Zitat:
Zitat von fideliovienna
1) Ist doch egal, du kannst es ja sowieso nicht ändern
Stimmt. :thumb:
Zitat:
Zitat von fideliovienna
2) Eine höhere Abtastfrequenz hat den theoretischen Vorteil dass
auch noch höhere Frequenzen mit in die Tracks verpackt werden
könnten, jedoch glaub ich kaum dass bei den Drehs von Filmen
Mikrophone zum Einsatz kommen die Frequenzgänge haben die weiter
als 20 kHz raufgehen und 20 kHz auch mit 48 kHz ohne Probleme
übertragen wird
Stimmt auch. Die Mics haben Frequenzgänge bis 16, maximal bis 22
kHz. Ein Mic ist aber ein analoges Bauteil und kein digitales und
bei analogen Bauteilen ist Frequenzgang nicht gleich
Übertragungsbereich. Heißt: ein Mic mit Frequenzgang bis 16 kHz
kann durchaus auch 30 kHz Frequenzen aufnehmen - nur nicht mit
einem ähnlich hohen Wirkungsfaktor.
Wenn also am Set zwei Sinusfrequenzen entstehen würden eine mit 16
und eine mit 32 kHz Frequenz und beide mit sagen wir 70 dB(A)
Schalldruck, würde die höhere Frequenz (obwohl sie am Set / in der
Luft genau so laut vorhanden ist wie die andere) mit viel
geringerem Pegel aufgenommen werden als die tiefere. Nur die
Frequenzen INNERHALB des angegebenen Frequenzgang werden auch mit
annähernd gleichem Wirkungsfaktor/Empfindlichkeit rezipiert.
Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, daß ich mit einem
Mikrofon, das einen F-Gang bis 16 kHz hatte schon mal ein 32 kHz
Röhrenmonitorpfeiffen aufgenommen habe.
Selbiges gilt im Übrigen auch für die Frequenzgänge von
Bandmaschinen, Tonabnehmer von Plattenspielern etc. Auch die sind
in der Lage wesentlich höhere Frequenzen zu übertragen als das was
als Frequenzgang angegeben ist. Der Frequenzgang ist ja nur der
Bereich, in welchem die Übertragung mit einigermaßen gleichem Pegel
erfolgt.
Man kann sich also NICHT drauf verlassen, dass aus einem Mic mit
F-Gang bis 16kHz nichts rauskommt was höher ist als 16kHz - und da
beginnt die Problematik des Aliasing. Shannon/Nyquist lassen
grüßen. Tiefpassfilterung vor der Digitalisierung dringendst
empfohlen. Oversampling hilft auch.
Zitat:
Zitat von fideliovienna
3) Selbst wenn, ist es immer noch fraglich ob man einen Unterschied
hören würde, denn die meisten LS-Systeme sind vom Hochtöner her bei
20 kHz beschränkt und fallen darüber stark ab
Stimmt auch. :thumb:
Ein anderer Effekt wird immer wieder vergessen. Höhere
Samplingfrequenzen erzeugen nicht nur einen breiteren F-Gang,
sondern erzeugen auch eine Vervielfachung der Zeitpunkte zu denen
Raumreflexionen zurückkommen können und ins Digitalsignal "mit
reingeschrieben" werden.
Bei 48 kHz Abtastfrequenz wird jede zurückkommende Raumreflexion
(quasi mathematisch zufällig) um eine gewisse Laufzeit verzögert
ins Digitalsignal geschrieben, da sie ja nicht genau dann
zurückkommt, wenn wieder ein Sample geschrieben wird, sondern
IRGENDWANN.
Diese zeitliche Verzögerung beträgt bei 48kHz mathematisch zufällig
von 0 bis zu 20,833 µs und jede Reflexion erhält eine andere
Verzögerung, so dass die zeitlichen Zusammenhänge
aufeinanderfolgender Reflexionen zeitlich verzerrt werden. Und das
wäre auch auf einem Lautsprecher hörbar, der nur einen Frequenzgang
bis 10 kHz hat, weil es zunächst mit der Frequenz selbst nichts zu
tun hat, sondern mit der Synchronität aller wiedergegebenen
Frequenzen.
Bei 96kHz Abtastrate haben wir dieses Problem noch immer, aber es
hat sich um die Hälfte minimiert. Die maximale Verzögerung einer
Reflexion beträgt jetzt nur noch 10,42 µs. Bei 192kHz wären es nur
noch 5,2 µs.
Bei der SACD mit einer Abtastfrequenz von um die 2,8 MHz beträgt
der Verzögerungsfaktor nur noch 0,35 µs (wobei man das so nicht
vergleichen kann, da hier die dynamische Tiefe und die Anzahl der
Zeitpunkte in einem anderen Kontext verwendet sind).
Zitat:
Zitat von fideliovienna
4) Selbst wenn das LS-System Töne bis 50 kHz wiedergeben würde,
herrscht immer wieder Diskussion darüber ob der Mensch die Töne
jetzt wirklich wahrnimmt, denn eigentlich geht das menschl. Gehör
bis max. 20 kHz und desto älter wir werden, desto mehr sinkt die
obere Wahrnehmungsfrequenz ab
Nocheinmal korrekt! :thumb:
Und trotzdem. 96k hören sich voller, dichter, echter, authentischer
an als 48k.
Und 1 Bit mit 2,8 Mhz natürlich erst recht.
Ganz zu schweigen von Aufnahmen mit 1 Bit @ 5,6 MHz
("Double"-SACD).