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Bruchreif @ Patrick_Star

Gestartet: 04 Juli 2010 13:28 - 4 Antworten


Veröffentlichung:
19.08.2010
Laufzeit:
90 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 04 Juli 2010 13:28

Patrick_Star

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Die Polizei warnt vor diesen gefährlichen Kunsträubern!


Christopher Walken, Morgan Freeman, William Macy und Marcia Harden. Vier, wenn man das überhaupt so sagen darf, Altmeister von Hollywood. Nur selten trifft man diese Protagonisten in Komödien an. Marcia Harden spielte zum Beispiel in „Der Nebel" mit (die religiöse Frau), Christopher Walken unter anderem als Bond-Gegenspieler in „A View to a Kill" und William Macy in " Air Force One" oder "Jurrasic Park 3". Morgan Freeman kennen wir aus aktuellen Titeln wie "Book of Eli" oder "Invictus"
Diese geballte Kombination Hollywoodpower lässt natürlich einiges hoffen, hat man doch mit den vier Hauptdarstellern komplett unterschiedliche Typen von Schauspielern zusammengewürfelt. Ob die inzwischen sichtlich gealterte Elite noch immer zu den Besten der Besten gehört, muss sich erst zeigen.
Der Film war eine sogenannte Direct-to-DVD Produktion und kam daher nie in die Kinos. Das Budget war mit 20 Millionen US-Dollar recht gering veranschlagt. Oft haben kleine Labels, bei diesem Film war es die Yari Film Group, das Problem, dass in der heutigen Zeit durch das geringe Budget ihrer Filme die vermeintliche Attraktivität leidet. Dadurch kommen oft kleinere Produktionen überhaupt nicht in die Kinos und fristen ihr Dasein als Randgruppenfilmen – oft zu unrecht. Im Dezember 2008 reichte die Yari Film Group Konkurs ein, konnte aber unter Gläubigerschutz 2009 wieder eröffnen.


Bluray Daten:

Kodierung: h264 – 23,976 fps
Seitenformat: 16:9 – 2,35:1
Auflösung: 1920x1080
Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1 und Englisch DTS-HD MA 5.1
Dauer des Films: 90 min
Produktionsjahr: 2009
Link zur IMD:
http://www.imdb.com/title/tt1107860/


Testgerät:
Samsung PS58B680
Teufel System 5 THX
HTPC mit Bluraylaufwerk

Inhalt[/CENTER]


Unsere 3 Hauptdarsteller arbeiten alle als Securities im Museum. Schon vor Jahren hat sich jeder von ihnen in ein bestimmtes Kunstwerk verliebt. Während jeder ihrer Schichten stehen die Wächter vor ihren Lieblingswerken und begutachten diese ausgiebig. Als sie erfahren, dass die gesamte Ausstellung nach Dänemark verliehen wurde, bricht für alle eine kleine Welt zusammen. Erbost darüber entstehen diverse Pläne, wie man dieser Katastrophe entgegen wirken könnte. Der Plan, nach Dänemark umzuziehen, fällt vor allem bei Roger (Christopher Walken) flach, denn seine Frau Rose (Marcia Harden) möchte nach Florida umziehen und sieht nicht ein, ihre Pension in einem Land zu verbringen, in dem es keine langen Sandstrände gibt, von der Temperatur ganz abgesehen. In dieser Not schmieden die Drei einen Plan. Die Kunstwerke müssen vor ihrem Abtransport entwendet werden und durch perfekte Kopien ersetzt werden. Da unsere Helden allerdings nicht mehr die Jüngsten sind und allesamt vor ihrer Pensionierung stehen, gestalten sich gewissen Dinge schwierig aufgrund ihrer nicht mehr perfekten, körperlichen Verfassung. So kommt es schon daheim bei diversen „Trainingsläufen" zu Unfällen.

Zu Beginn erinnert der Film sehr stark an „Die Thomas Crown Affäre". Nach dem durchaus interessanten Start gehen die Richtungen allerdings stark auseinander. Stiehlt Thomas Crown Werke vor allem aus Langeweile, so ist das Motiv in „Bruchreif" ein ganz anderes: Die Liebe zu gewissen Kunstwerken ist so groß, dass alle Drei selbst eine Verhaftung in Kauf nehmen, bevor sie „ihre" Werke gehen lassen. Die Miteinbeziehung von Rogers Privatleben gibt dem Film eine zusätzliche Dynamik, schließlich muss er sich mit seiner Frau auseinandersetzten, die natürlich von alledem nichts ahnt und in dem Glauben gelassen wird, Roger hätte zum Hochzeitstag eine Reise nach Florida gebucht. Auch wenn der Film über weite Strecken richtige Schenkelklopfer vermissen lässt, so schaffen es die Hauptdarsteller doch stetig, dem Zuseher ein Lächeln oder Schmunzeln abzuringen. Rogers dürftige Erklärungsversuche gegenüber seiner Frau tun ihr übriges dazu. Vor allem aber wird die Geschichte sehr glaubhaft vermittelt. Auf unrealistische Einbruchsversuche wird gänzlich verzichtet. Mit ganz einfachen Mitteln versuchen die drei Wächter ihre Kunstwerke zu retten. Das durch Tollpatschigkeit und Verrücktheit natürlich nicht alles einwandfrei klappt, ist selbstredend. Aber gerade die Eigenheiten eines jeden, dazu die wirklich glaubhaft vermittelte Liebe zu jedem noch so kleinesten Detail ihres Lieblingswerkes, dazu eine sehr gute schauspielerische Leistung aller Beteiligten macht diesen Film sehenswert.

