Alien Anthology Blu-ray
ReviewEine gefühlt endlos lange Zeit mussten die Fans warten. Nun ist es
endlich soweit. Ende Oktober 2010 veröffentlicht 20th Century Fox
die heiß ersehnte Alien Anthology auf Blu-ray.
Alien,
Aliens – Die Rückkehr,
Alien 3 und
Alien – Die
Wiedergeburt, finden damit nun endlich ihren Weg auf das
hoch auflösende Medium. Hat sich das Warten gelohnt?
Story Alien:
Nach erfolgreich abgeschlossener Mission im tiefen
Weltraum, befindet sich die Besatzung des interplanetarischen
Raumfrachters Nostromo auf dem Weg zurück zur Erde. So ist die
Stimmung an Bord des riesigen Raumschiffs auch entsprechend
ausgelassen, als die Crew aus ihrem monatelangen Kälteschlaf
geweckt wird. Doch die Ernüchterung folgt schnell. Nicht die Erde
hat der Bordcomputer der Nostromo angesteuert, sondern einen
abgelegenen Planeten, von dem ein rätselhaftes, unidentifizierbares
Signal ausgeht. Dazu verpflichtet, diesem Signal nachzugehen,
machen sich Captain Dallas (T. Skerrit) und die
Besatzungsmitglieder Kane (J. Hurt) und Lambert (V. Cartwright) auf
den beschwerlichen Weg, den Ursprung des rätselhaften Signals zu
ergründen.
Jeder, der nicht die letzten 30 Jahre selbst in tiefstem
Kälteschlaf verbracht hat, kennt die darauf folgenden Ereignisse an
Bord der Nostromo natürlich nur zu gut. Regisseur Ridley Scott
gelang mit seinem Film
Alien im Jahr 1979 eine
cineastische Revolution. Das vorher eher naiv-infantile
Science-Fiction Genre (mit Ausnahme natürlich des elf Jahre zuvor
entstandenen Geniestreichs
2001 – Odyssee im Weltraum) erlebte
durch Scotts Schocker in vielerlei Hinsicht eine völlig neue
Ausrichtung. So gilt zum Beispiel Sigourney Weaver in ihrer Rolle
des dritten Offiziers Ripley als erste weibliche Actionheldin der
Filmgeschichte. Nicht der heroische Captain oder der
draufgängerische Mechaniker sind hier die Helden, sondern eine
Frau, die mit Mut und Cleverness dem übermächtigen Monster entgegen
tritt. Ebenso muss das stilbildende Design des Raumschiffs Nostromo
genannt werden. Strahlendes Weiß und glänzende, futuristische
Oberflächen sucht man hier vergeblich. Dreckig, abgenutzt und
spartanisch funktional, wie der Maschinenraum eines Öltankers,
erscheint das Schiff, welches durch die Enge der labyrinthischen
Gänge, Luftschächte und Schleusen wesentlich zur klaustrophobischen
Stimmung des Films beiträgt.
Hinter jeder Ecke könnte das Grauen lauern. An Flucht ist nicht zu
denken. Gerade dadurch erzeugt der Film eine ungeheure Spannung und
Intensität. Hauptsächlicher Grund für besagte Spannung ist
natürlich nicht zuletzt das Titel gebende Alien. Der Schweizer
Künstler H. R. Giger liefert mit seinem bizarren Monster den Stoff,
aus dem Alpträume gemacht sind. Dabei wird das unheimliche Wesen
aus einer fremden Welt niemals gänzlich enthüllt, so dass sich das
Grauen hauptsächlich in den Köpfen der Zuschauer abspielt. Es
verschmilzt vielmehr mit den dunklen Schatten des Raumschiffs und
schlägt dadurch umso unberechenbarer zu. So wird der Zuschauer
Zeuge eines enorm spannenden, innovativen und intelligent
inszenierten Schockers, den man nie wieder vergisst.
