Um die Harryhausen Sindbad-"Trilogie" komplett aufzuzählen, möchte
ich zu den vorgenannten noch Sindbad und das Auge des Tigers
(Sinbad and the Eye of the Tiger) von 1977 hinzufügen. Den ersten
von 1958 (Sindbads siebente Reise) gibt es schon auf BD, aber die
anderen beiden aus den 70ern fehlen noch.
Zitat:
Zitat von jackoneill71
Ganz der jüngste scheinste bei der Titelauswahl auch nimmer zu
sein.
Ich bin 29. Die Filme sind fast alle aus vor meiner Zeit. Hatte
hier aber bereits vor einigen Wochen noch eine kürzere Liste
gepostet mit solchen, auf die ich im Grunde dringender warte (von
denen aber auch ein Großteil "alt" ist). Bin sogar die ganze IMDb
nach Jahren durchgegangen und habe rausgesucht, was mich
interessierte. Dabei auch viele Filme, die ich kannte aber längst
wieder vergessen hatte. Kann nur jedem empfehlen, das auch mal zu
probieren.
Spricht nichts dagegen, sich für die Ursprünge und den Werdegang
besagter Genres zu interessieren. Ganz speziell wenn man bedenkt,
wie wenig manche aktuelleren Werke in dem Bereich zu bieten haben -
Hauptsache flashy unglaubwürdige CGI-Effekte aus dem Computer mit
3D und Schauspiel vorm Greenscreen. Aber kaum noch verspielt und
mit Herz und Seele. Oder auch nur mit Welten, die durch gute
Locations, aufwändig gebaute Sets und Handwerk bei den Effekten zum
Leben erweckt werden (wunderbares Beispiel: Man vergleiche Clash of
the Titans - Original und Remake).
Ich hab nichts gegen Computereffekte, wenn man sie in Maßen
einsetzt und als Werkzeug versteht. Sie sollten sich aber so
einfügen, dass sie möglichst unauffällig bleiben und alles wie aus
einem Guss wirkt. So lange etwas praktisch umsetzbar ist, sollte
man es auch praktisch machen, das tun aber längst nur noch die
wenigsten Regisseure. Die besten Ergebnisse erzielt man mit einer
Kombination, die unter anderem auch Puppen/Animatronik mit
einschließt (Guillermo del Toro bekommt das meistens sehr schön
hin).
Das ist aber ohnehin nur einer von zahlreichen Punkten, die die
Nostalgie für mich anheizen. Wenn man den klassischen
"Swashbuckler" als Genre sieht, seien es nun die Musketiere oder
Piraten oder Robin Hood... Solche Filme werden kaum noch gemacht.
Entgegen meiner Hoffnung konnte nichtmal der Erfolg von Fluch der
Karibik ernsthaft dafür sorgen, dass wieder mehr in der Richtung
unternommen wird (so wie es wenigstens ansatzweise dank Herr der
Ringe und Harry Potter im Fantasy-Bereich geklappt hat).
Nicht zuletzt vermisse ich ferner die Leichtigkeit, oder
meinetwegen Naivität, mit der früher fantastische und/oder
Abenteuer-Geschichten erzählt wurden. Da war es noch keine
verrückte Idee, verschiedene Riesenmonster auf eine einsame Insel
zu packen und dort ein paar Schiffbrüchige landen zu lassen. Dieser
ganze Charme der Pulp-Helden aus dem frühen 20. Jahrhundert, den
ich vor allem mit Edgar Rice Burroughs verbinde, ist inzwischen
abhanden gekommen. Eventuell aber zumindest insofern verständlich,
als die größeren und effektlastigeren Hollywood-Filme mit einem
Budget von 200 Millionen USD und mehr immer ein Rieseninvestment
und damit Risiko für das jeweilige Studio sind.
Aber, wie ich hier glaube ich bereits schrieb, schafft es so
unglaublich viel Billigmüll (Asylum-Produktionen und anderes auf
dem Niveau) auf die blauen Scheiben, dass es die zuvor von mir
aufgelisteten Klassiker oder sogar Pioniere ihrer jeweiligen
Kategorien erst recht verdient hätten. Manche Titel sind sogar
richtig große Produktionen, die im Laufe der Jahre eine Art
Kult-Following erhalten haben, obwohl sie im Kino nicht so gut
ankamen und deshalb von den Firmen ignoriert werden (Disney kann
das übrigens besonders gut, siehe unter anderem Taran und der
Zauberkessel oder auch Return to Oz). Selbst wenn die Nachfrage
nicht so riesig ist und der Verleih damit nicht instantly reich
wird - so lange es kein Verlustgeschäft ist, sollte alleine schon
der Grund, echte Kunstwerke einer neuen Generation von Cineasten
zugänglich zu machen, sowie der damit einhergehende Prestigegewinn
als Motivation reichen!
Und sei es nur in geringer Auflage, damit wenigstens die wartenden
Fans erlöst werden. Die BD als Medium hat gut und gerne ein halbes
Jahrhundert an Genrefilmen nachzuholen, wo bisher nur ein paar
Eckpfeiler den Sprung geschafft haben. Was den internationalen
Aspekt und Vergleich angeht (insbesondere wenn wir japanische
Animationsfilme mit in die Rechnung nehmen), da will ich vom
deutschen Markt gar nicht erst anfangen.