Vorweg sei schon mal gesagt, dass ich "Der Buchspazierer" für einen
wunderbaren Film halte. Es handelt sich um die Adaption einer
literarischen Vorlage, die ich nicht kenne, daher beschränkt sich
meine Einschätzung auf den Film. Und dieser ist ein herrlich
altmodisches Plädoyer für das Lesen, die Macht der Phantasie und
die Menschlichkeit. Eine Wohltat in der aktuellen Zeit.
Manch einer mag den Film als kitschig oder unlogisch empfinden, für
mich ist er einfach märchenhaft und trifft den richtigen Ton. Einen
großen Anteil hat daran die tolle Besetzung, insbesondere die
beiden Figuren im Mittelpunkt der Geschichte sind ein auf den
ersten Blick ungleiches und doch super harmonierendes Duo.
Christoph Maria Herbst überzeugt auch ohne Zynismus als
Buchspazierer und Yuna Bennett steht ihm in nichts nach.
Die Geschichte ist kurzweilig, unterhaltsam, manchmal traurig und
manchmal lustig. Ein Familienfilm, der genau die Auflösung bekommt,
die er verdient. Es hat einfach Spaß gemacht zuzuschauen, mit ein
bisschen Wehmut verabschiedet man sich am Ende aus dem Dorf der
Lesenden, um in die Realität zurückzukehren. Wirklich schöner und
sehenswerter deutscher Film 8/10