The Chronicles of Riddick: Assault on Dark
Xbox 360-Review
Der Weltmeister der Einzeiler, Richard B. Riddick, kehrt
zurück. Nachdem Vin Diesel in Zusammenarbeit mit den Starbreeze
Studios und dem eigens gegründeten Tigon Studios im Jahre 2004 The
Chronicles of Riddick – Escape from Butcher Bay für die Xbox und
kurz darauf für den PC veröffentlichte, wurde der Titel mit
Top-Wertungen ausgezeichnet. Escape from Butcher Bay erzählt die
Vorgeschichte zu den Riddick-Filmen „Pitch Black“ sowie „Riddick –
Chroniken eines Kriegers“ und bot damals ein außergewöhnliches
Spielgefühl. Überraschend vor allem, da es sich dabei um ein Spiel,
basierend auf einer Filmlizenz handelt und diese in der Regel nicht
gerade durch gute Qualität überzeugen. Fünf Jahre später steht nun
das neuste Abenteuer von Riddick in den Startlöchern. Ursprünglich
als Neuauflage mit einigen neuen Missionen geplant, entstand aus
Assault on Dark Athena für die Xbox 360, den PC und die PlayStation
3 ein neues Abenteuer rund um den gefährlichsten Killer des
Universums. Als Sahnehäubchen gibt’s obendrein noch den Klassiker
Escape from Butcher Bay, grafisch aufpoliert, kostenlos
dazu.
Gewohnt hohes Niveau
The Chronicles of Riddick: Assault on Dark AthenaGleich zu Beginn
des Abenteuers tauchen wir in die gewohnt dichte Atmosphäre des
Riddick-Universums ein. Wir wachen vor einem riesigen
Gebäudekomplex auf und bahnen uns durch die Luftschächte einen Weg
in das Innenleben der Anlage. Dort treffen wir auf einen Passanten,
der nach einer kurzen Unterhaltung, in welcher wir von den Söldnern
erfahren, leblos zusammenbricht. Kurz darauf machen wir auch
Bekanntschaft mit einem der Kopfgeldjäger, dem wir mit einem
schnellen Angriff das Genick brechen. Da in dieser Gegend mehrere
feindliche Einheiten patrouillieren, ziehen wir die Leiche in eine
dunkle Ecke, damit sie nicht entdeckt wird. Sobald wir in die Hocke
gehen legt sich zudem ein blauer Schleier über den Bildschirm.
Dieser zeigt uns an, das wir von den feindlichen Truppen nicht
gesehen werden. Das erlaubt uns einen Stealth-Angriff aus dem
Hinterhalt. Wir pirschen uns an unseren Feind heran und brechen ihm
abermals das Genick. Diese Attacken sind nicht nur effektiv sondern
wirken in bester Riddick-Manier auch ziemlich brutal und kommen
dementsprechend oft im weiteren Spielverlauf zum Einsatz. Riddick
beherrscht mehrere Attacken aus dem Hinterhalt, doch kommt es auch
oft zu handfesten Reibereien. In den Faustkämpfen prügeln wir mit
den Schultertasten auf unseren Widersacher ein. Wenn unser
Gegenüber über eine Schusswaffe verfügt, können wir diese mit einem
gut platzieren Angriff an uns reißen. Entwaffnen wir unsere Feinde
oder greifen sie mit einem Messer an, erlegt Riddick die Söldner in
brutalen Sequenzen. Dank unserer Opfer verfügen wir nun über eine
Schusswaffe und suchen diesmal den offenen Kampf mit den
verbliebenen Soldaten. In einem schnellen Feuergefecht entledigen
wir uns, dem Sturmgewehr sei Dank, den restlichen Söldnern und
passieren danach eine Tür ins Innere des Gebäudes.
Hier endet das Tutorial und in einer Zwischensequenz wird die Story
um Dark Athena atmosphärisch aufgebaut. Im nächsten Abschnitt
finden wir uns schließlich auf dem riesigen Raumschiff wieder.