Story Aliens – Die Rückkehr:
Seit 57 Jahren treibt Officer Ripley, die einzige
Überlebende der Nostromo, bereits im Weltraum, als ihr Schiff
endlich von einer Bergungsmannschaft aufgebracht wird. Mit ihrem
Bericht über ein außerirdisches Wesen, das die gesamte Besatzung
des Raumfrachters getötet haben soll, stößt sie jedoch auf taube
Ohren. Vielmehr nimmt sie schockiert zur Kenntnis, dass der Planet,
auf dem die Besatzung der Nostromo auf das feindselige Wesen
gestoßen ist, bereits seit Jahrzehnten von Siedlern bewohnt wird.
Ohne besondere Vorkommnisse, wie es scheint. Doch kurz nachdem
Ripley vor einem Ausschuss praktisch für verrückt erklärt wurde,
klopft ein Vertreter der Betreiberfirma der Kolonie an ihre Tür und
bittet um ihre Unterstützung. Der Kontakt zum Planeten LV-426 ist
unvermittelt abgebrochen. Nach kurzem Zögern erklärt sich Ripley
bereit, zusammen mit einem Platoon Marines, den Grund für das
plötzliche Verstummen der Kolonisten zu untersuchen.
Aliens – Die Rückkehr unterscheidet sich
grundsätzlich von seinem Vorläufer. Nicht so sehr die
Rahmenhandlung betreffend, schließlich hat sich an der Prämisse
„Mensch gegen Alien“ nichts geändert. Die Unterschiede liegen in
der filmischen Umsetzung, was natürlich hauptsächlich am Regisseur
der Fortsetzung liegt. Statt auf einen subtilen Spannungsaufbau und
wohl dosierte Schockmomente, legt James Cameron
(
Abyss,
True Lies), der bereits
mit seinem Debüt
Terminator im Jahr 1984 das
Actionkino aufmischte, seinen Schwerpunkt auch hier voll auf
dramatische, dynamisch inszenierte Action.
So werden die schwer bewaffneten Marines nun nicht mehr nur mit
einem einzelnen Alien konfrontiert, sondern müssen es mit einem
ganzen Nest dieser perfekten Killermaschinen aufnehmen. Dabei
besticht der Film bis zu seinem furiosen Showdown durch eine
unnachahmliche Wucht und Nerven zerreißende Spannung, die seines
gleichen sucht und den Zuschauer förmlich in den Sessel drückt.
Nicht zu Unrecht gilt der Film bis heute als eine der besten
Fortsetzungen aller Zeiten.
Story Alien 3:
Die Überlebenden von Planet LV-426 befinden sich
auf dem Rückweg zur Erde. Doch etwas geht schief an Bord ihres
Raumschiffs, so dass in der Folge die Hyperschlafkabinen der
Besatzung in den Weltraum katapultiert werden. Die Rettungskapsel
gerät in die Umlaufbahn des Planeten Fiorina „Fury“ 161 und stürzt
in der Nähe eines Gefängniskomplexes ab. Nur Ripley überlebt den
katastrophalen Crash und wird in letzter Minute von den Insassen
der Einrichtung gerettet. Auf der Suche nach dem Grund ihrer
Bruchlandung, bewahrheiten sich bald ihre schlimmsten
Befürchtungen. Es zeigt sich, dass sie keineswegs die einzige
Überlebende des Absturzes ist.
Regisseur David Fincher (
Sieben,
Fight Club) hätte sich wahrlich
eine leichtere Aufgabe für sein Spielfilmdebüt aussuchen können.
Nach den überragenden ersten beiden Teilen der Alien-Saga war die
Erwartungshaltung sowohl bei Kritikern, als auch bei Fans enorm
hoch. Würde es ihm gelingen, besonders den spektakulären zweiten
Teil nochmals zu übertreffen? Die Antwort ist so einfach wie
einleuchtend: er versucht es gar nicht erst. Fincher wählt für
Alien 3 einen gänzlich anderen Ansatz, als sein Vorgänger. Dialog
orientiert, ruhig, auch durch eine symbolträchtige, religiöse
Metaphorik geradezu sperrig inszeniert, liefert Fincher in einem
Endzeit-ähnlichen Szenario alles andere als ein rasantes
Actionfeuerwerk ab.
