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Zitat von Adored
Ich frage mich immer noch wie ein Mindestlohn für die einzelnen
Mitarbeiter die "Belohnung" für ein Unternehmen mit gutem Service
sein soll ? Dadurch hat das Unternehmen nicht mehr Geld in der
Kasse, im Zweifelfall werden die Kosten erhöht und einige Firmen
würden Pleite gehen und die Auswanderung ins Ausland wird
gepusht.
Ist es dann die bessere Alternative, dass Arbeiter mit weniger, als
dem Existenzminimum abgespeist werden und die Steuerzahler den Rest
über Hartz IV aufstocken?
Wenn ein Unternehmen keine Löhne zahlen kann, von denen seine
Mitarbeiter leben können, dann ist das Geschäftsmodell schlecht,
oder es ist grundsätzlich unmoralisch, weil es allein auf Kosten
der Mitarbeiter Gewinne erwirtschaftet.
Zitat:
Zitat von Adored
Es gab mal eine Zeit, da lebte ich noch garnicht. Da gabs soetwas
wie das Wirtschaftswunder. Die Arbeitsverträge aus dieser Zeit
waren doch bombastisch, das hatte auch nichts mit Mindestlohn oder
sonstigem zu tun. Es ging den Unternehmen nur so gut, dass sie es
sich leisten konnten. Das geht natürlich nur mit
verantwortungsvollem Vorstand und nicht mit Geldgierigen
Säcken.
Zur Zeit des "Wirtschaftswunders" wurden die Unternehmensgewinne ja
auch nicht komplett unter den Aktionären aufgeteilt und so blieb
für die Belegschaft auch noch etwas übrig.
In einigen mittelständischen Betrieben ist das auch noch so. In
Aktiengesellschaften grundsätzlich nicht mehr.
Zitat:
Zitat von Adored
Ich jobbe neben dem Studium in einer Bäckerei-Kette mit ca 60
Fillialen, die Zahlen steigen seid einiger Zeit.
Jedes Jahr werden Verkaufswettbewerbe gestartet (prozentuale Umsatz
pro Kunde Steigerung, Verkauf von Grillartikeln, Weihnachtsgebäck
etc.) die Gewinnerfillialen werden zu Wellnesswochenenden,
Gutscheinen etc. belohnt. Fillialleiterinnen werden montalich am
Umsatz beteligt. Seid der Einführung dieses Systems sind die
"Zahlen" deutlich gestiegen.
Ebenso gibts Zusatzrentenversicherung vom Chef und noch Zuschüsse
für einen Sparvertrag.
Sehe ich das richtig, dass die "Verliererfilialen" leer ausgehen?
Haben die nichts zu Umsatz und Gewinn beigetragen? Hier soll doch
offenbar lediglich das Konkurrenzdenken ausgenutzt werden. Welchen
Einfluss hat eine Verkäuzferin auf den Umsatz ihrer Filiale, wenn
die z.B. in einer ungünstigen Lage angesiedelt ist oder die
Qualität der angelieferten Ware schlecht ist? Solche "Incentives"
sind oft Augenwischerei und haben mit einer Teilhabe am Gewinn des
Unternehmens nichts zu tun.
Umsatzbeteiligungen der Filialleiter sind ebenfalls alles andere
als sozial, denn dabei handelt es sich um leitende Angestellte,
deren Leistung offenbar auch ausschließlich am Umsatz oder am
Gewinn gemessen wird.
Ich will das System deines Arbeitgebers nicht schlecht reden, aber
ein Paradebeispiel für "gerechte Entlohnung" ist auch dieser
Betrieb nicht, denn nur die kleine Gruppe der "Gewinner" erhält
Vergünstigungen und alle anderen gehen leer aus.
Um im Bild der Bäckerei-Kette zu bleiben: Die verteilen nur
Brotkrumen an das einfache Volk.