Was hier in den Beiträgen diskutiert wird passt nicht zum Inhalt
des Artikels. Der beschreibt die Hoffnung, dass der Markt für
physische Medien nicht komplett stirbt, sondern als Nische weiter
existiert. Analog zu Vinyl für Musik. Fakt ist der Markt für
physische Medien schrumpft während die Prognosen für den Streaming
Markt rosig sind, die Zahlen werden deutlich steigen, darüber sind
sich alle Quellen einig auch wenn man wenig gesicherte Zahlen
findet. Exemplarisch eine Grafik von
Statista:
Das Gesamtvolumen des Streaming Marktes liegt irgendwo im
dreistelligen Milliardenbereich. Disney gibt den Bereich der
physischen Medien ab, Best Buy will sie nicht mehr verkaufen. Daher
ist für mich der folgende Satz aus dem Artikel entscheidend:
Zitat:
Die Studios investieren erhebliche Ressourcen in
maßgeschneiderte 4K-Blu-ray-Veröffentlichungen und drängen mit
limitierten Editionen auf den Verbraucher als Sammler
Es geht nicht um billige Massenproduktion und riesige Auflagen,
sondern darum die letzten Nerds bei Laune zu halten. Das sind genau
die Mediabooks, welche sich selbst mit billigsten Repack BDs
blendend verkaufen, die tricksen sogar den Markt aus und sind
wirtschaftlich erfolgreich. Da interessiert es niemanden, ob die
den Ami interessieren - wenn die Auflage weg ist ist sie
weg.
Allerdings vermute ich, dass die Anzahl der Deutschen, die ihre 4K
Discs in den USA bestellt ebenfalls verschwindend gering ist. Für
ein großes Studio kaum eine relevante Größe. Für Hersteller von
Premium Editionen natürlich schon, da sind wir wieder bei
maßgeschneiderten, limitierten Editionen. Im Artikel wird eine
Oldboy Ausgabe für $75 erwähnt - ich sehe die Kommentare hier vor
mir: "Wucher", "können sie behalten", "ohne mich", "irgendwann im
Angebot".
Sowas kann ein großes Studio nicht bringen, da braucht man eben
Label wie Shout Factory, Criterion oder hier Capelight, Turbine
oder Plaion und das sind dann schon die "größeren" und seriösen
Nanen. Die produzieren schon lange für den Sammler zum fairen Kurs
und trotzdem sind die limitierten Steels von Renfield und Pearl
noch zu haben. Da würden mich wirklich mal konkrete Zahlen
interessieren.
Wenn ich mir die Kaufgewohnheiten und Preisvorstellungen selbst
hier auf der Seite explizit für physische Medien ansehe stimme ich
dem Artikel zu, dass es sich zu einem Markt für Sammler entwickelt.
Das ist aber nicht positiv, sondern impliziert den Untergang der
Scheiben beim "normalen" Publikum. Eine kostspielige Nische für
Nerds, während der Konsument streamt.