Unser Ziel: Captain Revas. Diese will uns endgültig den Gar
ausmachen. Um zu ihr vorzudringen müssen wir uns durch das riesige
Schiff kämpfen. Im weiteren Spielverlauf treffen wir dabei auf
einige weitere Gefangene, für welche wir mehrere Aufgaben erledigen
um so einen Fortschritt im Spiel zu erzielen. Um die Luken der
Luftschächte zu öffnen benötigen wir einen Hebel. Diesen bekommen
wir, in dem wir der Technikerin, welche in einer der Zellen sitzt
einige Komponenten vorbei bringen, aus denen sie schließlich den
Hebel bastelt. Dafür kämpfen wir uns durch mehrere Areale der Dark
Athena in denen sich Riddick nicht durch die Abschnitte schießt und
schleicht, sondern auch einige Klettereinlagen in bester Tomb
Raider-Manier absolviert. Ganz so gelenkig wie Lara Croft ist Vin
Diesel allerdings nicht. Für eine stylische Selbstinszenierung
reicht es jedoch allemal.
The Chronicles of Riddick: Assault on Dark AthenaDas Abenteuer
bietet eine wunderbare Mischung aus Action-Adventure und
Ego-Shooter, wobei das Spiel zum Ende hin deutlich actionlastiger
wird. In einem Abschnitt übernehmen wir zeitweise sogar die
Kontrolle über mehrere Drohnen. Bei diesen handelt es sich um
Körper von toten Menschen, welche dank maschinellen Implantaten zu
leblosen Soldaten gemacht werden. Diese patrouillieren auf der Dark
Athena auf allen Decks. Menschen können die Drohnen mit Hilfe eines
externen Interfaces steuern. Damit wir vorankommen müssen wir
dieses Interface ausfindig machen. Im Gegensatz zu den Söldnern
können wir den Drohnen die Waffen nicht aus der Hand nehmen, da
diese mit dem Rest des Körpers vernetzt sind. Dennoch können wir
besiegte Drohnen hochheben und deren Waffen benutzen. Allerdings
schränkt uns das extrem in der Bewegungsfreiheit ein. Spätestens
hier zeigt sich dann auch der Action-Part von Riddick. Je weiter
wir im Abenteuer voranschreiten, desto actionlastiger wird unsere
Reise durch die Dark Athena. Zeitweise schlüpfen wir auch einen
riesigen Mech-Panzer und liefern uns erbitterte Schusswechsel auf
der Hülle des Raumschiffs. Einzige, optische Abwechslung, bietet
uns das Szenario auf einem Planeten, den wir etwas zur Mitte des
Spiels mit einem Fluchtschiff erreichen. Dieses haben wir vorher
dank Nebenauftrag mit einem weiteren Gefangenen in unseren Besitz
gebracht. Nach diesem Areal geht es jedoch wieder zurück an Bord
der Dark Athena.
