwoofer arbeitet ebenfalls auf Sparflamme. Grundsätzlich fehlt es der deutschen Tonspur an Dynamik. Bis auf wenige Szenen, in denen die Dialoge fast in Umgebungsgeräuschen unter zu gehen drohen (Ripley im Gespräch kurz vor dem Betreten des Komplexes), bleiben sie immer klar verständlich und klingen deutlich „frischer“ als noch im ersten Teil. Das Alter des Films kommt hier nicht zum Tragen. Allerdings setzt auch diese Tonspur keine überzeugenden Akzente und bleibt insgesamt unbefriedigend. 6 Punkte.

Technik Alien 3: Deutsch DTS 5.1 , Englisch DTS-HD MA 5.1

Die Qualität der Tonspur steigert sich abermals. Dem 18 Jahre alten Film hört man sein Alter zu keiner Zeit an. Dialoge wurden sehr laut abgemischt, teilweise ertönen sie fast schon zu dominant. Darüber hinaus werden aber auch die Surroundkanäle nicht vernachlässigt und bieten dem Center tapfer Paroli. So ist hier durchgängig eine gute Räumlichkeit zu vernehmen, die man in den ersten beiden Teilen noch schmerzlich vermisste. Fein aufgelöste, präzise direktionale Effekte fehlen allerdings erneut. Der Subwoofer kommt ebenfalls nur selten zur Geltung. Am deutlichsten in der Brandszene, in deren Verlauf sich die Feuerwände auch akustisch spektakulär durch die Tunnel wälzen. An Dynamik in den wenigen Actionszenen mangelt es also nicht. 7 Punkte.

Technik Alien – Die Wiedergeburt: Deutsch DTS 5.1 , Englisch DTS-HD MA 5.1

Im Gegensatz zum enttäuschenden Bild, überzeugt die deutsche Tonspur fast in allen Belangen und stellt folglich den akustischen Höhepunkt der Anthology dar. Der Ton bereitet durch eine Vielzahl direktionaler Effekte, einer ausgeprägten Dynamik und permanenter räumlicher Präsenz viel Freude. Der Subwoofer tritt allerdings nur sporadisch in Aktion. Trotz der effektvollen Abmischung bleiben Dialoge immer klar verständlich. Insgesamt gibt es hier wenig zu kritisieren, da das veraltete Tonformat nahezu ausgereizt wird. 9 Punkte.


Ausstattung

Zu Beginn der Filme sind sowohl die Kinofassungen, als auch die von früheren Veröffentlichungen bereits bekannten, erweiterten Special Editions wählbar. Bis auf die erweiterte Fassung von Aliens – Die Rückkehr sind die Kinofassungen allerdings immer vorzuziehen.

Die Anzahl der Extras ist schlicht überwältigend. Während die Audiokommentare auf der jeweiligen Filmdisc abgelegt wurden, sind zwei zusätzliche Discs prall gefüllt mit Informationen, die sämtliche Hintergründe der vier Filme beleuchten. Das hochwertig animierte Menu, welches selbst ebenfalls einige Infos bereit hält, ist dabei sehr übersichtlich strukturiert. Zusätzlich dazu hat sich Fox noch ein besonderes Feature einfallen lassen. Der MU/TH/ER-6000 Modus ermöglicht es dem Nutzer, während des laufenden Films auf Audiokommentare und weitere Hintergrundinformationen zuzugreifen. Ebenso ist es bereits möglich, die auf Disc 6 abgelegten Extras anzuwählen und per Lesezeichen zu markieren. Legt man nun Disc 6 ein, bleiben die Lesezeichen erhalten und können angewählt werden. Dadurch entfällt die Navigation durch die umfangreichen Menüs.

Um das Handling zu verbessern, ermöglicht die Alien Anthology einen schnellen Wechsel der einzelnen Discs durch das Drücken der „Open“-Taste während der Wiedergabe, ohne vorher auf „Stop“ gedrückt zu haben. Während des Wechsels erscheint auf dem Bildschirm ein „Weyland-Yutani“-Logo. Die neu eingelegte Disc überspringt laut Hersteller die üblichen Hinweise, Vorspanne und Logos und lädt somit schneller. Leider funktionierte dieses Feature trotz aktuellster Firmware des Testplayers nicht. Um eine reibungslose Funktionalität zu gewährleisten, dürfte diese Innovation zwangsläufig Updates der Hardwarehersteller nach sich ziehen. Auch wenn das Zusatzmaterial nicht in HD vorliegt, so rechtfertigt hier doch der enorme Umfang die Höchstnote.


Fazit

Hat sich das lange Warten also gelohnt? Aus technischer Sicht präsentiert sich die Alien Anthology durchwachsen. Das beste Bild bietet überraschender Weise der älteste Teil der Reihe, während der Neueste den mit Abstand schwächsten Eindruck hinterlässt. Der Ton dagegen steigert sich mit jedem Film. Die Anzahl der Extras ist schlicht überwältigend. Hier wird der Fan mit interessanten Hintergrundinformationen praktisch erschlagen.

