Zu Beginn wird Familie Pitt (so nenne ich sie
jetzt mal!) mit Brad, Frau und Kind kurz vorgestellt, bevor es dann
schon auf die Straße geht und im Radio von der Katastrophe
berichtet wird, warum die Familie Pitt das nicht wahrnimmt, wo doch
im Radio laut drauf hingewiesen wird, bleibt ein Rätsel, sie
scheinen verträumt auf den Ohren zu sitzen. So gelangen sie dann
fragend in einen fetten Stau mitten in der Großstadt. Brad Pitt
selbst schaut mittlerweile nerdig aus, den Teenschwarm hat er
hinter sich gelassen und er erinnert optisch etwas an Kurt Cobain
nur das er stetig familientauglich sympathisch grinsen darf. Der
Beginn erinnert doch etwas an Independence Day wenn Will Smith dort
mit seiner Familie zuhause nichtsahnend in der Apokalypse erwacht,
wobei die Charaktere in ID besser und lebendiger besetzt waren als
in World War Z, wo die Darsteller alle zu brav und angepasst
wirken, Mireille Enos wirkt dabei mimosenhaft. Es steht zu sehr das
Familiäre den Charakteren in Wege, denn Spießbürgerfamilien sind
einfach nur langweilig, erst recht bei einem Apokalypsefilm. Ein
Unterscheid zwischen Hollywood Stars und Asylum Darsteller scheint
es gar nicht mehr zu geben, man könnte beide miteinander
vertauschen ohne es zu merken, außer natürlich ein Name wie Brad
Pitt aus besseren 90er Hollywood Zeiten noch sehr begehrt, hat
natürlich noch das Gesicht im Film was ein mittlerweile gereiftes
weibliches Publikum anziehen soll, wobei er schauspielerisch nur
durch sein sympathisches Grinsen auffällt, also er ist kein
Draufgänger wie Smith einst in ID, mit dem man mitfiebern konnte.
Mit ID kann man World War Z trotzdem nicht vergleichen, denn der
Film soll nur wenig komödiale Elemente enthalten, dass nehme ich
zumindest an. Der Film wirkt eigentlich nur unfreiwillig witzig, da
die Zombies später durch das übertrieben häufige Erscheinen dann
mehr zum lachen animieren.
Als zu Beginn fette Explosionen einsetzen erinnert dies eher an
Emmerichs 2012 Gurke, so richtig ergeben die Explosionen nicht mal
Sinn und im späteren Verlauf wird auf dieses unsinnige
Budgetverballern verzichtet. So einige überflüssige Szenen sind
dann familiär vorhanden, denn wen interessiert bitte der Geschmack
des Essens während der Apokalypse, muss etwa beste
Restaurantschmauskost für die verwöhnte Tochter von Brad Pitt
serviert werden? Sterling Jerins als Tochter/Kinderdarstellerin
zeigt schauspielerisch gar nichts, sie in Hollywood aufzubauen wäre
Zeitverschwendung. Die Sound/Musikuntermalung ist zumindest besser
als das aktuell übliche in Hollywood, hier hat die Rockgruppe Muse
auch ein bissel was zugesteuert. Die Aufnahmen aus den
verschiedenen Städten, wie das vorgetäuschte Jerusalem sind
atmosphärisch, gedreht wurde aber weder in Israel noch in China wie
geplant, sondern fast nur in England und etwas in Ungarn und Malta.
Die optischen Rahmenbedingungen für die Apokalypse sind ganz gut
und abwechslungsreich, dazu gibt es noch des Öfteren
Regenprassen.