The Chronicles of Riddick: Assault on Dark AthenaDie beiden
Abenteuer können wir auf drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden
bestreiten, wobei diese nicht immer ausgewogen sind. Selbst auf dem
leichten Schwierigkeitsgrad gibt es Momente in denen unsere Nerven
aufs Äußerste strapaziert werden. Etwas mehr Feintuning wäre hier
durchaus angebracht gewesen. Dank der fair gesetzten Kontrollpunkte
wirken die Entwickler den Frustmomenten etwas entgegen, den
Spielstand speichert das Spiel automatisch. Die beiden Chroniken,
Escape from Butcher Bay und Assault on Dark Athena sind zudem
getrennt spielbar, da beide Kampagnen getrennt voneinander
gespeichert werden. Allerdings ist es nicht möglich mehrere
Durchgänge von Assault on Dark Athena parallel zu spielen. Die
Spielzeit der beiden Episoden beläuft sich zudem auf ca. 10 bis 12
Stunden für Escape from Butcher Bay und sechs bis acht Stunden in
Assault on Dark Athena. Wir haben das Abenteuer dabei auf dem
leichten und dem normalen Schwierigkeitsgrad gespielt. Auf dem
höheren Schwierigkeitsgrad kommt mit Sicherheit noch etwas Zeit
hinzu und dank Mehrspielermodus wird der ein oder andere ohnehin
etwas mehr Zeit mit Riddick verbringen. Auch was die Vielfalt der
feindlichen Truppen angeht, hätten sich die Entwickler ruhig mehr
aus dem Fenster lehnen können. Im gesamten Abenteuer bekämpfen wir
mit Riddick lediglich Söldner und Drohnen. Einzige Abwechslung
bieten die Mechs, mit welchen wir es in einem Abschnitt zu tun
bekommen. Das Missionsdesign wirkt anfangs noch sehr
abwechslungsreich, wirkt auf Dauer jedoch eher unkreativ, was den
Spielspaß an sich nicht wirklich schmälert, da die Missionen
geschickt spaßig verpackt wurden. Dafür fällt auf der Dark Athena
die Orientierung zeitweise schwer, da sich bestimmte Bereiche des
Schiffes einfach zu stark ähneln. Das Waffenarsenal bietet nichts,
was man nicht erwarten würde, bis auf die beiden Ulaks. Dabei
handelt es sich um zwei gebogene Klingen, welche Riddick stets mit
sich führt. In einer Zwischensequenz bekommen diese sogar einen
ganz neuen Nutzungszweck zugewiesen. Insgesamt bietet das
Waffenarsenal jedoch keine großen Überraschungen, ist aber auch
alles andere als enttäuschend. Von einer einfachen Pistole, bis hin
zu einem Sturmgewehr finden sich im Repertoire Maschinenpistolen,
Schrotflinten, Granatwerfer und auch eine Gatling-Gun hat es ins
Spiel geschafft.
Are you with me?
The Chronicles of Riddick: Assault on Dark AthenaGrafisch gehört
Riddick zwar nicht zur obersten Liga, kann sich aber dennoch sehen
lassen. Escape from Butcher Bay wurde optisch auf das Niveau von
Assault on Dark Athena gebracht, so erstrahlt der Vorgänger in
komplett neuem Glanz. Was Spielern etwas Sauer aufstoßen könnte ist
das eintönige Leveldesign. Die Dark Athena wird regiert von grauen
und schwarzen Farbtönen, eben sehr sehr viel Metall und Stahl. Wir
bekommen viele, dunkle Korridore und Lagerräume zu sehen.
Abwechslung bietet lediglich unser Ausflug nach New Venice auf dem
Planeten Aguerra. Das Leveldesign fällt insgesamt leider sehr
eintönig und Abwechslungsarm aus. Im Endeffekt kann man sagen, dass
die Entwickler alle positiven Seiten aus Escape from Butcher Bay,
aber auch die negativen mit ins neue Riddick-Abenteuer übernommen
haben. Doch auch hier wird das Setting von einer düsteren,
bedrückenden Atmosphäre beherrscht. Diese begleitet uns das ganze
Abenteuer über und zieht uns bis zum Ende in seinen Bann. Die
grafische Pracht kann im Gesamtkonzept zwar überzeugen, schwankt an
einigen Stellen jedoch stark. Zu oft schleichen sich matschige
Texturen ein und viele der Animationen wirken sehr steif.
The Chronicles of Riddick: Assault on Dark AthenaEine deutsche
Sprachausgabe gibt es in Riddick (zum Glück) nicht. Die englischen
Synchronsprecher liefern allerdings eine Glanzleistung ab, die man
so in anderen Spielen selten gesehen hat. Sie schaffen es den
verschiedenen Figuren Leben ein zu hauchen und Charakter zu geben.
