Geschrieben: 04 Juli 2010 13:28
Die Polizei warnt vor diesen gefährlichen
Kunsträubern!
Christopher Walken, Morgan
Freeman, William Macy und Marcia Harden. Vier, wenn man das
überhaupt so sagen darf, Altmeister von Hollywood. Nur selten
trifft man diese Protagonisten in Komödien an. Marcia Harden
spielte zum Beispiel in „Der Nebel" mit (die religiöse Frau),
Christopher Walken unter anderem als Bond-Gegenspieler in „A View
to a Kill" und William Macy in " Air Force One" oder "Jurrasic Park
3". Morgan Freeman kennen wir aus aktuellen Titeln wie "Book of
Eli" oder "Invictus"
Diese geballte Kombination
Hollywoodpower lässt natürlich einiges hoffen, hat man doch mit den
vier Hauptdarstellern komplett unterschiedliche Typen von
Schauspielern zusammengewürfelt. Ob die inzwischen sichtlich
gealterte Elite noch immer zu den Besten der Besten gehört, muss
sich erst zeigen.
Der Film war eine sogenannte
Direct-to-DVD Produktion und kam daher nie in die Kinos. Das Budget
war mit 20 Millionen US-Dollar recht gering veranschlagt. Oft haben
kleine Labels, bei diesem Film war es die Yari Film Group, das
Problem, dass in der heutigen Zeit durch das geringe Budget ihrer
Filme die vermeintliche Attraktivität leidet. Dadurch kommen oft
kleinere Produktionen überhaupt nicht in die Kinos und fristen ihr
Dasein als Randgruppenfilmen – oft zu unrecht. Im Dezember 2008
reichte die Yari Film Group Konkurs ein, konnte aber unter
Gläubigerschutz 2009 wieder eröffnen.Bluray
Daten:
Kodierung: h264 – 23,976 fps
Seitenformat: 16:9 – 2,35:1
Auflösung: 1920x1080
Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1 und Englisch
DTS-HD MA 5.1
Dauer
des Films: 90 min
Produktionsjahr: 2009
Link
zur IMD: http://www.imdb.com/title/tt1107860/Testgerät:
Samsung PS58B680
Teufel System 5 THX
HTPC
mit Bluraylaufwerk
Inhalt[/CENTER]
Unsere 3 Hauptdarsteller arbeiten
alle als Securities im Museum. Schon vor Jahren hat sich jeder von
ihnen in ein bestimmtes Kunstwerk verliebt. Während jeder ihrer
Schichten stehen die Wächter vor ihren Lieblingswerken und
begutachten diese ausgiebig. Als sie erfahren, dass die gesamte
Ausstellung nach Dänemark verliehen wurde, bricht für alle eine
kleine Welt zusammen. Erbost darüber entstehen diverse Pläne, wie
man dieser Katastrophe entgegen wirken könnte. Der Plan, nach
Dänemark umzuziehen, fällt vor allem bei Roger (Christopher Walken)
flach, denn seine Frau Rose (Marcia Harden) möchte nach Florida
umziehen und sieht nicht ein, ihre Pension in einem Land zu
verbringen, in dem es keine langen Sandstrände gibt, von der
Temperatur ganz abgesehen. In dieser Not schmieden die Drei einen
Plan. Die Kunstwerke müssen vor ihrem Abtransport entwendet werden
und durch perfekte Kopien ersetzt werden. Da unsere Helden
allerdings nicht mehr die Jüngsten sind und allesamt vor ihrer
Pensionierung stehen, gestalten sich gewissen Dinge schwierig
aufgrund ihrer nicht mehr perfekten, körperlichen Verfassung. So
kommt es schon daheim bei diversen „Trainingsläufen" zu
Unfällen.
Zu Beginn erinnert der Film sehr
stark an „Die Thomas Crown
Affäre". Nach dem durchaus interessanten Start gehen
die Richtungen allerdings stark auseinander. Stiehlt Thomas Crown
Werke vor allem aus Langeweile, so ist das Motiv in „Bruchreif" ein
ganz anderes: Die Liebe zu gewissen Kunstwerken ist so groß, dass
alle Drei selbst eine Verhaftung in Kauf nehmen, bevor sie „ihre"
Werke gehen lassen. Die Miteinbeziehung von Rogers Privatleben gibt
dem Film eine zusätzliche Dynamik, schließlich muss er sich mit
seiner Frau auseinandersetzten, die natürlich von alledem nichts
ahnt und in dem Glauben gelassen wird, Roger hätte zum Hochzeitstag
eine Reise nach Florida gebucht. Auch wenn der Film über weite
Strecken richtige Schenkelklopfer vermissen lässt, so schaffen es
die Hauptdarsteller doch stetig, dem Zuseher ein Lächeln oder
Schmunzeln abzuringen. Rogers dürftige Erklärungsversuche gegenüber
seiner Frau tun ihr übriges dazu. Vor allem aber wird die
Geschichte sehr glaubhaft vermittelt. Auf unrealistische
Einbruchsversuche wird gänzlich verzichtet. Mit ganz einfachen
Mitteln versuchen die drei Wächter ihre Kunstwerke zu retten. Das
durch Tollpatschigkeit und Verrücktheit natürlich nicht alles
einwandfrei klappt, ist selbstredend. Aber gerade die Eigenheiten
eines jeden, dazu die wirklich glaubhaft vermittelte Liebe zu jedem
noch so kleinesten Detail ihres Lieblingswerkes, dazu eine sehr
gute schauspielerische Leistung aller Beteiligten macht diesen Film
sehenswert.