Alien ist ein Meilenstein der Filmgeschichte und hat mit seiner präzisen Dramaturgie des Schreckens sowohl das Science-Fiction-, als auch das Horrorgenre revolutioniert. Einen weniger subtilen, auf seine Art aber ebenso beeindruckenden Weg schlägt der zweite Teil ein. Mit wuchtiger Action und schweißtreibender Spannung bis zur letzten Minute, liefert James Cameron eine der besten Fortsetzungen der Filmgeschichte ab. Das Niveau seiner beiden Vorgänger kann David Fincher mit Teil Drei nicht halten. Langatmig und bis zum Ende ohne echte Höhepunkte, inszeniert der spätere Erfolgsregisseur seinen Beitrag zu sperrig und ohne zündende Ideen. Jean-Pierre Jeunet hingegen sorgt für einen versöhnlichen (vorläufigen?) Abschluss der Serie, indem er seinen persönlichen visuellen Stil auf die Welt der Aliens überträgt und neben originell inszenierten Actionsequenzen auch den Humor nicht zu kurz kommen lässt.

Eine uneingeschränkte Kaufempfehlung kann auf Grund der technischen Schwächen nicht ausgesprochen werden. Dennoch sollten die vier Filme in keiner gut sortierten Filmsammlung fehlen. (ml)


Einzelne Kurzbewertungen:

Alien:

Story: 10/10
Bild: 9/10
Ton: 5/10

Aliens – Die Rückkehr:

Story: 10/10
Bild: 7/10
Ton: 6/10

Alien 3:

Story: 7/10
Bild: 8/10
Ton: 7/10

Alien – Die Wiedergeburt:

Story: 8/10
Bild: 5/10
Ton: 9/10

Extras gesamt: 10/10

Kaufempfehlung: 9/10


Testgeräte


TV: Pioneer PDP-LX5090 (50“)
BDP: Pioneer BDP-LX71
AVR: Pioneer SC-LX81
Lautsprecher: B&W (Main), Teufel (Surround)


[Mit Dank an Breiti und Yvonne für die, wie immer, nachsichtige redaktionelle Betreuung!

Dieses Review ist EUCH, der tollen Community von bluray-disc.de gewidmet. DANKE, dass Ihr bis hier unten durchgehalten habt!]
#2
Geschrieben: 15 Okt 2010 18:44

Chrisor

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Danke Dir Matthias,

vor allem für den deutlichen Hinweis, dass die Bildqualität aufgrund von verschiedenen Stilmitteln wieder einmal nicht alle HD Fans begeistern wird können.

Nun kann sich jeder Fan dieser Reihe - unabhängig davon - wo er die punktemässige Bewertung selbst ansetzten würde, anhand des sachlich beschriebenen Eindrucks selbst eine Bild davon machen, ob er den Look lieben könnte oder eher grottig findet.
#3
Geschrieben: 15 Okt 2010 18:47

HAL 9000

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Danke für die Mühe, die Du Dir gemacht hast. Top Review:thumb: Ich freu mich schon auf meine Box. :)
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#4
Geschrieben: 15 Okt 2010 18:58

jamijimpanse3

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Mit den Bewertungen der ersten 3 Alien Teile bin ich zufrieden und hab ich auch so grob erwartet. Teil 4 scheint jedoch einen guten Abstand zu dem Rest aufgebaut haben und das stört mich gewaltig. 5 Punkte für das Bild ist nicht berauschend und extrem schwach von Fox.

Ich bin mal gespannt wie es dann bei mir zu Hause aussehen wird und möchte für dieses umfangreiche Review Danke sagen :thumb:

Achja, in einem anderen Review hab ich gelesen, dass die Tonfehler(dt. Sprache) bei den bisherigen Veröffentlichungen von Aliens nun der Vergangenheit angehören sollen. Solche kleinen Hinweise wären für den User sicherlich auch interessant und könnten erwähnt werden. Aber das ist Kritk auf hohem Niveau - bitte nicht übel nehmen :o
#5
Geschrieben: 15 Okt 2010 19:57

Gast

das wird natürlich persönlich überprüft ;)
vielen dank für das review.
#6
Geschrieben: 15 Okt 2010 20:07

Mortimer

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Ausführlicher Review. Danke dafür. Ich freue mich schon auf das Egg.
#7
Geschrieben: 15 Okt 2010 21:05

Sly

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Zitat:
Zitat von jamijimpanse3
Achja, in einem anderen Review hab ich gelesen, dass die Tonfehler(dt. Sprache) bei den bisherigen Veröffentlichungen von Aliens nun der Vergangenheit angehören sollen.

Um was für Tonfehler geht es da?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Habe die Filme zuletzt vor einer halben Ewigkeit gesehen.
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#8
Geschrieben: 15 Okt 2010 21:25

Patrick_Star

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Matthes - ich hab dir ja schon geschrieben, wie sehr mir dein Review gefällt. Ganz tolle Arbeit und eine echte Ehre mit dir hier Dienst zu tun. :soldier:

Das Review ist nun gemappt ;)
#9
Geschrieben: 15 Okt 2010 22:16

jamijimpanse3

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Zitat:
Zitat von Sly
Um was für Tonfehler geht es da?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Habe die Filme zuletzt vor einer halben Ewigkeit gesehen.
Hier hat einer eine Liste erstellt.

Zitat:
Erfreulicherweise wurden so gut wie alle Tonfehler der Vorgängerversionen behoben. Geblieben ist der fehlende deutsche Dialog bei 38:05 Min. (Kinoversion)...

Quelle
Geschrieben: 15 Okt 2010 23:50

Jason-X

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Cooles Review... schade, dass die Bildquali bei Aliens die Wiedergeburt nur Mittelmaß ist, aber egal, bei entsprechendem Preis werd ich mir die box auch zulegen


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