Geschrieben: 30 Sep 2009 11:57

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rom23 ist begeistert von 3D
Regie: Mamoru Oshii
Drehbuch: Chihiro Ito
Cast: Rinko Kikuchi, Chiaki Kuriyama, Shosuke
Tanihara, Ryo Kase
Länge: 121 Minuten
Kinostart D.: Voraussichtlich
2009
Kritik: Für Anime-Fans ist Mamoru Oshii ein Gott.
Faszinierende visuelle Experimente und eine melancholische bis
zynische Weltsicht kennzeichnen sein Oeuvre. Bereits in jungen
Jahren zeigte sich das künstlerische Können des japanischen
Regisseurs und Schriftstellers. Gemeinsam mit Oscarpreisträger
Hayao Miyazaki Chihiros Reise ins Zauberland und Isao Takahata
gründete er die legendäre Anime-Schmiede Studio Ghibli. Nach
kreativen Differenzen ging Oshii jedoch bald eigene Wege. Mit der
kühlen Cyberpunk-Ästhetik seines Science-Fiction-Epos Ghost In The
Shell prägte der Filmemacher eine ganze Legion an Regisseuren und
Musikvideoproduzenten – unter anderem die Wachowski-Brüder und ihre
Matrix-Trilogie. Superstar James Cameron zeigte sich von Oshiis
Avalon-Experiment, bei dem er Realfilm und CGI-Animationen vor
einem bizarren polnischen Endzeit-Szenerio mixte, restlos
begeistert. Nach dem 2004 im Wettbewerb von Cannes vertretenden
„Ghost In The Shell 2: Innocence“ präsentiert Oshii nun die
bildgewaltige Anime-Elegie „The Sky Crawlers“. In seiner
philosophisch unterfütterten, meditativen Einsamkeitsreflexion
interessiert sich der Japaner wie gehabt nur wenig für
vordergründige Actionsequenzen oder fantastisch-spannende Abenteuer
und wird damit zwischen Begeisterungsstürmen und Fassungslosigkeit
sicherlich die verschiedensten Reaktionen auslösen. Dabei beginnt
„The Sky Crawlers“ noch ganz konventionell mit einer spektakulären
Flieger-Kampfszene. Schwindelerregend rauscht die Kamera über den
Wolken zwischen den Piloten und ihren Maschinen hin und her. Wer im
Kriegsgewitter befreundet oder verfeindet ist, lässt sich für den
Zuschauer kaum erkennen. Dieser Verwirrungszustand hat in „The Sky
Crawlers“ durchaus Methode. Bis zum Schluss bleiben die Beziehungen
zwischen den rätselhaften Figuren und den verfeindeten Parteien
weitgehend im Unklaren. In Oshiis Film-Utopie tobt ein heftiger
Luftkrieg zwischen den Megarüstungskonzernen „Rostock“ und
„Lautern“. Sinn und Zweck der medial ausgeschlachteten
Auseinandersetzung ist einzig und allein die Ablenkung der Menschen
von ihren Alltagsproblemen. Die Bevölkerung soll durch das hoch
über ihren Köpfen tobende Schlachtenszenario ruhig gestellt werden.
Diese zynische Politik geht auch glänzend auf. Leidtragende sind
dabei die Kriegspiloten, die dank dieser Beruhigungsstrategie zu
Tausenden ihr Leben lassen. Ein solches potentielles Opfer ist auch
das junge Fliegerass Yuichi, dem mysteriöserweise jede Erinnerung
an seine Vergangenheit fehlt. Auf seiner neuen Basis wird ihm
schnell klargemacht, dass er zu den „Kildren“ gehört, einer
genmanipulierten Menschenkaste, die nicht altert und nur für die
Kriegsspiele der Konzerne taugt. Der immergleiche Stationsalltag
zwischen dem Warten auf Einsatzbefehle, heiklen Kampfmissionen und
gelegentlichen Bar- und Bordellbesuchen kann Yuichi nicht
befriedigen. Nur zu seiner strengen Kommandeurin Suito fühlt er
sich hingezogen. Doch die einsame Frau verbirgt ein streng
gehütetes Geheimnis, das Yuichi aller Warnungen zum Trotz unbedingt
enthüllen will. (Quelle:
http://www.filmstarts.de/kritiken/99484-The-Sky-Crawlers.html)
Trailer (leider nur auf Japanisch):
http://www.filmstarts.de/kritiken/99484-The-Sky-Crawlers/trailer/3216.html