Zitat:
Zitat von jackoneill71
300 liebe ich, MoS fand ich recht ordentlich, nur bei BvS fand ich
es zuviel des Guten. Nicht das wir uns jetzt falsch verstehen, BvS
ist in meinen Augen immer noch ein guter Film, aber mir ist das
gezeigte auf Dauer zuviel, zu lang und zu theatralisch.
Gerade bei Superheldenfilmen, wünsche ich mir ab und zu auch eine
gewisse Leichtigkeit. Düster ja, aber ein paar lichte Momente
sollten die Anspannung auch auflockern. Es geht ja schließlich
nicht um eine Shakespeare Drama ala "Sein oder Nicht Sein", sondern
immer noch um eine Comicverfilmung. Das ist mir dann bei einem 3
Stunden Film zuviel des Guten. Zugegeben, vor zehn, zwanzig Jahren
hätte das bei mir noch besser funktioniert, aber nach einigen
privaten Schicksalsschlägen in dieser Zeit, suche ich nach
Unterhaltung die nicht dauerhafter Dramatik und Theatralik
ausgesetzt ist. Dazu kommen noch diese enormen CGI Scharmützel, die
ich von Haus aus nicht unbedingt leiden kann.
300 ist für mich ein reiner fiktionaler und surrealer Film, da
passt für mich alles. Bei Snyders Superhelden Version ist mir das
dann doch zu surreal, da Superhelden eigentlich doch noch in einer
realen Welt agieren. Durch diesen sehr surrealen Look hätte auch
Leonidas gegen Doomsday kämpfen können, oder umgekehrt Superman
gegen die Perser. Da dürfte Snyder seinen gewohnten Look etwas
zurück fahren.
Bei MoS hatte man wenigstens noch einen relativ realen Look, bei
BvS war die Welt nur noch in rot getaucht, alles sah nur noch
künstlich aus, die CGI Effekte taten noch das restliche und ich
verlor vollends die Spannung, da alles nur noch aussah wie ein
Computerspiel ala Half Life.
Wenn jemand dieser Look zusagt, ist das ja völlig rechtens, ich
würde mir das halt einfach etwas weniger, besser dosierter
wünschen. Aber man kann halt nicht alles haben. ;)
Nun theoretisch haben auch COmichefte mit Superhelden das Potential
Shakespeares behandelt zu werden und daraus sind für meinen
Geschmack ein paar der besten Grafiknovels, Minserien oder
vergleichbares entstanden, die die Comichistorie zu bieten hat.
Grundsätzlich verstehe ich aber natürlich worauf DU hinaus willst
und um diese Seite von mir zu bedienen nehme ich dann eben Filme
aus dem MCU. Trotz aller kritik, die ich in iese Richtung auch
immer weider gerne loswerde, unterhalten die Filme zu einem großen
Teil sehr gut und der Humor kann je nach Stimmung genau das sein,
was ich gerade brauche.
Snyder ist - auch auf Wunsch von WBs - mit MOS bereits in eine ganz
andere Richtung gegangen und hat mit BvS - auch auf Wunsch nach
einem schnelleren Universebuilding von seitens Warner - diesen Weg
konsequent weiter beschritten. Ein paar humroistisch angehauchte
Momente, gab es da genau wie bei MOS, sie waren aber eher spärlich
und vor allem dezent. Für mich ist die theatralische, ernstere
dieser beiden Filme eine erfrischende Abwechslung zu dem was mir
Marvel in Form von MCU bietet.Davon abgesehen, dass trotz dieser
ernsten und teils dystopisch wirktenden Umsetzung, die Filme
dennoch Unterhaltungsfilme sind. Auch die CGI-Schlachten, speziell
am Ende sind etwas, dass es so auch geben muss, meines Erachtens.
Anderweitig könnte man einen solchen kampf kaum umsetzen ohne dabei
"stümperhaft zu wirken - den Playstation-Vorwurf teile ich dabei
übrigens nicht. Ein Videospiel wirkt hierbei nochmals gänzlich
anders, auch was Dynamik und Kameraführung angeht. Sprich, der
Showdown wie in Batman v Superman wäre kaum spielbar, da zwar
nachvollziehbar in seiner Choreographie und seinem Ablauf, aber
solch schnelle Reflexe, um dass in Echtzeit spielen zu können,
hätten noch nicht mal heutige Kinder oder Jugendliche. Und Half
Life ist als Shooter nochmals ein ganz andere Sache, wie das, was
diese Filme darlegen. ;)
Dass man das nicht mögen muss, verstehe ich wiederum, aber ich
glaube, dass dies auch oftmals den Sehgewohnheiten geschuldet
ist.
Ein passendes Beispiel mit Videospiel-Ästetik und Dynamik ist da
für mich eher das Finale von Suicide Squad, die zudem extrem billig
wirkte und auch gar nicht zu FIlm elbst passen wollte. Davon
abgesehen, dass Ayer mit dem Film auch eindrücklich gezeigt hat,
wie man mit uninspirierten Practical Effects, schlechten Masken und
Actionchoreographie und Schusswechseln, wie ein mittelprächtig bis
schlechter TV-Mehrteiler wirken kann. Witziger Weise denkt Ayer ja
sogar mit Skwad einen besseren Film, als Snyder mit BvS abgeliefert
zu haben. Nur dass dies einigermaßen sachlich betrachtet, weder für
die handwerkliche Umsetzung, noch für die Story und schon zweimal
nicht für den bis auf Harley Quinn recht schwach aufspielenden Cast
des Films gilt....
Auch ich habe natürlich schon entsprechende Erfahrungen in meinem
Leben machen müssen, ein Film ist für mich davon aber losgelöst und
Unterhaltung kann auch düster und heftig sein, ohne, dass dies für
mich aus dem bereich gute Unterhaltung herausgehen muss, aber das
ist sicher auch bei jedem anders.