F1 2010 für PS3 und Xbox 360 im Test: Eine exzellente
Formel-1-Simulation für Sofa-Schumis?
Im Test zu F1 2010 für PlayStation 3 und Xbox 360 lest ihr, weshalb
uns die neue Formel-1-Simulation derart begeisterte, F1 2010 sich
aber nicht bedingungslos jedem Rennspiel-Fan empfehlen lässt.
Realistisch: Selbst die Boxenstopps wurden
bis ins Detail umgesetzt.
Bereits seit März streiten die F1-Piloten um den WM-Titel 2010, in
unserem Test zu F1 2010 für PS3 und Xbox 360 durften wir das jetzt
endlich auch - lange haben wir darauf gewartet. Vorteil der
Geduldsprobe: Ihr spielt nicht wie bei früheren F1-Titeln die
letztjährige Saison nach, sondern seht Schumi im Mercedes, Alonso
im Ferrari und Kubica im Renault sitzen. Codemasters' F1 2010
enthält nicht nur alle Teams, Piloten und Strecken der aktuellen
Saison. Die Rennspielprofis (Dirt, GRID) haben es sich auch zur
Aufgabe gemacht, das Regelbuch zu studieren und den F1-Zirkus
möglichst originalgetreu abzubilden - eigentlich eine
Selbstverständlichkeit, an der aber sämtliche F1-Spiel-Entwickler
der Vergangenheit mehr oder weniger kläglich gescheitert
sind.
DAS KENN' ICH!
Extra-Flügel: Über das Digipad lässt sich
direkt auf der Piste der Frontflügel verstellen. Wenn ihr Formel 1
im Fernsehen verfolgt, wisst ihr: Wer fahrlässig einen Unfall
verursacht, erhält eine Durchfahrtstrafe. Wer zu lange im
Windschatten fährt, riskiert eine Überhitzung seines Motors. All
dies erwartet euch in F1 2010, plus Flaggenregeln, begrenzte
Reifensätze, Strafen für Abkürzungsmanöver, verschleißende Pneus,
Boxenfunk und so weiter. Ihr könnt sogar während des Rennens über
das Digitalkreuz den Frontflügel verstellen: flacher für eine
höhere Endgeschwindigkeit, steiler für mehr Abtrieb in Kurven. Nie
zuvor hatten wir so sehr das Gefühl, nicht "nur" ein F1-Spiel zu
zocken, sondern uns in einer echten Formel-1-Simulation zu
befinden. Nur das Fehlen von Safety-Cars und von technikbedingten
Ausfällen stört den F1-Pedanten. Denn dass alle Starter tatsächlich
auch die Zielflagge sehen, würde in der realen Welt einem Wunder
gleichen. Wie simulationslastig F1 2010 sein soll, könnt ihr anhand
vieler Parameter selbst bestimmen. Zudem helfen gezielte
Interview-Fragen zu Beginn einer Karriere dabei, die Fahrhilfen auf
die eigenen Fähigkeiten abzustimmen. Wer sich nicht als
reinrassiger Profi bezeichnet, erhält dann netterweise
Traktionskontrolle und ABS in seinen Boliden eingebaut sowie eine
Ideallinie mit Bremspunkten angezeigt - die Linie lässt sich
optional auch nur in Kurven einblenden.
DAS KANN ICH!
Im Regen: Die Regenrennen sind in F1 2010
ultrarealistisch. Fantastisch! Die Steuerung des F1-Flitzers ist
erfreulich unsensibel. Wer also einen nervösen Daumen hat, braucht
sich nicht zu sorgen, ständig aufs Gras zu fahren. Mit
eingeschalteten Fahrhilfen steuert sich F1 2010 fast wie ein
Arcade-Racer. Das Heck bricht eigentlich nur aus, wenn ihr voll aus
der Kurve beschleunigt und dabei noch mit zwei Rädern auf den Curbs
seid. Ohne Hilfen braucht man dagegen einen sehr feinfühligen
Gasfinger, damit beim Beschleunigen nicht die Reifen durchdrehen -
oder ein Lenkrad mit Pedalerie. Wer einen Fehler macht, kann diesen
per Rückspulfunktion korrigieren, so wie man dies etwa von
Codemasters' Rennspiel GRID kennt. Abhängig vom Schwierigkeitsgrad
könnt ihr die Zeit bis zu vier Mal um einige Sekunden zurückdrehen.