Bild
Das Bild ist wie die
schauspielerische Leistung auf konstant hohem Niveau. Nahaufnahmen
sehen exzellent aus und sind auf Blockbusterniveau. Ähnlich wie bei
„Thomas Crown" sind diese perfekt detailliert und scharf, sodass
Details wie Poren, Hautunebenheiten, Falten und Haare einwandfrei
sichtbar werden. Die Farben sind natürlich und satt. Generell hat
das Bild einen leicht gelblichen Einschlag, besonders in manchen
Außenaufnahmen (Park) und in Rogers Wohnung zu sehen. Der
Schwarzwert ist auf hohem Niveau, Details saufen nicht ab und auch
bei stärkerer Dunkelheit bleibt alles gut erkennbar. Ein dezentes
Rauschen ist zwar zu vernehmen, wird aber nur in wenigen Szenen
wirklich stärker beziehungsweise leicht störend. Vor allem zu
Beginn im Museum erzeugt das Korn auf der grauen Tapete leichte
senkrechte Streifen. Bis auf diese Ausnahme unterstützt das
Graining vor allem die Plastizität und Durchzeichnung. Stellenweise
fallen leichte Unschärfen auf, welche sich aber zum Glück
anzahlmäßig in Grenzen halten.
Nahaufnahmen stechen mit toller
Qualität hervor.
Auch Panoramaaufnahmen sind sehr
gut gelungen: Scharf, plastisch und detailreich (im Hinterkopf
immer das Minibudget von nur 20 Millionen US-Dollar
behalten)
Auch fein gekräuselte
Freeman-Haare bleiben stehts scharf und gut sichtbar.
Schwarzwert sehr gut - Details
saufen nicht ab.
Wunderbar plastisch - selbt feine
Unebenheiten im Gemälde bleiben nicht verborgen.Ton
Wie für einen Film dieses Genres
üblich ist die Tonspur recht zahm, schließlich spielt hier die
etwas ältere Garde Hollywoods mit. Besondere Surroundeffekte sind
natürlich nicht vorhanden. Trotzdem werden manche Effekte auf die
hinteren Lautsprecher verteilt und vermitteln insgesamt gesehen
einen sehr guten Eindruck. Die Dialoge sind stehts klar und sehr
gut verständlich und kommen fast ausschließlich von den vorderen
Lautsprechern. Die Filmmusik unterstützt die Handlung insgesamt gut
und reiht sich in das positive Gesamtbild ein, auch wenn sie an die
geniale Unterstützung aus „Thomas Crown" nicht
herankommt.
Gerade durch die Dialoglastigkeit
kommt der Subwoofer kaum zum Einsatz und bekommt dadurch einen
ruhigen Abend beschert. Trotz allem passt die Spur sehr gut zum
Film und kann positiv überzeugen.
Fazit
Das Fazit fällt sehr positiv auf.
Die technische Umsetzung ist für so ein Mini-Budget hervorragend
gelungen und lässt kaum Raum für Mängel offen. Die Story an sich
ist nicht wirklich neu, trotzdem können die Altmeister Hollywoods
überzeugen und bringen die Geschichte sehr glaubhaft und durchaus
spannend näher. Der Zwiespalt Rogers, sich zwischen dem Hausfrieden
und seinem Bild entscheiden zu müssen, sorgt immer wieder für eine
humoristische Einlage. Den Charme eines Christopher Walken oder
Morgan Freeman kann sich der Zuschauer nur schwer entziehen. Daher
leidet man durchaus mit den Protagonisten mit als sie erfahren,
dass ihre Kunstwerke tausende Kilometer weit weg in Dänemark
gezeigt werden sollen. Alles in allem eine wirklich gelungene
Produktion, bei der jeder Heimkinofreund zugreifen sollte =>
Geheimtipp!Story 8/10
Bild 8,5/10
Ton 8/10
Geschrieben: 06 Juli 2010 18:06
Blu-ray Starter
Aktivität:
Vielen Dank für das (wie üblich) tolle Review.
Ich liebe solche herzerwärmenden Filme, und dieser wäre mir doch
glatt dadurch gegangen.
Schön zu lesen, dass auch solch relativ unbekannten Filme hier gut
behandelt werden.:)
Geschrieben: 10 Juli 2010 15:08
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Toshiba 42RV555D
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Bedankte sich 163 mal.
Erhielt 405 Danke für 282 Beiträge
rom23 ist begeistert von 3D
Ich danke dir für die, meiner Meinung nach, ausgezeichnete Review.
Sehr schön verfasst, nicht zu viel aber auch nicht zu wenig. Habe
beim durchlesen sehr genossen und das Gefühl gehabt, das der Film
genau so ruhig und angenehm ist, wie diese Review.
Ich habe den Film noch nicht gesehen und ehrlich gesagt hatte ich
dies nicht vor. Aber nun werde ich mir dies natürlich anschauen,
sobald ich die Möglichkeit dazu habe.
Geschrieben: 10 Juli 2010 15:29
Steeljunkie
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Bedankte sich 4 mal.
Erhielt 56 Danke für 48 Beiträge
hmmm...hört sich gut an habe bisher noch überhaupt nichts von
diesem Film gehört, zumindest bis zu dieser Review hier, aber ich
glaub ich werd mir den Film mal leihen und anschauen und
gegebenenfalls wandert er in meine Sammlung :)
P.S.: Danke für die tolle Review ;)
Geschrieben: 11 Juli 2010 08:33
Wie immer hast du hier ne super Review geschrieben! Habe irgendwie
noch nie was von dem Film gehört! Aber von dem was du schreibst
klingt er eigentlich recht interessant! Ich werde mir den mal
vormerken :)
Gruß Dennis!