Netflix hat einen neuen Film im Stream der heute auf Platz 2 der Film-Charts gelandet ist.
Das als Indikator für einen guten Film zu nehmen ist eine schlechte Entscheidung.
Ich habe mich 1h47Min durchgequält diese Grütze anzuschauen und lasse mir nun diesen Verriss nicht nehmen.

Es handelt sich hier um ein Drama der Schwarzen Bevölkerung von Amerika und ja,
ich glaube viele Probleme die hier angesprochen werden sind trauriger Alltag für viele Afroamerikaner. ABER:

Was zum Henker hat sich der Regisseur und auch der Drehbuchautor dabei gedacht,
hier ALLE Klischees zu bedienen und so derart auf die Mitleids-Tränendrüse zu drücken,
dass man nur noch Kopfschütteln und weglaufen will???

Der Film beginnt noch gut und nachvollziehbar.
Der Hauptcharakter, eine alleinerziehende Mutter, kommt in massive finanzielle Probleme.
Zwei Jobs um sich über Wasser zu halten und die Medikamente für die kranke Tochter zu bezahlen.
Das Essensgeld für die Tochter soll bezahlt werden, sie ist mit der Miete im Rückstand, und der Chef zeigt kein Verständnis.
So kommt natürlich eines zum anderen. Das Jugendamt nimmt ihr die Tochter weg, sie verliert die Wohnung und den Job und als sie ihren letzten Scheck einlösen will eskaliert alles und es wird ein Bank-Überfall-Szenario, das eigentlich keines ist, weil es ein Missverständnis ist.

Auch wenn der Film furchtbar ist möchte ich nicht mehr spoilern.

Handwerklich ist der Film durchaus gut gemacht und die Ursprungsidee ist durchaus eine gute Ausgangslage.
Aber mit Klischees und Tränendrüse kommen nur noch unrealistische Situationen auf,
in denen es nur noch rassistische Weiße und mitfühlende Schwarze gibt.
Tatsächlich ist das soviel Schubladen-Klischee, dass ich hier schon von umgekehrtem Rassismus reden würde.

Wer also gute Filme mag, die das wirkliche Rassismus-Problem in Amerika aufzeigt,
der sollte einen weiten, weiten, seeeeeehr weiten Bogen um diesen Schund machen.

2 Punkt von 10. Und das nur für die Technische Umsetzung.

Sorry Netflix, das war mal echt nix!