Hancock @ Chrisor

Einleitung

Was haben die amerikanische Unabhängigkeitserklärung aus dem 18. Jahrhundert und der im Jahre 2008 erschienene Kinofilm gemeinsam? Eigentlich gar keine Gemeinsamkeit, bis auf eine winzig kleine Sache, nämlich den Namen des filmischen Superhelden John Hancock. Die Geschichte lehrt uns, dass im 18. Jahrhundert ein gewisser John Hancock der erste Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung war. Schon kurze Zeit später war dieser Name ein Synonym für „seine Unterschrift geben“, welches ins Deutsche übertragen in etwa vergleichbar ist mit der Phrase „setzt mal bitte deinen Kaiser Wilhelm drunter“. Wer im Film nun gut aufpasst, wird die für die eigentliche Handlung eher belanglose Stelle im Krankenhaus mit anderen Augen wahrnehmen. Natürlich wäre es davor interessant zu wissen, worum sich die Geschichte denn überhaupt dreht.
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Story (4)

Die Geschichte von Vincent Ngo, bereits 1996 geschrieben und erst 2008 von Regisseur Peter Berg umgesetzt, ist einfach erzählt, und präsentiert in all ihrer Leichtigkeit eine in dieser Form noch nie dargebotene Mischung aus Aktion, Fantasy und Liebesgeschichte. Hauptakteur ist der Superheld John Hancock (Will Smith) der als heruntergekommener und ständig besoffener Penner die Straßen und den Luftraum von Los Angeles unsicher macht. Ihm, dem Superhelden, ist trotz seiner Verwahrlosung und menschlichen Entgleisung ein ewiges Leben, Unverwundbarkeit und unermessliche Kraft geschenkt. Zwar missbraucht er seine Superkräfte nicht, aber bei jedem seiner Versuche, dass zu tun, was von einem Superhelden erwartet wird, nämlich Menschenleben zu retten und Verbrecher dingfest zu machen, stehen am Ende einer jeden Verbrecherjagd mehr Verletzte und hoher Sachschaden zu Buche, als es wahrscheinlich ohne ihn gegeben hätte. Und gerade wegen all seiner verunglückten Hilfeaktionen hasst man ihn in Los Angeles und würde ihn gerne loswerden oder einsperren. Ein wahrer Teufelskreis für John Hancock, der um sich herum eine immer größere „Ist-mir-doch-egal“ Mentalität aufbaut und sich damit nur noch tiefer in die Sinnkrise und den Alkohol stürzt. Eine Situation aus der es kein Entrinnen zu geben scheint.
Wie es der Zufall aber so will, rettet er bei einem seiner zahlreichen verkorksten Einsätze den selbständigen PR-Berater Ray Embrey (Jason Bateman), der gegen der Willen seiner Frau Mary Embrey (Charlize Theron) aus Dankbarkeit für seine Rettung den allseits bekannten wie verhassten Superhelden aus seiner Imagekrise herausführen möchte. Trotz der anfänglichen Abneigung entwickelt sich zwischen John und Ray´s gesamter Familie ein enger intensiver Kontakt, den der Superheld in dieser Form schon lange nicht mehr hatte und der ihn stückchenweise in sein wahres Leben zurückzuführen scheint bis ihn seine Vergangenheit, die er seit einem Unfall vergessen hat, wieder einholt .
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Bildqualität (4,75)

Dem Fantasy-Action Film mit romantischer Einlage sieht man die Produktionskosten von ~ 150 Millionen US Dollar durchaus an. 102 Minuten lang bietet der im Ansichtsverhältnis 2,40:1 daherkommende und im MPEG-4/AVC codiert Transfer in der inzwischen standartmäßigen Auflösung von 1920x1080p ein absolut bluray würdiges Bild. Nahaufnahmen von John Hancock lassen den Zuschauer jeden einzelnen Regentropfen und jeden einzelnen Bartstoppel in hoher Schärfe und toller Plastizität bewundern. Verschiedene Skyline-Aufnahmen brillieren nahezu mit einer solch unglaublichen Tiefenwirkung und Detailzeichnung, dass selbst Standbilder jederzeit als Hochglanz-Poster durchgehen. Hinzu gesellt sich eine sehr farbenreiche Inszenierung des Gesamtbildes, welches von einem top Schwarzwert, egal ob es das Kostüm von Hancock oder dunklere Szenen z.B. beim Abendessen betrifft, nach oben hin positiv abgerundet wird und letztendlich zu einem sehr guten Kontrastverhältnis beiträgt. Dem Film wären ganz klare 5 Referenzpunkte beschienen, wäre da nicht der Einsatz einer Wackelkamera zu verzeichnen, der in einigen Szenen zu einer verminderten Schärfe und Detailzeichnung führen. Leider müssen auch die ein oder andere Unschärfe bei der Fokussierung konstatiert werden unter denen nicht nur der Kontrast und die Plastizität, sondern auch die Detailzeichnung und das Auge des Zuschauers leidet und zu 0,25 Punkten Abzug von der Maximalpunktzahl führen.
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Audio (4,75)

