Hi Leute,
da hier im Forum noch nichts über Leinwände und deren Qualitätsunterschiede steht, wollte ich mal nen Thema dazu aufmachen.

Wie groß sind die Qualitätsunterschiede zwischen 08/15 Leinwänden von ebay und hochwertigen Rahmenleinwänden mit Preisen von bis zu 3000€?
Wie äußern sich diese Unterschiede?
Wie hoch ist der Kosten/Nutzen-Faktor? (macht es Sinn 3000€ für ne LW auszugeben?)
Wie wichtig ist der Gain-Faktor?

Gruß M.

Hallo M.,
eine der vielen Glaubensfragen? Nicht ganz: eine billige Leinwand wird nach kurzer Zeit als genau das zu erkennen sein - nämlich nur noch ein billiger Lappen, der von der Decke weht.

Eine hochwertige Leinwand hält länger, bildet weniger Flecken und ist für die Bedürfnisse der Zuschauer im abgedunkelten Raum optimiert. Ein hoher Gain bedeutet Einschränkung der guten Sitzplätze, weil das Bild quasi in einem zentralen Winkel mehr reflektiert als gestreut wird - das kann im heimischen Wohnzimmer mit hellen Wänden durchaus Vorteile bringen; umgekehrt macht ein niedriger Gain vielleicht durch die besondere Beschichtung einen besseren Schwarzwert, also einen subjektiv (und das gilt!) höheren Kontrast. Ob eine Leinwand im vierstelligen Bereich liegen sollte, entscheidet dein Budget und die Bedingungen vor Ort - vor billigen eBay Angeboten würde ich allerdings nur weglaufen!
Gruß Thorsten

Danke Matadoerle!
wenn ich das richtig verstehe, sind LW mit einem niedrigeren Gain besser bei dunklen Räumen. Sie verstärken den subjektiven Schwarzwert.
Wie verhält es sich mit "grauen" LW?

Gruß M.

der niedrige Gain wird in der regel durch eine leicht graue Beschichtung erzeugt - genau der beschriebene Effekt (wenn der Beamer nur hell genug ist)

Jo. Von den grauen würd ich persönlich trotzdem die Finger lassen. In einem Test in ner Heimkinozeitschrift haben sie mal nachgewiesen, dass man beinahe den selben Effekt hat, wenn man die Beamerlampe dimmt, oder einen Neutralgraufilter vors Objektiv schraubt.
Gainwerte von 1,0 bis 1,2 notfalls noch 1,4 sind gut, alles andere, was darüber geht, bündelt das Licht in eine Richtung. Schaut man aus einer nicht senkrechten Position zur Leinwand sieht man das Bild wesentlich dunkler und unbrillanter.
Und wenn der Gain über 2,0 geht bildet sich ein deutlich sichtbarer Hotspot. Bildmitte ist hell, zu den Rändern wirds dunkel.

Die grauen Leinwände haben Gainfaktoren von unter 1,0, teilweise 0,7 und weniger kosten nur erheblich mehr.
Ich hab mich allerdings auch noch nicht so viel mit grauen LW befasst. Nur mal kurz testweise gesehen. Wenn Matadoerle da mehr Erfahrung damit hat, dann vertrau einfach seinem Urteil. :)

wie keks schon gesagt hat, ist die Wirkung eines sehr niedrigen Gain recht umstritten. Allgemein kann in einem eher hell ausgestatteten Wohnzimmer wahrscheinlich durch einen leicht höheren Gain als 1,0 ein Vorteil eingefahren werden - vor allem bei recht großer Leinwand und eher lichtschwachem Beamer. Ich sage das mal etwas anders: je größer der Anteil der Leinwand an der Wand vor der sie hängt, desto höher sollte der Gain sein.

Aber eine Leinwand alleie anhand des Gain zu bewerten, ist so wie ein Display anhand des Kontrast-Wertes im Prospekt - vollkommen wertlos. Eine gute Leinwand zeichnet sich durch natürliche und harmonische Farbwiedergabe sowie ein mechanisch hoch belastbares Tuch und nur geringer Wellenbildung aus. Daneben spielt die Granularität der verwendeten Streubeschichtung bei der Bildung von Moire eine große Rolle. Schließlich ist eine saubere und großzügige Maskierung ein Zeichen für eine gute Leinwand.

Ich persönlich halte nichts von den Teilen unter 200,- Euro. In der Liga der dreistelligen Preise spielen viele Wettbewerber mit ansehlnlichen und überzeugenden Konzepten. Wer mehr Geld zur Verfügung hat, kann natürlich noch mehr herausholen.

Aber wie bei HiFi allgemein spielt der Raum, die Tapete oder Wandfarbe und andere Aspekte ebenfalls eine große Rolle. Eine preiswerte Leinwand in einem fachmännisch hergerichteten Heimkino macht ein besseres Bild als die allerbeste in einem hell befliesten Modern-Livestyle-Palast ..

Stimmt, das ist nicht zu unterschätzen. Es gibt Leinwände, deren Oberflächen sind fast glatt, nur ein leichtes rauhes Korn macht die Oberfläche matt und dann gibts welche, die haben regelrecht eine Rillen-, oder Kasten-, manchmal sogar Wabenstruktur auf der Oberfläche. Die ist zwar meist sehr fein mit maximal 2 mm Rastermass, aber grundsätzlich kann sich sowas störend bemerkbar machen.

Auch recht wichtig: Der schwarze Rand sollte auf keinen Fall an das weiße Tuch foliengeschweisst sein. Hab mal eine Leinwand gesehen, bei der die Folienschweißnaht des schwarzen Randes sich unter der Zugspannung vom weißen Tuch gelöst hat. Sah sch...e aus. Das weiße Tuch hing an der Stelle wie ein Lappen von dem schwarzen Rand weg und dazwischen klaffte ein Loch.
Schwarze Ränder sind entweder gedruckt, oder auf das weiße Tuch geklebt, aber nicht am Rand drangeschweißt.

Hi Keks, (find den Nick einfach cool :-)
Die beste ALternative für schwarze Ränder oder Rahmen sind Rahmen-Alustecksysteme auf der Rückseite sich Knöofe befinden, auf die das Tuch fest gespannt werden und bei bedarf auch wieder gelöst werden kann.

Zwar lassen sich Rahmenleinwände nicht so gut unsichtbar machen im Raum, aber ich hab die Leinwand in 4 Jahren schon zweimal durch halb Deutschland verfrachtet und einmal nach Luxemburg umgezogen und sie sieht noch wie neu aus und spannt das Tuch noch wie am ersten Tag; versuche mal ein Bild der Halterugen auf der Rückseite auf meine Technikseite einzustellen; ist und bleibt für mich das beste und langlebigste Leinwandmodell ...

Kann deine Meinung nicht teilen ich hab bei einer relativ billigen Leinwand zugeschlagen und die Qualität ist mehr als überzeugend und ich weiß wovon ich rede:p

Ich hab ne E-Bay Leinwand. Der Ebay Link war in wirklichkeit ein normaler I-netshop "videoprojektor24" oder so^^
Und ich bin mit meiner 1 Gain, mittlere Körnung sehr zufrieden. Sogar der Rand ist aufgedruckt :-). Das Tuch ist dick, schwer und hängt genauso grade wie vor 3 Jahren als die neu war. Und das für damalige 220 teuros. Preiswerte Leinwände müssen nicht immer schlecht sein.