Hallo,
ich habe kürzlich vom Onkyo auf einen A11XV gewechselt und wollte
mal meine Erfahrungen damit posten.
Hier mein Erfahrungsbericht (die Bilder zu den Messungen könnt ihr
auf meiner Seite sehen, einfügen hat nicht geklappt)
Seit längerer Zeit beschäftigte mich die Frage, ob mir ein
Austausch meines Onkyo TX-SR805 gegen ein Denon AVC A11XV, ohne
aktuelle HD-Decoder, einen klanglichen Zugewinn bringt.
Jetzt habe ich zugeschlagen und mir einen gebrauchten A11XV
gekauft. Die Testszession kann beginnen.
Eines vorweg: Die Frage ob der Denon A11XV, trotz verschiedener
Aussagen, 1080
@24P durchschleifen kann oder nicht, konnte
ich noch nicht klären, da mein 24p-Gerät in Reparatur ist. Dieser
Test wird nachgeholt.
Testequipment:
Teufel Theater 8 THX Ultra2
Denon 3910
Sony BDP-S550
oben genannte Receiver/Verstärker
Testmaterial Filmton:
Iron Man DTS-HD Master Audio
Terminator 4 DTS-HD Master Audio
Transformers Dolby Digital
Testmaterial Stereo:
Touch Yello
Testbedingungen:
Beide Geräte werden ohne Audyssey betrieben. Abstand, Pegel und
Trennfrequenz sind identisch eingestellt.
Verarbeitung/Haptik:
Der Onkyo (in Schwarz) ist sauber verarbeitet, die Frontklappe ist
aus Aluminium und das Gehäuse macht einen stabilen Eindruck. Die
Anschlüsse sind vernickelt und normal verarbeitet. Die
Lautsprecherklemmen des Onkyo´s sind etwas wackelig, was besonders
bei der Verwendung von Bananenstecker auffällt.
Die Front und die Regler des A11XV sind mit dem Onkyo auf einen
Niveau. Auf der Rückseite sieht das ganz anders aus. Hier bietet
der Denon sehr stabile Anschlussklemmen und alle Anschlüsse sind
vergoldet. Da merkt man den Klassenunterschied deutlich. Auch der
Gehäusedeckel weist deutlich mehr Versteifungen auf und wirkt nicht
so „wabbelig“ wie der des Onkyo´s.
Bedienung/Menue:
Beide Fernbedienungen wirken etwas minderwertig verarbeitet. Die
Bedienung gelingt mit der Onkyo Fernbedienung etwas schneller und
intuitiver, da braucht man bei der Touch-Fernbedienung des Denon
schon etwas Eingewöhnung.
Das Menue des Denon ist optisch nicht ansprechend und auch recht
kompliziert zu bedienen. Das klappt beim Onkyo besser und sieht
auch besser aus.
Hörtest Musik:
Als CD-Zuspielung habe ich den Denon 3910 über die analogen
Ausgänge genutzt. Beim A11XV auch im Wechsel mit dem Denon
Link.
Der Onkyo bietet ein dynamisches Klangbild und bringt Bässe wie
Höhen auch bei höheren Lautstärken sauber rüber, wirkt aber dann
etwas angestrengt.
Über den Denon öffnet sich ein Vorhang vor den Lautsprechern. Das
Klangbild rückt deutlich näher und wirkt wie losgelöst von den
M800FCR. Die Höhen sind sauberer, die Bässe schwärzer und die
Dynamik höher. Auf einmal spielt alles aus einem Guss und man merkt
nicht, dass ein Sub/Sat-System spielt. Das war bei dem Onkyo nicht
so. Im Vergleich zum Denon wirkt das Klangbild des Onkyo muffig und
wenig faszinierend.
So wie mit dem A11XV habe ich bei mir noch keine Musik
gehört.
Hörtest Filmton:
Der Konvoi-Überfall in Iron Man kommt über den Onkyo sehr impulsiv
und druckvoll rüber. Die Querschläger sind gut wahrnehmbar und die
Dynamik ist sehr hoch. Der Denon , hier über PCM angesteuert, wirkt
aber aufgeräumter, weniger aggressiv und im Bass noch druckvoller.
Man hat das Gefühl alle Lautsprecher rücken näher zusammen. Das
gesamte Klangbild wirkt schlüssiger, während es der Onkyo es leicht
auseinander reisst und so eine Lücke zwischen Front und Rear
entsteht.
Dieses Problem hatte ich bis jetzt immer auf meine schlechten
Raumgegebenheiten geschoben, aber der Denon zeigt mir, dass es auch
anders geht.
Bei Terminator 4 zeichnet der Denon die Höhen brillanter und die
Stimmen haben mehr Prägnanz. Hier wirkt der 805´er im Vergleich
angestrengter und leicht aggressiv. Im direkten Vergleich fällt
beim Onkyo die etwas holperige Anbindung des Sub´s zu den
Frontspeaker auf. Auch ein Problem, was ich auf meine verkorkste
Raumakustik geschoben habe.
Die heftige Dynamik in Terminator 4 kann auf dem Onkyo bei hohem
Pegel schon fast etwas anstrengend werden, wo der Denon
aufgeräumter und feiner aufgelöst spielt.
Bei der Landung der Transformers im gleichnamigen Film, bringt der
Denon die Musik sehr warm und raumfüllend rüber, während das
Klangbild beim Onkyo analytisch und weiter entfernt klingt.
Auch die anschließende Verwandlung von Optimus Prime lässt auf dem
A11XV mehr Details erklingen und tönt einfach aufgeräumter als auf
dem 805´er. Auch hier fällt die bessere Stimmenwiedergabe des Denon
auf.
Auch der Bass scheint auf dem Denon immer wieder druckvoller und
voluminöser zu sein, obwohl beide identisch eingepegelt sind.
Genau diesem Phänomen bin ich auf den Grund gegangen und habe die
Frequenzgänge des Denon mit denen des Onkyo´s verglichen.
Messung:
Die Messungen zeigen auf, dass der Denon die Bassanteile der
Satteliten dem Sub anders zumischt als der Onkyo.
Beim Onkyo fehlte mir immer die Möglichkeit den LFE um einige dB zu
reduzieren, um diesen besser mit den Bassanteilen der
Frontlautsprecher zu mischen.
Bei dem A11XV ist das gar nicht nötig, da dieser ein besseres
(passenderes) Bassmanagement durchführt.
Die Messungen belegen den besseren Übergang von den Satteliten zu
dem Sub:
Die rote Kurve Zeigt den Onkyo und die gelbe Kurve den A11XV
Die Messergebnisse seht ihr auf meiner Hompage unter
Erfahrungsberichte und diesem Vergleich
Gruß Jan