Der Drang der Eltern aus ihrer Tochter Miss America zu machen
bestimmt das erste Filmdrittel. Da die Tochter sich wehrt und nur
die kleine Schwester auf diesem Modetrip aufzuspringen scheint,
wirkt ziemlich schnell unterhaltsam und auch witzig. Zu sehen gibt
es Riesenburger die verspeist werden, allerdings ersichtlich nur
von Dumme. Allan Page als unser Titel gebendes Roller Girl schaut
sehr süß aus und hier darf sie nun wieder schauspielern und nicht
nur das hohle Püppchen markieren wie in seelenlosen Blockbustermüll
alla Inception, somit sie auch gut und sympathisch rüberkommt.
Allerdings nimmt man ihr zunächst nicht ganz ab, das ein „Freak“ in
ihr steckt, dafür wirkt sie zu süß, selbst die große Brille lässt
sie nicht wie eine Außenseiterin wirken, auch hätte man anfangs
aufzeigen können das sie von anderen Alterskameraden schikaniert
wird, dies gibt es ebenfalls nicht so richtig. Das Allan Page
tatsächlich schon 24 Jahre ist nimmt man ihr nicht ab, sie schaut
aus wie 16 und ist in der Filmrolle auch erst 17. Regisseurin Drew
Barrymore (E.T.) schafft es mit ihrem Debüt aber eine
unterhaltsame, witzige Geschichte auf die Beine zu stellen,
insbesondere wenn die Mädels es sich auf der Rollerbahn und im
Training richtig auf die 12 geben, da kommt man es feiern. Die
Roller Girls an sich sind mit harten und schwarzhumorigen Dialog
ausgestattet. Nur wie impft man der keinen Erdnuss Page während
ihrer Filmrolle Rücksichtslosigkeit ein, dies zeigt der Film im
Verlauf sogar gut auf. Roller Girls hat ansonsten den typischen
80er Jahre Stil mit Herz zu bieten, was man so im Kino aus den USA
nicht mehr oft sieht, meist sind die Kinodramen mittlerweile
langweilig oder richtig schnulzig. Allan Page, die ja selbst
verlauten ließ nicht in seelenlose Blockbuster von heute verheizt
zu werden, zeigt das sie durchaus eine gute Besetzung sein kann,
sobald man ihr die Chance gibt nicht nur wie ein Püppchen mit Mund
offen durch den Film zu stolzieren (Inception). Lange schmalzige
Dialoge gibt es nicht, dann doch lieber Essenschlacht. Selbst die
etwas ausschweifende Liebesgeschichte wirkt nicht gekünstelt, dafür
aber fantasievoll mit berührenden, prächtigen Unterwasseraufnahmen,
wo Allan Page auch nackte Haut zeigt. Selbst das ironische Happy
End(?) ist kein ruhmreiches. Der Konflikt puppenhaftes Elternhaus
und rebellische Tochter mit Tattoo und ein Hang für abseitige
Sportarten ist Drew Barrymore absolut geglückt.
Vor dem ersten Match in je kurzen Aufnahmen:
Roller Girl 1: „Keine Gnade“
Roller Girl 2: „Heute machen wir sie nass“
Roller Girl 3: „Gebt Gaaaas, seit hart“
Allan Page: „Ich glaub ich muss kotzen“

Trainer: „Werdet eins mit dem Board“
Alle Roller Girls: „Ok und 1, 2, 3 .. Kick AAAAAAAASSSS“
Das macht natürlich hungrig auf den kommenden und
vielversprechenden Kinofilm
Super von „Troma“ James Gunn
mit Allan Page in der Hauptrolle.
8/10
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=2-xIUPfUp9E