Zitat:
Zitat von QuantumStorm
Im Großen und Ganzen stimme ich Dir bei dieser Betrachtung zu,
räume aber ein, das viele Neuinterpretationen für mich schon fast
nichts mehr mit dem Orginal zu tun haben. Eher erscheint es so, das
man nur noch Titel und Figuren "entwendet" hat, um dem Projekt ein
"zugfähigen" Namen zu geben.
Das sehe ich genauso, wie Du auch.
Deshalb habe ich auch ergänzt, dass es hierbei um das
Fingerspitzengefühl der Macher geht.
Man sollte als Filmemacher meines Erachtens eine gewisse Bindung
zum Original aufweisen und daher auch ein Gefühl dafür haben,
welche ELemente untrennbar mit dem Original verbunden sind.
Bei BSG fand ich die Gradwanderung trotz der massiven Änderungen
gelungen, da die meisten Grundcharaktere in der Essenz vorhanden
blieben.
Apollo ist der aufrechte Idealist, Starbuck ist der Draufgänger,
der dumme Sprüche reist und ein Problem mit Autorität hat (wenn
auch als Frau), aber im Grundsatz sind dies Elemente, die auch die
Figuren im Original aufweisen und ihren Charakter primär
definieren.
Das ganze wird natürlich aber aus einem vierl ernsteren
Gesichtspunkt betrachtet. Andere Charaktere sind wiederum kaumm mit
dem Original vergleichbar, wurden aber entsprechend der
Angehensweise und der Interpretation des Stoffes verändert
etc.
So eine gravierende Neuinterpretation ist natürlich immer eine
Gradwanderung und daher auch immer mit Risiken verbunden, und es
wird hier auch immer eingefleischte Fans des Originals geben, die
dafür den neuen Stoff ablehnen.
Schlimm empfinde ich zum Beispiel solche Recykling-Taktiken, wie
bei Karate Kid. Der Film erzählt im Kern die gleiche Geschichte,
aber um es cooler zu machen, geht es eigentlich um Kung Fu. Ein
neuer Name mit untertitel "inspirered by The Karate Kid" wäre hier
ehrlicher, würde aber weniger Identifikation mit sich bringen
etc...solche herangehensweise mag ich persönlich garnicht.
Ebenfalls der neuste Schrei in der Hinsicht sind solch
Zwitterformen, welche irgendetwas zwischen Neustart und Fortsetzung
sind.
Superman returns bedient sich beispielsweise an dem ein oder
anderen Storyelement des Original-Supermans von 1978. (Luthor geht
es um Landbesitz etc.) und die Art und Weise, wie die Figuren
angelegt sind, orientiert sich an den bisherigen Filmen mit
Christopher Reeves. Auch ist es eine Fortsetzung, welche nach Teil
2 einsetzt, aber Gegebenheiten aus dem Donner Cut ignoriert (Supes
Sohn), obwohl Donners Cut aufgrund des Drängens von Brian Singer
initiiert wurde.
Ebenfalls Star Trek: Der Film ist ein Neustart, durch den
anfänglichen Storytwist, wird zwar die Timeline umgangen,
gleichzeitig ist die alte Timeline aber auch Ausgangspunkt des
Ganzen.
Letztes Beispiel hierzu ist Hulk. Teil 2 mit Ed Norton war eijn
Reboot, da zuviele Fans mit teil eins nicht einverstanden sind,
aber mit wenigen ungereimtheiten funktioniert der Film auch als
tatsächliche Fortsetzung zum ersten Film und dies vollkommen
gewollt.
Womit ich garnichts anfangen kann ist zum Beispiel der Ansatz, der
bei Scott & Hutch verfolgt wurde. Zwar ist es eine
Komödiantische Art der Neuverfilmung, andererseits hat das ganze
bis auf das Auto und die Frisur von Ben Stiller eigentlichh nichts
mit dem Original zu tun, um mal nur einen zu nennen.