Relativ selten, aber doch immer wieder von deutschen Filmliebhabern bejubelt, ist das Vorhandensein einer Dolby True HD 5.1 Tonspur, die nicht nur im englischen, sondern auch im Deutschen angeboten wird. Und wie so oft, lohnt sich gerade in Actionfilme wie diesem eine unkomprimierte Tonspur besonders, den die rasanten Verfolgungsjagden durch die Straßen von Los Angeles und die etwas unbeholfen aussehenden Flugeinlagen unseres Superhelden bieten jede Menge Platz für räumliche Effekte. Effekte, die wunderbar präzise alle 5 Boxen ansteuern und zusammen mit einem nicht übermäßigen, aber doch immer präsenten Subwoofer im Heimkinoraum zu einem tonal stimmigen und dynamischen Surround Sound führen. Dem gegenüber stehen ebenfalls gut aufgelöste Dialoge, die auch gut mit den vorhandenen Aktionsszenen ausbalanciert wurden.
Insgesamt ist festzuhalten, dass der Einsatz, sowohl der unauffälligen Musik, als auch der Aktion Geräuschkulisse, eher als dosiert, aber durchweg immer zum Film passend, bezeichnet werden kann. Daher erreicht der Film auch sehr gute 4,75 Punkte, denn wenn die Tonspur gefordert wird, dann ist sie auch voll und ganz da.
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Ausstattung (4)

Die BluRay Disk bietet zahlreiche Extras angefangen von 2 Filmversionen (Kino und extended Version) über Trailer und Hintergrundinformationen bis hin zu einer digitalen Kopie. Weniger toll, wenn auch noch im Rahmen, gestaltet sich die Menu-Führung, die eher als benutzerunfreundlich bezeichnet werden kann. Dafür umhüllt die BD ein recht nett anzusehender Pappschuber.
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Fazit

Eine Aktion-Fantasy-Liebeskomödie mit ordentlichem Drehbuch, wenig bis keine Logikfehlern und einem seichten, unterhaltsamen und in Ansätzen auch zwischendurch lustigen Abendprogramm. Wer die Option hat zwischen der Kino und der extended Version zu wählen, sollte auf jeden Fall die um gute 10 Minuten längere Langfassung wählen, die sich insgesamt als etwas abgerundeter und stimmiger herausstellt. Gerade die Einbindung der Romanze in einen dort recht mit Aktion geladenen Film gestaltet sich im letzten Drittel dadurch etwas weniger holperig, auch wenn dieser Übergang immer noch nicht zu den Lichtpunkten in diesem Film gezählt werden kann. A propos Licht! Die Oskar-Preisträgerin Charlize Theron (-> 2003 im Film monster) ist in ihrer Rolle eine wahre Augenweide und echter Blickfang. Fast möchte man sagen, dass der dunkelhäutige und zu Anfang des Films bärtige Will Smith daneben fast verblasst. Doch immer wieder blitzt auch bei im sein tolles, zum Typ John Hancock passendes Minenspiel auf, welches dank der tollen Nahaufnahmen auch in jedem kleinen Detail wahrgenommen werden kann. Aktion und oder Fantasy begeisterte Zuschauer, die einen entspannten Kinoabend möchten, werden mit diesem Film nichts falsch machen und auch mit dem ein oder anderen Schmunzeln nach Hause gehen. „Good job, Peter Berg! … Goooood job!
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Story : 4 [passabler Aktion-Fantasy-Liebesfilm]

Bild : 4,75 [Nahaufnahmen top, zwischendurch Unschärfen durch Wackelkamera]
Ton : 4,75 [unauffällig Top]
Extras : 4 [Pappschuber und viele Extras]

Ich ruh' mich dann mal aus!

Jede Menge FULL HD Videos aus dem eigenen Dark Side HOMECINEMA

Hancock (2008) (Extended Version) (2 Discs)

Chrisor

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