Die Gefahr geht, wie schon in Teil Eins, von einem einzelnen Alien
aus, das in dem gewaltigen, menschenleeren Gefängniskomplex sein
neues Revier gefunden hat. Spektakuläre Action ersetzt der damals
erst 30jährige Regisseur durch eine beklemmende Stimmung der
permanenten Bedrohung. Der Tod in Gestalt der mörderischen Bestie
droht jederzeit zuzuschlagen. Nur mühsam sind die Schwerverbrecher
zu einer gemeinsamen Verteidigungsstrategie zu überreden, in deren
Verlauf dann aber doch noch halsbrecherische Verfolgungen durch das
Labyrinth des Gefängnisses für rasant inszenierte Sequenzen sorgen.
Fincher nutzt dabei ausgiebig Steady-Cams, die die Hetzjagden aus
der Perspektive des außerirdischen Jägers zeigen. Dieser wurde in
einigen Szenen sogar das erste Mal am Computer generiert. Was heute
natürlich veraltet wirkt, lieferte zu seiner Zeit die Möglichkeit,
das Alien aus ganz neuen Perspektiven zu zeigen. Trotzdem waren
Kritiker und Fans von Teil 3 enttäuscht, hatten doch alle auf ein
ähnlich mitreißendes Actiongewitter wie im Vorgänger gehofft. Die
Enttäuschung ist dann auch teilweise berechtigt. Langatmig und ohne
echte Höhepunkte rettet sich der Film über die Zeit. Selbst einen
würdigen Showdown bleibt der Film schuldig.
Story Alien – Die Wiedergeburt:
200 Jahre nach Ripleys Tod auf dem
Gefängnisplaneten „Fury“ 161 finden auf dem militärischen
Forschungsschiff Auriga illegale medizinische Experimente statt.
Mit Hilfe einer alten Blutprobe ist es den Wissenschaftlern
gelungen, die mit einem Alien infizierte Ripley zu klonen. Dabei
gilt ihr Interesse vorerst ausschließlich der außerirdischen
Kreatur, die mit einigen Artgenossen in Gefangenschaft gehalten
wird. Den menschlichen Wirt sehen sie lediglich als
„Abfallprodukt“. Doch schon bald zeigt die geklonte Ripley
Fähigkeiten, die weit über die eines Menschen hinaus gehen. Zur
gleichen Zeit dockt das Schmugglerschiff Betty im Hangar des
riesigen Kreuzers an. Nachdem die Kampf erprobte Besatzung (u. a.
W. Ryder, R. Perlman) dem verantwortlichen General Perez (D.
Hedaya) eine geheimnisvolle Fracht übergeben hat, stehen ihr einige
erholsame Tage an Bord der Auriga in Aussicht. Doch es kommt, wie
es kommen muss: den äußerst intelligenten Aliens gelingt die Flucht
aus ihren Käfigen. Die Menschen finden sich in einem verzweifelten
Kampf auf Leben und Tod wieder.
Die Regie des vierten Teils wurde für viele überraschend dem
Franzosen Jean-Pierre Jeunet übertragen, der durch die gemeinsam
mit seinem Co-Regisseur Marc Caro inszenierten Filme
Delicatessen (1991) und
Die Stadt der
verlorenen Kinder (1995) zu einiger Bekanntheit gelangt
war. Schon in diesen Filmen zeigt sich sein ganz eigener visueller
Stil, den er auch in seine erste große Hollywoodproduktion
einbringt. So zeichnet sich „Alien – Die Wiedergeburt“ durch einen,
vornehmlich in Sepiatönen gehaltenen „Used-Look“ aus, der fast
schon Retroatmosphäre versprüht. Damit vermag es auch der vierte
Regisseur, der Serie seinen persönlichen Stempel
aufzudrücken.
Zusätzlich dazu zeichnet sich der Film endlich durch eine gute
Portion rabenschwarzen Humor aus, der seinen Vorgängern gänzlich
fehlte. Auch die Inszenierung nimmt im Vergleich zu seinem über
weite Strecken langatmigen Vorgänger, wieder deutlich Fahrt auf.