Bild


Das Bild ist wie die schauspielerische Leistung auf konstant hohem Niveau. Nahaufnahmen sehen exzellent aus und sind auf Blockbusterniveau. Ähnlich wie bei „Thomas Crown" sind diese perfekt detailliert und scharf, sodass Details wie Poren, Hautunebenheiten, Falten und Haare einwandfrei sichtbar werden. Die Farben sind natürlich und satt. Generell hat das Bild einen leicht gelblichen Einschlag, besonders in manchen Außenaufnahmen (Park) und in Rogers Wohnung zu sehen. Der Schwarzwert ist auf hohem Niveau, Details saufen nicht ab und auch bei stärkerer Dunkelheit bleibt alles gut erkennbar. Ein dezentes Rauschen ist zwar zu vernehmen, wird aber nur in wenigen Szenen wirklich stärker beziehungsweise leicht störend. Vor allem zu Beginn im Museum erzeugt das Korn auf der grauen Tapete leichte senkrechte Streifen. Bis auf diese Ausnahme unterstützt das Graining vor allem die Plastizität und Durchzeichnung. Stellenweise fallen leichte Unschärfen auf, welche sich aber zum Glück anzahlmäßig in Grenzen halten.

1gku-1eo.jpg

Nahaufnahmen stechen mit toller Qualität hervor.

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Auch Panoramaaufnahmen sind sehr gut gelungen: Scharf, plastisch und detailreich (im Hinterkopf immer das Minibudget von nur 20 Millionen US-Dollar behalten)

1gku-1er.jpg

Auch fein gekräuselte Freeman-Haare bleiben stehts scharf und gut sichtbar.

1gku-1eq.jpg

Schwarzwert sehr gut - Details saufen nicht ab.

1gku-1es.jpg

Wunderbar plastisch - selbt feine Unebenheiten im Gemälde bleiben nicht verborgen.


Ton


Wie für einen Film dieses Genres üblich ist die Tonspur recht zahm, schließlich spielt hier die etwas ältere Garde Hollywoods mit. Besondere Surroundeffekte sind natürlich nicht vorhanden. Trotzdem werden manche Effekte auf die hinteren Lautsprecher verteilt und vermitteln insgesamt gesehen einen sehr guten Eindruck. Die Dialoge sind stehts klar und sehr gut verständlich und kommen fast ausschließlich von den vorderen Lautsprechern. Die Filmmusik unterstützt die Handlung insgesamt gut und reiht sich in das positive Gesamtbild ein, auch wenn sie an die geniale Unterstützung aus „Thomas Crown" nicht herankommt.
Gerade durch die Dialoglastigkeit kommt der Subwoofer kaum zum Einsatz und bekommt dadurch einen ruhigen Abend beschert. Trotz allem passt die Spur sehr gut zum Film und kann positiv überzeugen.

Fazit


Das Fazit fällt sehr positiv auf. Die technische Umsetzung ist für so ein Mini-Budget hervorragend gelungen und lässt kaum Raum für Mängel offen. Die Story an sich ist nicht wirklich neu, trotzdem können die Altmeister Hollywoods überzeugen und bringen die Geschichte sehr glaubhaft und durchaus spannend näher. Der Zwiespalt Rogers, sich zwischen dem Hausfrieden und seinem Bild entscheiden zu müssen, sorgt immer wieder für eine humoristische Einlage. Den Charme eines Christopher Walken oder Morgan Freeman kann sich der Zuschauer nur schwer entziehen. Daher leidet man durchaus mit den Protagonisten mit als sie erfahren, dass ihre Kunstwerke tausende Kilometer weit weg in Dänemark gezeigt werden sollen. Alles in allem eine wirklich gelungene Produktion, bei der jeder Heimkinofreund zugreifen sollte => Geheimtipp!


Story 8/10
Bild 8,5/10
Ton 8/10
 
#2
Geschrieben: 06 Juli 2010 18:06

Ceyda

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Vielen Dank für das (wie üblich) tolle Review.

Ich liebe solche herzerwärmenden Filme, und dieser wäre mir doch glatt dadurch gegangen.

Schön zu lesen, dass auch solch relativ unbekannten Filme hier gut behandelt werden.:)
#3
Geschrieben: 10 Juli 2010 15:08

rom23

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Ich danke dir für die, meiner Meinung nach, ausgezeichnete Review. Sehr schön verfasst, nicht zu viel aber auch nicht zu wenig. Habe beim durchlesen sehr genossen und das Gefühl gehabt, das der Film genau so ruhig und angenehm ist, wie diese Review.
Ich habe den Film noch nicht gesehen und ehrlich gesagt hatte ich dies nicht vor. Aber nun werde ich mir dies natürlich anschauen, sobald ich die Möglichkeit dazu habe.
#4
Geschrieben: 10 Juli 2010 15:29

BlackDevilo

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hmmm...hört sich gut an habe bisher noch überhaupt nichts von diesem Film gehört, zumindest bis zu dieser Review hier, aber ich glaub ich werd mir den Film mal leihen und anschauen und gegebenenfalls wandert er in meine Sammlung :)
P.S.: Danke für die tolle Review ;)
#5
Geschrieben: 11 Juli 2010 08:33

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Wie immer hast du hier ne super Review geschrieben! Habe irgendwie noch nie was von dem Film gehört! Aber von dem was du schreibst klingt er eigentlich recht interessant! Ich werde mir den mal vormerken :)
Gruß Dennis!

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