Heldin ist ein eindrucksvoller und erschütternder Film, der den
Pflegenotstand mit voller Wucht auf die Leinwand bringt. In nur 90
Minuten gelingt es dem Film, einen authentischen, ungeschönten
Einblick in den stressigen, überlasteten und oft frustrierenden
Alltag einer Pflegefachfrau zu geben. Dabei verzichtet er auf
übertriebene Dramatik und setzt stattdessen auf realitätsnahe
Szenen, die umso stärker wirken. Was Heldin besonders macht, ist
die emotionale Tiefe. Trauer, Wut und Ohnmacht wechseln sich ab und
lassen einen nicht unberührt zurück. Der Film trifft mitten ins
Herz und konfrontiert das Publikum mit einer gesellschaftlichen
Realität, die viele lieber ausblenden. Die Hauptdarstellerin trägt
den Film mit grossem Feingefühl und vermittelt die körperliche und
seelische Belastung ihrer Figur glaubwürdig und bewegend. Besonders
beeindruckend ist, wie die scheinbaren Kleinigkeiten, wie ein
kurzer Moment der Menschlichkeit oder ein Blickkontakt, plötzlich
eine enorme emotionale Wucht entfalten. Als jemand, der selbst
schon mehrfach im Krankenhaus war und die Arbeit des
Pflegepersonals stets geschätzt hat, hat mich dieser Film tief
berührt. Er zeigt, dass Dankbarkeit allein nicht reicht, wenn das
System die Menschen im Stich lässt, die täglich über sich
hinauswachsen. Heldin ist mehr als nur ein Film, es ist ein stiller
Aufschrei nach Anerkennung, Wertschätzung und Veränderung. Die
dichte Atmosphäre, dass starke Drehbuch und die feinfühlige Regie
machen ihn zu einem echten Augenöffner. Man kann nur hoffen, dass
Heldin nicht nur emotional wirkt, sondern auch gesellschaftlich
etwas bewegt. Ein Film, den wirklich jeder einmal gesehen haben
sollte.
9/10

LG, Raffi
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