Die zahlreichen Actionszenen sind originell, spannend und rasant in
Szene gesetzt. Sigourney Weaver liefert hier eine überzeugende
schauspielerische Leistung ab und gewinnt als Alien/Mensch
Mischling ihrer Rolle völlig neue Facetten ab. Die Nebencharaktere
bleiben leider eindimensional. Auch Winona Ryder hat Weavers
dominantem Spiel wenig entgegen zu setzen und bleibt blass.
Insgesamt bietet der vorerst letzte Teil der Saga durch ein
außergewöhnliches Set Design, dynamische Action und eine
interessante Weiterführung der Story beste Unterhaltung, die zu
keiner Zeit Langeweile aufkommen lässt.
Bildqualität
Technik Alien: Codec MPEG 4-AVC,
Ansichtsverhältnis 2,35:1, Auflösung 1080p
Das Bild des ersten Teils ist hervorragend. Bereits in den ersten
Minuten des Films wird deutlich, dass hier ein Transfer der
Extraklasse vorliegt. Die einleitenden Kameraschwenks durch die
verwaisten Gänge der Nostromo, offenbaren eine überragende
Tiefenschärfe und Feinzeichnung. Jede Leitung, jedes Kabel, jede
Metallstrebe zeichnet sich wunderbar ab. Dem Auge bieten sich
Unmengen an Details, die man so noch nie zuvor gesehen hat. Bereits
hier wird der Mehrwert der Blu-ray gegenüber jeder bisherigen
Veröffentlichung mehr als deutlich. Und der positive Eindruck setzt
sich über die gesamte Dauer des Films fort.
Dabei liegt ein weiteres besonderes Augenmerk natürlich auf einer
korrekten Abbildung des Schwarzwerts. Auch hier besteht kein Grund
zur Klage. Sämtliche Details sind auch in dunklen Szenen sichtbar,
gleichzeitig bleibt ein sattes Schwarz zu jeder Zeit erhalten.
Unauffälliges, natürliches Filmkorn trägt ebenso zu diesem
gelungenen Transfer bei, wie der Verzicht auf digitale Filter oder
anderer künstlicher Verfremdungen. Das Bildmaster präsentiert sich
darüber hinaus völlig frei von Verschmutzungen oder Kratzern.
Lediglich einige wenige unscharfe Nahaufnahmen gibt es zu
bemängeln, darüber hinaus liegt hier, auch unter Berücksichtigung
des Alters des Films, ein nahezu perfekter Transfer vor.
Wohlverdiente 9 Punkte.
Technik Aliens – Die Rückkehr: Codec MPEG 4-AVC,
Ansichtsverhältnis 1,85:1, Auflösung 1080p
Im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen wurde die
Farbtemperatur deutlich korrigiert. Der damals vorherrschende
Rotstich ist verschwunden. Davon profitieren vor allem Gesichter,
die nun wesentlich natürlicher wirken. Insgesamt zeigt sich das
Bild durchwachsen. Auf der einen Seite bietet der Transfer einige
sehr gelungene Einstellungen, die dem hoch auflösenden Datenträger
sehr gut zu Gesicht stehen. Als Beispiel dienen die Szenen auf der
Sulaco, in denen die Soldaten kurz vor ihrem Ziel aus dem
Kälteschlaf erwachen: eine tolle Durchzeichnung, hervorragende
Tiefenschärfe und ein sehr gutes Kontrastverhältnis verwöhnen hier
das Auge. Das nur als Beispiel.
Mehrere Szenen dieser Qualität verteilen sich auf den gesamten
Film. Doch dazwischen zeigt sich leider auch viel Mittelmaß. Das
stets deutlich wahrnehmbare Filmkorn mutiert in einigen wenigen
dunklen Szenen zu grobem Rauschen, darüber hinaus lässt der
Schwarzwert zwar eine sehr gute Detailfülle zu, liefert aber nicht
immer eine satte Deckung. Schwache Kontraste und eine fehlende
Grundschärfe sorgen über große Teile des Films dafür, dass nur
selten ein echtes HD Gefühl aufkommt. Der Transfer liegt zwar immer
über DVD Niveau, überzeugt aber nicht auf breiter Front. Knappe 7
Punkte.
