Premiere alias Sky
Bei Aktionären geht die Angst um.
Premiere-Aktionäre fürchten auch nach dem Neustart unter dem
Markennamen Sky um die Existenz des Münchner Bezahlsenders. "Kein
Zuwachs an Abonennten, nur die Verluste steigen", kritisierte ein
Anteilseigner zur Hauptversammlung in München. Miteigner schenkten
den Heilsversprechungen des neuen Konzernchefs Mark Williams wenig
Glaube. Sie haben Angst vor der neuen Konkurrenz durch die Deutsche
Telekom mit ihrem Internetfernsehen (IPTV) und dem neuen
Bundesligasender Liga Total. "Das Zugpferd Bundesliga ist für Sky
in Gefahr", warnte ein Aktionär. Andere kritisierten die jüngsten
Erhöhungen der Sky-Abopreise für Bundesligafans. Mit 33 statt 20
Euro für das billigste Sky-Paket mit Bundesligafußball seien
Kündigungen zu befürchten, meinte ein Aktionärsvertreter. In der
Krise habe diese Summe nicht jeder in der Portokasse. Er hat die
Angebote von Sky und dem IPTV der Telekom nachgerechnet.
"Bei weitem günstiger", findet der Sky-Aktionär die Offerte der
Bonner, die über Liga Total zwar minimal 60 Euro verlangen, das
aber inklusive Telefon- und Internet-Flatrate. Es sei der Trend der
Zeit, dass Fernsehen gegen das Internet verliere, meinte ein
Miteigner vermeintlich weitsichtig. Der Neustart als Sky mit
Medienmogul Rupert Murdoch als neuem Großaktionär im Rücken sei die
dritte und letzte Chance für die ehemalige Premiere. "Sollte das in
die Hose gehen, gibt es wohl keinen Verrückten mehr, der
Millionenbeträge in unsere Gesellschaft buttert", unkte ein
Aktionärsschützer. Williams zeigte sich dagegen zuversichtlich, als
Sky eine nachhaltige Wende und ab 2011 die Gewinnzone zu erreichen.
Dafür seien bis zu 3,4 Millionen Abonnenten nötig, eine Million
mehr als heute. 2009 seien erst einmal weitere "deutliche Verluste"
eingeplant, stellte Aufsichtsrat Markus Tellenbach klar.