Ich habe mit Staffel 8 u.a. damit Probleme, dass die ganzen
Charaktere einfach nur schauspielern und ihnen die Rollen, die sie
sich in den vorherigen Staffeln erarbeitet haben (und zwar
überzeugend und sehr gut nachvollziehbar), aufgezwungen
werden.
Natürlich ist alles nur ein Schauspiel, schon klar, aber vielleicht
wisst ihr, was ich meine.
Ich hatte bisher immer das Gefühl, dass sie alles das erleben und
das machte es für mich so tragisch. Jetzt bekomme ich das Gefühl,
dass vor Drehbeginn das Drehbuch gelesen wurde und danach duch die
Kulissen geschauspielert wird.
Und was haben sie aus meinen Lieblingen Rick und Daryl
gemacht?
Die Reden von Rick waren immer so überzeugend und aus seinem
Innersten heraus, dass sich bei mir die Nackenhaare gestellt haben.
Und jetzt versucht man auf Biegen und Brechen ihm ein paar Reden
aufzuzwängen. Deshalb darf er gleich zu Beginn der 100. Folge die
ihm zugewiesene Rolle als Redner wahrnehmen. Allerdings leider so,
dass sie bei mir keine emotionale Reaktion entfacht.
Apropos Reden und Sprüche. Das Netz ist voll von Sätzen und Reden
für die Ewigkeit, allerdings nur, wenn man so die Staffeln 1-7
betrachtet. Mir fällt gerade keine Rede ein, die bei Staffel 8 bei
mir in Erinnerung bleiben wird. Vielleicht bin ich aber auch ein
wenig zu hart, weil es ja bisher nur 8 Folgen gibt.
Und was haben sie aus Daryl gemacht? Er war so cool, dass ich sogar
ein T-Shirt mit seinem Bild darauf habe. Und was darf er in Staffel
8 machen. Ganz cool sein und mit seinem Motorrad in der Gegend
rumfahren. O.k., also das, was er sonst auch immer tut. Aber genau
hier kommt es mir so vor, dass nun das Schauspiel Vorrang hat
gegenüber dem tatsächlichen Erleben in den vorherigen
Staffeln.
Aber eines ist bei mir klar, auch wenn ich gerade eine Durststrecke
erlebe, bleibe ich bei der Serie und hoffe auf ein Comeback meiner
Lieblingsserie, weil ich die Hoffnung nicht aufgebe. Und
weil...
- man sich nicht von seiner Familie abwendet, nur weil etwas mal
nicht so läuft, wie man es sich denkt
- weil man sich auch nicht einfach von seinem
Lieblingsfußballverein abwendet und sich dem zuwendet, der gerade
ganz oben ist, nur weil der eigene Verein gerade eine Pechsträhne
hat.
Heißt es nicht, in guten, wie in schlechten Zeiten?