Die bereits erwähnten Zombies sind das eigentlich herausstechende
an World War Z, die sind ganz besonders und zwar eine Mischung aus
besonders anders, besonders schlecht, besonders ulkig und besonders
bekannt. Die Infektion zum Zombie geschieht meist sehr schnell
innerhalb von ca. 5 Sekunden. Die Zombies sind zwischendrin so
schnell und aggressiv wie noch nie, dagegen sind die Dawn of the
Dead Zombies schon wieder langsame Faulenzer. Es sind zu viele
Zombies, insbesondere die Massen wo sie sich auftürmen und riesig
hohe Burgmauern überschwemmen können. So viel Übertriebenheit muss
man gesehen haben, das sind gleichzeitig die lustigsten aber auch
schlechtesten Computer-Zombie Szenen im Film. Die Zombies wirken
dabei wie Roboter aus einer Massenproduktion und jetzt hab ich es,
es sind die Matrix-Zombies. Wer erinnert sich nicht an die
angreifenden Metalsubstanzen in Matrix und genau das bekommt man
nun mit den Zombies stellenweise serviert, die sind sehr schnelle
und aggressive Masse, so dass der Zombie nun eine neue Evolution
durchmacht, die nicht mehr beißen, dafür werden sie digitalisiert
und robotisiert.
Als Kenner der Old School Zombiefilme schon eine Herausforderung.
Was für den 18jähigen Mainstreamjünger der nur Zombieland, Resident
Evil 5 oder des Computerspiel Resident Evil 6 kennt, wird es sicher
cool sein. Im Gegensatz zul angsamer Ekel alla Walking Dead oder
Last of Us Computerspiel Zombie, sind die Zombies in World War Z
zumeist mehr übertriebene Action als Horror. Positiv zu erwähnen
sind vor allem die Verfolgungsszenen im Labor im Finale, diese sind
dann mal mit Spannung versehen. Im Finale sind die Zombies dann in
einzelner Nahansicht auf Dawn Of The Dead Niveau schnell aber
ansprechend und die können dann optisch auch plötzlich überzeugen,
sie nehmen Witterung alla Ridley Scott’s Alien auf und Predator ist
hier auch noch etwas drin, wenn der Impfstoff den Menschen dann für
die Zombies unsichtbar werden lässt. Allerdings hätte Pitt den
Impfstoff nicht selbst einfach zusammenstellen dürfen, dass wirkt
sehr plump und dumm.
Nie hat der Zombie so geboomt wie Heute, in all seinen Variationen
von eklig bedrohlich der alten Schule, der Walking Dead Zombie der
aktuell mit beliebtesten TV Serie, den Topcomputerspielen wo neben
Resident Evil auch andere Zombiespiele empor steigen, bis zum
familiären Mainstreamkino alla Zombieland oder nun Word War
Z.
Weniger nervig, mehr belustigende Zombies, was einzig nervt sind
die zu schnellen Schnitte und zu nahmen Kamera-Zooms in so einigen
Actionszenen, dass ist sehr anstrengend und es ist kaum erkennbar
was dabei passiert. Das Familiengeschehen wirkt zu spießig und
damit uninteressant, das passt zu einer Lovestory oder Drama aber
nicht zu einem Zombiefilm, da sollte man bei einem drohenden
Weltuntergang die uninteressante Durchschnitts-Familie nicht so in
den Vordergrund schieben. Sämtliche Härte findet im Off und im Kopf
des Zuschauers statt, die wild anrennenden Zombies und Explosionen
sind Actionmomente und keine Schock/Ekel-Härte. In Grunde könnte
man den Film auch ab 12 freigaben, allein die Zombiemasken in
Nahansicht sind eigentlich zur Youtube Zeitepoche nicht verstörend
für Kinder. World War Z ist aber zumindest abwechslungsreich
inszeniert, hat einiges an Action und die Apokalypse kommt zum
tragen wenn überall Panik an den passenden Schauplätzen ausbricht,
er hat keine Längen und macht etwas Spass, aber ist dann nicht so
abgedreht wie das
Underworld 4 - Awakening CGI
Geballere zuletzt.
World War Z ist ein doch schlechter, aber unterhaltsamer,
familientaiuglicher Zombiefilm und noch der bessere Blockbuster in
diesem Jahr.