Technik Alien 3: Codec MPEG 4-AVC, Ansichtsverhältnis
2,35:1, Auflösung 1080p
Der Bildtransfer ist solide, im Vergleich zum Vorgänger sehr
homogen und leistet sich keine gravierenden Mängel. Die Schärfe ist
gut bis sehr gut, lässt allerdings das letzte Quäntchen
Feinzeichnung vermissen. Nur selten treten Unschärfen in Close Ups
auf. Filmkorn ist gerade im richtigen Maß vorhanden, so dass ein
angenehmer Look entsteht, der einem Kinofilm gerecht wird. Digitale
Bildbearbeitung kommt zum Glück nicht zum Einsatz. Der Stimmung des
Films angemessen, sind die Farben trist und entsättigt. Wie auch
bei den Vorgängern ist das Bildmaster frei von Verschmutzungen.
Kompliment! Das bekommen selbst wesentlich jüngere Filme nicht
immer hin. Der sehr gute Schwarzwert wird nur selten gefordert, da
sich, durchaus überraschend, sehr dunkle Szenen stark in Grenzen
halten. Insgesamt liegt hier ein überzeugender Transfer vor, der
sich 8 Punkte verdient hat.
Technik Alien – Die Wiedergeburt: Codec MPEG 4-AVC,
Ansichtsverhältnis 2,35:1, Auflösung 1080p
Um einen möglichst hohen Kontrast und einen gewollt grobkörnigen
Look zu erzielen, wurde bereits das ursprüngliche Filmmaterial
stark verfremdet und stellt dadurch bereits hohe Ansprüche an einen
hochwertigen Bildtransfer. Leider fällt dieser bei
Alien –
Die Wiedergeburt enttäuschend aus. Der steile
Kontrastumfang bildet mit einem unzureichenden Schwarzwert eine
fatale Kombination, die Details in dunklen Bereichen des Bildes
verschwinden lässt. Darüber hinaus driftet der Schwarzwert häufig
in ein nicht deckendes Grau ab. Doch am weitaus auffälligsten
sticht der unscharfe Gesamteindruck des Bildtransfers ins Auge.
Details werden praktisch zu keiner Zeit HD-gerecht heraus
gearbeitet. Eine angemessene Tiefenschärfe sucht man ebenfalls
vergeblich. Sehr gut zu erkennen in den Szenen im Raumschiffhangar
der Auriga. Diese und einige andere Einstellungen erscheinen
geradezu verschwommen. Gleiches gilt für Nahaufnahmen, die
ebenfalls einen unbefriedigenden Eindruck hinterlassen. Wie gerne
hätte man die haarigen Schultern des Generals in HD-würdiger
Feinzeichnung bewundert! Leider bleibt uns diese Freude verwehrt.
Stilmittel hin oder her, ein HD-würdiger Bildtransfer sieht anders
aus. Enttäuschende 5 Punkte.
Tonqualität
Technik Alien: Deutsch DTS 5.1 , Englisch
DTS-HD MA 5.1
Leider hält der Ton das Niveau des Bildtransfers nicht. Besonders
an den Dialogen wird das Alter des Films zu jeder Zeit deutlich.
Die Akustik präsentiert sich sehr frontlastig. Surroundeffekte sind
bis auf einige wenige Ausnahmen nicht zu vernehmen. Auch der
Subwoofer meldet sich nur, wenn die mächtigen Triebwerke der
Nostromo in Aktion treten. Natürlich sind auch die im Jahr 2003
nachträglich synchronisierten Szenen des Director’s Cut als solche
zu erkennen, da sich die Stimmen der Synchronsprecher teils
erheblich verändert haben. Nicht nur aus diesem Grund ist die
Kinofassung hier vorzuziehen.
