Meine Deutschen Lieblingsfilme
Platz 3:
Das Leben der Anderen
Oscargewinner 2007 Bester Internationaler Film
Als ich das erste mal den Film gesehen hatte, fand ich ihn
gut.
Mehr auch nicht.
Für mich war vor der Oscar Wahl 2007 klar, dass Guillermo del
Toros, Faschismus-Märchen " Pans Labyrinth" der beste ausländische
Film des Jahres wird...ein Meisterwerk...und er hatte an dem
Academy Award Abend auch schon 3 der Oscars gewonnen.
Es kam zum entscheidenden Moment,
und als der Umschlag aufgemacht wurde und die berühmten Worte
fielen:
And the Oscar goes to: " The Life of Others" !
Was war der Florian stolz und ich mit ihm.
Endlich mal wieder ein Deutscher Film, der den Goldjungen abräumt
:-)
Den Deutschen und den Europäischen Filmpreis hatte er schon vorher
mitgenommen.
Aber erst der cineastische Austausch mit einer Frau, brachte mich
dazu , mich mit dem Film intensiver zu beschäftigen. ( Frauen sehen
Filme sowieso mit völlig anderen Augen - aber das ist ein anderes
Thema)
Und erst dieses aufschlußreiche Gespräch, öffnete mir die Augen,
was ich vorher gar nicht gesehen, und vorallem gefühlt habe , beim
ersten Sehen:
Diese unterschwellige Bedrohung der Stasi während des ganzen
Films.
Diese immer vorhandene Bedrohung und Bespitzelung , war Alltag in
der DDR.
Vorallem für Künstler, die besonders in der Öffentlichkeit
standen.
Möchte hierzu auch eine Parallele zu "Der Pate" ziehen ( Um Gottes
Willen, kein Vergleich "The Godfather" steht auf dem Olymp des
Filmhimmels),
Coppolas Kameramann Gordon Willis, der bewußt diesen gelben
Farbfilter vor die Linse gesetzt hatte,
um die flimmernde Hitze Siziliens noch zu verstärken und die
jederzeit präsente unterschwellige Bedrohung durch die Mafia, dem
Zuschauer regelrecht spürbar zu machen.
Filmisches Stilmittel eben....bin da eben noch Oldschool ;-)
Und auch dem Regisseur von "Das Leben der Anderen" , gelingt es
diese triste, graue und oftmals trübsinnige Atmosphäre in
authentischen Bildern einzufangen.
Das ausgerechnet die Stadt Berlin ihm verwährt hatte, in den alten
Original Stasi Gebäuden zu drehen, zeigt auch wieder, dass das
jetzige System in seiner dumpfen, selbstherrlichen Behördenwillkür
gut funktioniert :-)
Die Schauspieler im Film hätten nicht besser gewählt werden
können.Alle absolut überzeugend,
und Thomas Thieme als Minister erinnerte mich in seiner Art zu
spielen, irgendwie an Gerd Fröbe ( Goldfinger)
Einer jedoch liegt mir besonder am Herzen: Ulrich Mühe als Stasi
Hauptmann
Diese Figuren Wandlung, die er im Film vollzieht, gibt es so ganz
selten zu sehen...vielleicht noch vergleichbar mit Bryan Cranston
als Chemielehrer in "Breaking Bad".
Leider ist Ulrich Mühe viel zu früh von uns gegangen...Er war der
Einzige vom Ensemble, der nicht bei der Oscarverleihung 2007 aus
gesundheitlichen Gründen dabei sein konnte...er starb kurz
danach.

Ich widme diesen kleinen Beitrag hier Ulrich Mühe.