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Review - Perfect Days (2023 - Regie: Wim Wenders)

Gestartet: 25 Jan 2024 22:37 - 0 Antworten

#1
Geschrieben: 25 Jan 2024 22:37

MOS20000

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Im Hintergrund höre ich schon das Gähnen und fühle den Windstoss des multiplen Abwinkens - Wim Wenders - Film - bah...
Wim Wenders ist wie alt - 138? Ist doch der mit dem "Himmel über Paris Texas". Ja, genau der ist es.

Sein aktueller Film dreht sich um ... einen Typen, dessen Job es ist, in Tokyo öffentliche Toiletten zu putzen. Die modernen, so mit bisschen High-Tech und ordentlich Storytelling-Deko-Techno. Das isses im wesentlichen.

Warum schreibe ich eigentlich darüber - naja, das aktuellste Review hier ist über "Inception", da kann ein klein wenig mehr Aktualität nicht schaden. Tatsächlich hat der Wim (tatsächlich übrigens inzwischen bald 80) für Japan mit diesem Werk eine Oscar-Nominierung raus geholt. Klar, kein wirkliches Qualitätsmerkmal - aber schon interessant, wenn man mal auflistet was der FIlm alles eher nicht hat.
  • Schiessereien / Tote / Gemetzel

  • Explosionen / Implosionen / Läsionen

  • Weltraum / Raumflugszenen / Hyperspace

  • Multiversen / Sex in und mit Multiversen

  • Teil 1-7 als Vorgänger

  • Stars

  • irgendeine komplexe Handlung

  • Tiere oder sonstiges als Sidekicks


Er bietet dagegen:
  • Einen guten Soundtrack - als "aktuelle Musik" meist von Musik-Kassette :)

  • Entspannung und Entschleunigung

  • Eine Runde Tic-Tac-Toe


Macht neugierig, gelle? Vor allem wenn man das Profil pralle mit Marvatar Disnaction als Lieblingsstreifen gefüllt hat, verstehe ich.
Aber Leute, lasst Euch sagen - der Film verzaubert trotzdem. Und zwar im Kino...jaja, das ist dieser dunkle, recht große Raum bei dem Ihr unangenehme Sitznachnabarn habt, wo Bild und Ton immer schlechter als bei Euch zu Hause sind und maximal noch die Leinwand durch Größe punkten kann. 

Wer sich all dieser Unbill aussetzt, erlebt, wofür Kino eigentlich geschaffen wurde - wenn nämlich ein Regisseur oder eine Regisseurin es versteht uns die Zeit vergessen zu lassen und wir völlig anderen Existenzen als der unsrigen durch die Tage folgen. Das Aufregungs-Level eines Tages erreicht dabei gerne mal "das Croissant ist hingefallen"-Ausmaße. Zwei Stunden die wie im Flug vergangen sind, ohne dass mir jetzt langweilig geworden wäre. Allerdings auch ohne die Möglichkeit jetzt wirklich was zu erzählen, was vielleicht als kleiner Spoiler den ein oder anderen zum Kinogang bewegen könnte - halt - doch, da gibt es was...und ich glaube das war ungeplant ... Im Badehaus bleibt einem Gast der Plastikhocker am allerwertesten kleben als er aufsteht.
:D

Ernsthaft aber jetzt - Wim Wenders weiß eben wie man Filme macht, bei denen man für den Hauptdarsteller irgendwie sofort Sympathie entwickelt.
Hirayamas Leben besteht (eigentlich) aus nicht besonders viel, aber die sich täglich wiederholenden Rituale - und dann eben doch diese winzigen Abweichungen -  sind es, die den Film (für mich) zu etwas besonderem machen. Ich glaube es ist schwierig dies hier den Leuten so richtig nahe zu bringen, aber der Film hat mich darin bestärkt, dass ich bald mal Urlaub in Japan machen sollte. Ist ohnehin schon lange geplant. Und wenn ein Film eben sowas schafft, dann war er meiner Meinmung nach ein Guter. In Mos Eisley wollte ich schließlich auch Urlaub machen....

Wenn ich es kurz zusammenfassen soll - es geht darum wie man in seinem Alltag glücklich sein kann, und somit, trotz allem was nervt und stresst, perfekte Tage erlebt. Nix für Smombies. Eine Antithese zu "Everything Everywhere All At Once"

Ich wünsche den Machern alles Gute und viel Glück bei den Oscars.
8 von 10 Boss Drinks
 
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