Insgesamt hätte eine räumlichere und dynamischere Abmischung dem
Film gut getan, so dass hier leider nur unteres, akustisches
Mittelmaß zu vermelden ist. 5 Punkte.
Technik Aliens – Die Rückkehr: Deutsch DTS 5.1 , Englisch
DTS-HD MA 5.1
Gegenüber Teil Eins ist hier eine leichte Steigerung wahrnehmbar.
Die zusätzlichen Szenen der Special Edition fügen sich nahtlos ein.
Des Weiteren werden die Surroundkanäle etwas stärker in das
Geschehen einbezogen. Allerdings bleiben die Effekte diffus und
ohne Präzision. Der Subwoofer arbeitet ebenfalls auf Sparflamme.
Grundsätzlich fehlt es der deutschen Tonspur an Dynamik. Bis auf
wenige Szenen, in denen die Dialoge fast in Umgebungsgeräuschen
unter zu gehen drohen (Ripley im Gespräch kurz vor dem Betreten des
Komplexes), bleiben sie immer klar verständlich und klingen
deutlich „frischer“ als noch im ersten Teil. Das Alter des Films
kommt hier nicht zum Tragen. Allerdings setzt auch diese Tonspur
keine überzeugenden Akzente und bleibt insgesamt unbefriedigend. 6
Punkte.
Technik Alien 3: Deutsch DTS 5.1 , Englisch DTS-HD MA
5.1
Die Qualität der Tonspur steigert sich abermals. Dem 18 Jahre alten
Film hört man sein Alter zu keiner Zeit an. Dialoge wurden sehr
laut abgemischt, teilweise ertönen sie fast schon zu dominant.
Darüber hinaus werden aber auch die Surroundkanäle nicht
vernachlässigt und bieten dem Center tapfer Paroli. So ist hier
durchgängig eine gute Räumlichkeit zu vernehmen, die man in den
ersten beiden Teilen noch schmerzlich vermisste. Fein aufgelöste,
präzise direktionale Effekte fehlen allerdings erneut. Der
Subwoofer kommt ebenfalls nur selten zur Geltung. Am deutlichsten
in der Brandszene, in deren Verlauf sich die Feuerwände auch
akustisch spektakulär durch die Tunnel wälzen. An Dynamik in den
wenigen Actionszenen mangelt es also nicht. 7 Punkte.
Technik Alien – Die Wiedergeburt: Deutsch DTS 5.1 ,
Englisch DTS-HD MA 5.1
Im Gegensatz zum enttäuschenden Bild, überzeugt die deutsche
Tonspur fast in allen Belangen und stellt folglich den akustischen
Höhepunkt der Anthology dar. Der Ton bereitet durch eine Vielzahl
direktionaler Effekte, einer ausgeprägten Dynamik und permanenter
räumlicher Präsenz viel Freude. Der Subwoofer tritt allerdings nur
sporadisch in Aktion. Trotz der effektvollen Abmischung bleiben
Dialoge immer klar verständlich. Insgesamt gibt es hier wenig zu
kritisieren, da das veraltete Tonformat nahezu ausgereizt wird. 9
Punkte.
Ausstattung
Zu Beginn der Filme sind sowohl die Kinofassungen,
als auch die von früheren Veröffentlichungen bereits bekannten,
erweiterten Special Editions wählbar. Bis auf die erweiterte
Fassung von
Aliens – Die Rückkehr sind die
Kinofassungen allerdings immer vorzuziehen.
Die Anzahl der Extras ist schlicht überwältigend. Während die
Audiokommentare auf der jeweiligen Filmdisc abgelegt wurden, sind
zwei zusätzliche Discs prall gefüllt mit Informationen, die
sämtliche Hintergründe der vier Filme beleuchten. Das hochwertig
animierte Menu, welches selbst ebenfalls einige Infos bereit hält,
ist dabei sehr übersichtlich strukturiert. Zusätzlich dazu hat sich
Fox noch ein besonderes Feature einfallen lassen. Der MU/TH/ER-6000
Modus ermöglicht es dem Nutzer, während des laufenden Films auf
Audiokommentare und weitere Hintergrundinformationen zuzugreifen.
