Hacking der Playstation 3 macht Fortschritte
George Hotz erlangt Zugriff auf Speicher und
Hypervisor Wieder einmal gilt die PS3 als gehackt -
diesmal scheinen die Bastler aber wirklich sehr nahe daran zu sein,
eigene Programme auf der Konsole ausführen zu können. Das behauptet
zumindest George "Geohot" Hotz, der schon am Hack des iPhone
beteiligt war.
In
seinem Blog gibt Hotz an, er
habe Zugriff auf alle Speicherbereiche der PS3 und über den
Hypervisor des Systems auch auf den Prozessor. An die Hardware auf
Registerebene ist bei der Sony-Konsole kaum heranzukommen, weil
auch das Betriebssystem virtualisiert läuft. Dafür ist eines der
sieben Rechenwerke (SPE) des Cell-Prozessors reserviert, und in
dieser SPE vermutet Hotz auch die wesentlichen
Verschlüsselungstechniken.
Wie andere moderne Konsolen auch führt die PS3 nur signierten Code
aus, eigene Programme mit direktem Zugriff auf die Hardware zu
starten ist so nicht möglich. Die letzten großen Konsolenhacks wie
bei der PSP oder Wii konzentrierten sich daher auch darauf, dem
System schon beim Booten Code unterzuschieben, der alle folgenden
Programme gültig aussehen lässt. Manchmal gibt es in den
Sicherheitssystemen der Konsolen auch Hintertüren, in denen
beispielsweise eine Art Generalschlüssel gespeichert ist.
Derartige Backdoors ließen sich bei der PS3 aber bisher noch nicht
finden. Laut George Hotz sollte nun aber der Weg frei sein, um
Programme auf der PS3 zu starten und weitere Lücken zu finden.
Seinen Hack will er dennoch nicht veröffentlichen, um Sony die
Gegenmaßnahmen zu erschweren. Seine aktuelle Methode könne der
Hersteller vielleicht einfach verhindern, das Prinzip des Angriffs
aber nicht, meint der Hacker.
Hack erst nach Umbau der Konsole
Fünf Wochen brauchte Hotz nach eigener Darstellung für den Hack.
Dazu musste er die Konsole zerlegen und mit zusätzlichen
Anschlüssen versehen, um einige der Daten- und Steuerleitungen
überprüfen zu können. Seine Umbauten hat Hotz in
einigen Bildern
dokumentiert, über
seinen Twitter-Account
scherzte er auch, allmählich wäre ein Logic Analyzer für 10.000
US-Dollar nötig, um weiterzukommen.
weiter...
Flashspeicher ohne Modchip ausgelesen
Auch den Flashspeicher (NAND) der Konsole konnte Hotz inzwischen
auslesen, ohne einen Modchip zu bemühen. Von diesen meist illegalen
Bauteilen gibt es zwar inzwischen einige, ihre Funktionalität ist
aber kaum mit den Modchips für ältere Konsolen vergleichbar. Der
Zugriff auf den Flashspeicher, der die Programme zum Laden des
Betriebssystems enthält, ist essenziell für einen Hack. Wird das
NAND ohne andere Modifikationen ausgelesen, so erhält ein Hacker
auch Einblick in die jeweils aktuelle Firmwareversion, die meisten
Modchips sind an eine bestimmte Firmware gebunden.
Hoffnung für Homebrew-Software?
Ein Hack der PS3 ist dabei nicht nur für Schwarzkopierer
interessant. Viele Fans der Konsole hatten stets beklagt, dass sich
unter dem bis zu PS3 Slim lauffähigen Linux Funktionen wie
3D-Beschleunigung nicht nutzen ließen und nach anderen Wegen für
"Homebrew-Software" gesucht. Mit der PS3 Slim hatte Sony die
Linux-Unterstützung ganz gestrichen.
Auch wenn Hotz seine Methode nicht veröffentlichen will, macht er
dennoch weiter. Nun sei noch viel Programmierung und
Reverse-Engineering nötig, meint der Hacker. Insgesamt habe Sony
die PS3 aber gut abgeschottet. Hotz schreibt mit Bezug auf die
Markteinführung der PS3 in Japan:
"3 Jahre, 2 Monate, 11 Tage -
das ist ein ziemlich sicheres System".
(nie)
http://www.golem.de/1001/72624-2.html
Grüße
Alibaba