Diese vier Rückspulmöglichkeiten beziehen sich allerdings auf ein
ganzes Rennwochenende und müssen demzufolge weise eingesetzt
werden. In der Boxengasse könnt ihr per Schnell-Setup euren Boliden
auf Tempo oder Abtrieb trimmen und viele Veränderungen von Hand
vornehmen. Wie ein echter F1-Pilot beobachtet ihr dabei den Monitor
aus dem Cockpit.
DAS SCHAFF' ICH!
Grafisch beeindruckend: Die Optik von F1
2010 gleicht einer Fernsehübertragung. Die F1-Karriere startet ihr
in einem kleineren Team wie Sauber-BMW oder Toro Rosso. Im
Wohnwagen erhaltet ihr Infos über den WM-Stand und trefft eure
Agentin, die euch über Vertragsdetails und die zu erfüllenden Ziele
unterrichtet. Die Vorgaben sehen dann so aus: "Werde mindestens 15.
im Qualifying, 12. im Rennen und 15. am Ende der Saison!" Auch das
teaminterne Duell gilt es für sich zu entscheiden. Der
Renn-Ingenieur vergleicht eure Leistung mit der des Teamkollegen
und kommentiert das Abschneiden nach jeder Session. Nicht immer
nett, aber motivierend! Mit der Zeit steigt ihr Rang für Rang auf
und bekommt neue Teile, etwa bessere Bremsen. Die Präsentation der
Karriere fällt relativ spartanisch aus. Interviews werden direkt
neben dem Wohn wagen geführt, Strecken mit kurzen Kameraschwenks
gezeigt. Zudem erwartet euch direkt vor dem Start eine kurze
Fokussierung auf den Pole-Sitter und euren Teamkollegen. Während
des Rennens lauscht man keinem TV-Kommentator, sondern erhält viele
Infos via Boxenfunk. Wer mag, darf im Karriere-Modus ein komplettes
Rennwochenende samt freien Trainings, Qualifying und komplettem
Rennen absolvieren. Praktisch: In den Training-Sessions lässt sich
die Zeit beschleunigen.
DAS SEH' ICH!
Grafisch überzeugt F1 2010 weitestgehend. Zwar ist die Optik nicht
so knackscharf wie bei einem Forza 3 und Streckenposten sind gar
nicht zu finden. Dafür läuft das Spiel absolut flüssig - leichte
Ruckler haben wir nur ganz selten erlebt, etwa beim Grand Prix in
Monaco. Optische Highlights sind die Nachtrennen in Singapur sowie
die Fahrzeugmodelle und Regeneffekte. Das Schadenssystem beschränkt
sich auf das Nötigste wie wegfliegende Karbonteile oder Spoiler -
optional wirken sich Schäden auch auf das Fahrverhalten aus.
Videogameszone-
Spielspaß-Wertung:
88 %
Grafik:9/10
Sound:9/10
Multiplayer:-/10
Meine Wertung
+Alle Daten und Regeln der Saison 2010
-Keine Safety-Cars
+Rückspul-Feature für missglückte Aktionen
-Keine technischen Ausfälle der KI-Autos
+Ultrarealistische Regenrennen
-Präsentation ziemlich spartanisch
http://www.videogameszone.de/F1-2010-PS3-231457/Tests/F1-2010-fuer-PS3-und-Xbox-360-im-Test-Eine-exzellente-Formel-1-Simulation-fuer-Sofa-Schumis-774991/