Ebenso ist es bereits möglich, die auf Disc 6 abgelegten Extras
anzuwählen und per Lesezeichen zu markieren. Legt man nun Disc 6
ein, bleiben die Lesezeichen erhalten und können angewählt werden.
Dadurch entfällt die Navigation durch die umfangreichen
Menüs.
Um das Handling zu verbessern, ermöglicht die Alien Anthology einen
schnellen Wechsel der einzelnen Discs durch das Drücken der
„Open“-Taste während der Wiedergabe, ohne vorher auf „Stop“
gedrückt zu haben. Während des Wechsels erscheint auf dem
Bildschirm ein „Weyland-Yutani“-Logo. Die neu eingelegte Disc
überspringt laut Hersteller die üblichen Hinweise, Vorspanne und
Logos und lädt somit schneller. Leider funktionierte dieses Feature
trotz aktuellster Firmware des Testplayers nicht. Um eine
reibungslose Funktionalität zu gewährleisten, dürfte diese
Innovation zwangsläufig Updates der Hardwarehersteller nach sich
ziehen. Auch wenn das Zusatzmaterial nicht in HD vorliegt, so
rechtfertigt hier doch der enorme Umfang die Höchstnote.
Fazit
Hat sich das lange Warten also gelohnt? Aus technischer Sicht
präsentiert sich die Alien Anthology durchwachsen. Das beste Bild
bietet überraschender Weise der älteste Teil der Reihe, während der
Neueste den mit Abstand schwächsten Eindruck hinterlässt. Der Ton
dagegen steigert sich mit jedem Film. Die Anzahl der Extras ist
schlicht überwältigend. Hier wird der Fan mit interessanten
Hintergrundinformationen praktisch erschlagen.
Alien ist ein Meilenstein der Filmgeschichte und
hat mit seiner präzisen Dramaturgie des Schreckens sowohl das
Science-Fiction-, als auch das Horrorgenre revolutioniert. Einen
weniger subtilen, auf seine Art aber ebenso beeindruckenden Weg
schlägt der zweite Teil ein. Mit wuchtiger Action und
schweißtreibender Spannung bis zur letzten Minute, liefert James
Cameron eine der besten Fortsetzungen der Filmgeschichte ab. Das
Niveau seiner beiden Vorgänger kann David Fincher mit Teil Drei
nicht halten. Langatmig und bis zum Ende ohne echte Höhepunkte,
inszeniert der spätere Erfolgsregisseur seinen Beitrag zu sperrig
und ohne zündende Ideen. Jean-Pierre Jeunet hingegen sorgt für
einen versöhnlichen (vorläufigen?) Abschluss der Serie, indem er
seinen persönlichen visuellen Stil auf die Welt der Aliens
überträgt und neben originell inszenierten Actionsequenzen auch den
Humor nicht zu kurz kommen lässt.
Eine uneingeschränkte Kaufempfehlung kann auf Grund der technischen
Schwächen nicht ausgesprochen werden. Dennoch sollten die vier
Filme in keiner gut sortierten Filmsammlung fehlen. (ml)
Einzelne Kurzbewertungen:
Alien:
Story: 10/10
Bild: 9/10
Ton: 5/10
Aliens – Die Rückkehr:
Story: 10/10
Bild: 7/10
Ton: 6/10
Alien 3:
Story: 7/10
Bild: 8/10
Ton: 7/10
Alien – Die Wiedergeburt:
Story: 8/10
Bild: 5/10
Ton: 9/10
Extras gesamt: 10/10
Kaufempfehlung:
9/10Testgeräte
TV: Pioneer PDP-LX5090 (50“)
BDP: Pioneer BDP-LX71
AVR: Pioneer SC-LX81
Lautsprecher: B&W (Main), Teufel (Surround)
[Mit Dank an Breiti und Yvonne für die, wie immer, nachsichtige
redaktionelle Betreuung!
Dieses Review ist EUCH, der tollen Community von bluray-disc.de
gewidmet. DANKE, dass Ihr bis hier unten durchgehalten habt!]