Geschrieben: 06 Feb 2024 08:38

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Der in einer einzigen Einstellung gedrehte Spielfilm "Yes, Chef!" (Großbritannien 2021; OT: "Boiling Point") zeigt einen Chefkoch am Rande der Verzweiflung, als er ausgerechnet am Abend vor Weihnachten mit einigen Problemen in einem Luxusrestaurant zu kämpfen hat. Das Thriller-Drama von Philip Barantini basiert auf seinem eigenen Kurzfilm "Boiling Point". Barantini verfasste das Drehbuch der Vorlage ebenso wie das der Spielfilmumsetzung, die auf vielen bekannten Filmfestivals gezeigt wurde, gemeinsam mit James Cummings. Neben Hauptdarsteller Stephen Graham sind Vinette Robinson, Ray Panthaki und Hannah Walters in weiteren tragenden Rollen zu sehen. "Yes, Chef!" kommt von Plaion Pictures im April 2024 auf Blu-ray Disc heraus. Der Independent veröffentlicht die HD-Umsetzung am 25.04. im einfachen Keep Case. Die Disc verfügt über deutschen und englischen Ton in DTS-HD Master Audio 5.1, eine Bildkodierung in 1080p, AVC und Trailer. Übrigens: Im vergangenen Jahr strahlte der britische Fernsehsender BBC One eine Serienumsetzung von "Yes, Chef!" unter dem Originaltitel "Boiling Point" aus.
Inhalt: Es ist der stressigste Tag des Jahres in einem beliebten Edel-Restaurant in London: Freitagabend vor Weihnachten. Chefkoch Andy Jones (S. Graham) bemüht sich, mit den übrigen Angestellten alles richtig zu machen. Doch eine Ladung mit verdorbenem Fisch wird geliefert, einige Gäste stellen sich als pedantische Quälgeister heraus und ein Inspektor der Gesundheitsbehörde strapaziert seine Nerven. Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, kommt auch noch Andys früherer Mentor vorbei – mit einer gefürchteten Restaurantkritikerin. Dem Koch steht die Herausforderung seines Lebens bevor … (sw)
Ab 25. April 2024 auf Blu-ray Disc:
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Geschrieben: 07 März 2025 15:21
Kürzlich gesehen und wer die Serie "The Bear" etwas abgewinnen
kann, sollte hier auch ein Blick riskieren.
Ich finde den deutschen Titel "Yes, Chef" eher schlecht gewählt,
denn die direkte Übersetzung "Siedepunkt" trifft es eigentlich
perfekt und lässt sich auf jeglichen Charakter im Film
übertragen.
Wer im Leben im Kundenservice-Bereich tätig ist oder mal war, kann
wohl das Gesehene um ein vielfaches mehr nachvollziehen und
-empfinden.
Philip Barantini, der einst selber Koch war und sogar in der
Location, in dem der Film spielt, tätigen gewesen ist, schafft es
auf eine sehr realistische Art den besagten Abend einzufangen.
Dabei wurde der komplette Film am Stück aufgenommen, was aller
höchste Anerkennung verdient, denn die Gänge sind eng, es gibt zig
Personen in den Räumlichkeiten und das Ganze auf dem Niveau
einzufangen - bravo!
Es sei noch gesagt, dass Barantini den Film ganze drei Mal
abgefilmt hat - die ersten zwei Takes hatten Ihn wohl nicht zu 100%
überzeugt.
Yes, Chef unterhält durchweg, aber nicht auf einer positiven Weise,
denn der Film ist anstrengend und aufwühlend.
Es ist faszinierend, wie der extreme Stresspegel auf den Zuschauer
übertragen wird und jede laufende Minuten den Puls ansteigen
lässt.
Sei es schwer zu bedienende Gäste, der Umgang mit inkompetenten
Mitarbeitern, die Schwierigkeit in der Kommunikation untereinander
und ganz nebenbei soll natürlich das perfekte Essen kreiert werden,
damit alle Gäste vollends glücklich sind.
Doch in erster Instanz sind es Menschen und jeder hat sein Päckchen
zu tragen - einige mehr, einige weniger, doch die Eskalation ist
gefühlt einprogrammiert und die ist völlig nachvollziehbar.
Auch wenn der Fokus größtenteils auf dem Personal liegt, so werden
auch die Gäste immer wieder miteinbezogen, die mit Ihrer Eigenart
die Aufgaben der Anwesenden nicht gerade erleichtern. Bei all dem
Chaos, dem Stress, dem Druck muss man als Individuum die absolute
Ruhe und Souveränität bewahren, auch wenn der ein oder andere Gast
verletztend ist, übergriffig oder sich mit seinem Status als
Influencer zum selbsternannten König ernennt - es ist seelischer
Schmerz zu ertragen.
Eigentlich sollte das Kochen, das Essen von meisterlich
zubereitetet Gerichten und das ganze Miteinander eine Freude sein -
zumindest stellt man sich das oftmals vor, doch die Tatsache ist
nicht von der Hand zu weisen, dass die Branche der Gastronomie in
all ihren Facetten ein heftig, hartes Pflaster ist.
Am Ende des Films war ich ehrlich gesagt sehr aufgebracht und
Barantini hat sich wohl genau das zum Ziel gemacht - der ganze Film
wirkt einfach brutal echt und umso mehr geht es einem nah. Über
manche Charaktere schüttelt man den Kopf, bei anderen leidet man
mit und in diesem ganzen Wirwahn soll ein gehobenes Restaurant
erfolgreich geleitet werden - der pure Wahnsinn!
Würde ich mir den Film erneut anschauen? Eigentlich nicht und wenn
doch, dann wirklich nur weil fast jede Szene einem etwas gibt, denn
der Film bietet unzählige Details und zwar auf jeder erdenklichen
Ebene - Chapeau!
8/10