Preview:
BayonettaWir alle kennen Capcoms „Devil may Cry“-Serie. In den inzwischen
vier Action-Games treibt Halbdämon Dante das Wort Coolness in
ungeahnte Höhen. Doch diese Zeiten scheinen nun vorbei, denn er
bekommt weibliche Konkurrenz. Segas Hexe Bayonetta klaut ganz
ungeniert bei Capcoms Monsterschnetzler und fährt damit
goldrichtig! Wir haben „Bayonetta“ ausführlich anspielen dürfen und
verraten euch bereits einen Monat vor Release die wichtigsten
Eindrücke zum Spiel.
Sexy, charmant, bissig
Über Bayonettas Vergangenheit hüllen wir noch den Mantel des
Schweigens, denn diese spielt im Verlauf eine entscheidende Rolle.
Nur so viel: Nach einer schweren Schlacht mit den himmlischen
Mächten verschwindet die hübsche Hexe erst einmal vom Erdboden und
taucht Jahrhunderte später wieder auf. Noch immer steht sie mit den
göttlichen Kräften auf Kriegsfuss und so vermöbelt sie die
himmlischen Scharen bereits nach wenigen Minuten Spielzeit auf
einem Friedhof.
Bei der Präsentation der charmanten Hexe sparen die Grafiker nicht
mit tiefen Einblicken und schlüpfrigen Anspielungen. So liest die
finstere Zauberin anfangs aus der Bibel, trägt dabei ein
gleichermaßen knappes wie enges Nonnenoutfit. Kaum entspringt ihr
Kumpel und Waffenhändler Rodin aus einem Sarg, verwandelt sich
Bayonetta allerdings in die von den bisherigen Trailern bekannte
Hexe in Lack und Leder. Die Kamera fährt flugs an Bayonetta hoch.
Kurvt zwischen ihren Beinen hindurch, als die Hexe ihre Revolver
zieht. Und als ob die fesche Hornbrille auf der Nase nicht neckisch
genug wäre, zückt sie zu guter Letzt noch einen roten Lolli und
leckt sich lasziv über die Lippen.
Da haben sich das japanische Entwickler-Team aber mal so richtig
ausgetobt. Glücklicherweise wirkt „Bayonetta“ trotz all dieser
Anspielungen in keinster Weise billig oder aufdringlich. Die
Geschichte wird mit einem Augenzwinkern und viel Humor erzählt –
gut so.
Gameplay-Video: Bayonetta
http://www.youtube.com/watch?v=eiFyMVblhRw
Blutig, hübsch, hektisch
Doch kommen wir zum eigentlichen Spielablauf von „Bayonetta“:
Dieser orientiert sich stark am offensichtlichen Vorbild „Devil may
Cry“. Die Hexe verfügt sowohl über Nahkampfangriffe, als auch über
gleich vier Pistolen. Zwei davon trägt sie in den Händen, zwei
weitere schnallt sie an die Absätze ihrer High-Heels. Ein Dreh am
linken Analog-Stick und ein Druck auf die Feuertaste reichen aus
und schon feuert Bayonetta im Handstand aus gleich vier Rohren –
witzig.
Die Kampfgeschwindigkeit mit „flott“ oder „schnell“ zu beschreiben,
wäre eine Untertreibung. Bei fünf bis acht Erzengeln und einer
umher hüpfenden Hexe auf dem Schirm geht schnell der Überblick
verloren. Glücklicherweise werden feindliche Angriffe mit dem roten
Warnsignal „Gefahr“ angekündigt. Weicht ihr rechtzeitig aus,
wechselt das Spiel in den Zeitlupenmodus. So hat Bayonetta die
Gelegenheit für wenige Sekunden noch mehr Schaden anzurichten. Dies
ist besonders in den spektakulär inszenierten Boss-Kämpfen von
entscheidender Wichtigkeit. Die dicken Brocken – wie etwa die
„Beloved“ gegen Ende des ersten Kapitels – lassen euch nur wenige
Momente, um tödliche Treffer zu landen.
Auf die harte Tour
Bleibt ihr lange genug ohne Gegentreffer könnt ihr zu verschiedenen
Finishing-Moves greifen. Kleinere Gegner zerstört Bayonetta bei
aufgeladener Magie-Anzeige mit Folterangriffen: Sie sperrt ihre
Opfer in eine Eiserne Jungfrau, enthauptet sie mit einer
Guillotine. Kein Wunder, dass „Bayonetta“ nur für erwachsene
Spieler freigegeben ist. Die Boss-Gegner fertigt die Hexe mit der
Klimax ab. Dann verwandelt sich Bayonettas Outfit in ein Furcht
erregendes Drachenmonster, das ihren riesigen Widersacher
verspeist. Und ja: Bayonetta steht währenddessen beinahe nackt
dar.
Doch der Spielablauf beschränkt sich nicht ausschließlich auf wilde
Metzeleien. Kleinere Rätsel und das Ausnutzen von Bayonettas
Hexenkräften bilden die etwas ruhigeren Phasen im Spiel. An einigen
Stellen läuft sie in Zeitlupe sogar über Wasser, sucht Schlüssel
oder braut ihre eigenen Heiltränke zusammen. Und braucht sie einmal
neue Gimmicks oder Waffen, schaut sie kurzerhand in der Hölle bei
ihrem Kumpel Rodin vorbei. Dort bekommt sie für die im Spiel
eingesammelten Heiligenscheine die passende Ausrüstung direkt aus
der Unterwelt.
System: Playstation 3 / Xbox 360
Vertrieb: Sega
Entwickler: Platinum Games
Erscheinungstermin: 08.01.2010
USK: ohne Jugendfreigabe
Offizielle Homepage:
http://www.sega.de/platinumgames/bayonetta/Einschätzung:
sehr gut
„Bayonetta“ ist ein wirklich abgefahrenes Spielvergnügen, dem man
sich aber kaum entziehen kann. Die Kämpfe funktionieren dank der
direkten Steuerung tadellos, lediglich die Kameraführung macht
gelegentlich Zicken. Die Charaktere sind herrlich überzogen und der
düstere Humor des Spiels macht einfach Spaß. Man darf gespannt
sein, wie sich das Spiel über die Zeit schlägt und ob die Story und
das Leveldesign langfristig motivieren können. Alles in allem
stehen die Zeichen aber auf Hit!
http://www.play3.de/2009/12/04/preview-bayonetta/
Grüße
Alibaba