Und nichts ist cooler als Riddicks, dunkle, rauchige Stimme zu
vernehmen, wenn er wieder einen seiner brachialen Einzeiler vom
Stapel lässt. Spieler die dem englischen nicht mächtig sind müssen
übrigens nicht verzweifeln, da zumindest deutsche Texte vorhanden
sind. Auch die Hintergrundmusik von The Chronicles of Riddick –
Assault on Dark Athena rundet die bedrückende Atmosphäre gekonnt
ab. In Sachen Steuerung haben sich die Entwickler der Starbreeze
Studios ordentlich ins Zeug gelegt und ermöglichen dank präziser
Anpassung auf das Gamepad eine sehr genaue Kontrolle. Technisch
bieten sowohl die Xbox 360- als auch die PS3-Fassung des Titels
fast keinen Grund zu meckern. Das Spiel läuft in allen Situationen
mit einer stabilen Bildrate und kommt erfreulicherweise ohne
Ruckler aus. Die Unterschiede zwischen den beiden Versionen sind
nicht erwähnenswert, es treten lediglich die altbekannten Merkmale
auf.
Riddick goes Online
The Chronicles of Riddick: Assault on Dark AthenaBei Escape from
Butcher Bay haben ihn viele schmerzlich vermisst: Den
Mehrspielermodus. Für Assault on Dark Athena haben sich die
Entwickler ins Zeug gelegt und so bietet Riddick's neuestes
Abenteuer einen Mehrspielermodus für insgesamt 12 Spieler. Neben
den üblichen Verdächtigen wie Deathmatch bzw. Team-Deathmatch sowie
Capture the Flag, bietet Assault on Dark Athena auch speziell auf
die Thematik von Riddick zugeschnittenen Modi. In Pitch Black
übernimmt ein Spieler die Rolle von Richard B. Riddick, welcher im
Dunkeln sehen kann. Die anderen Spieler, sechs an der Zahl, machen
dabei Jagd auf ihn. Im Modus Revolte von Butcher Bay hingegen,
treten drei Teams gegeneinander an und kämpfen um Energiezellen.
Abgerundet wird das Paket vom Arena-Modus. Hier treten maximal vier
Spieler gegeneinander an. Assault on Dark Athena bietet zudem
eigens für jeden Spielmodus angepasste Karten. Neben der
herkömmlichen Mitspielersuche und der Möglichkeit eigene Spiele zu
hosten, gibt es auch Ranglistenspiele. Diese gehören bei sämtlichen
Shootern mittlerweile zum guten Ton. Die Online-Gefechte sind
durchaus spaßig, das Riddick Feeling will jedoch nicht so recht
aufkommen, da man die Charaktere im Mehrspielermodus um einige
Fähigkeiten beschnitten hat.
Gamezone Fazit:
Mit The Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena
liefern die Entwickler der Starbreeze Studios ein gelungenes
Gesamtpaket rund um Richard B. Riddick ab. Fans, welche bereits
Escape from Butcher Bay auf der Xbox oder dem PC gespielt haben,
können bedenkenlos zugreifen. Zwar kommt das neue Abenteuer ohne
nennenswerte Gameplay Neuerungen daher, allerdings haben es die
Entwickler geschafft, das packende Gameplay und die bedrückende
Atmosphäre aus dem ersten Teil gekonnt zu übernehmen. Dabei haben
sich auch die typischen Schwächen wie eintöniges Leveldesign und
manchmal hölzerne Animationen mit eingeschlichen, hier wäre
deutlich mehr drin gewesen. Dem Spielspaß tut dies aber keinen
Abbruch. Dank der exzellenten, englischen Sprachausgabe kommt
dennoch richtiges Riddick-Feeling auf. Diese Komponenten, gepaart
mit der präzisen Steuerung sorgen dafür, dass die Mischung aus
Action-Adventure und Shooter Unterhaltung auf hohem Niveau für
mehrere Stunden bietet. Escape from Butcher Bay erhielt im Zuge der
Neuveröffentlichung zudem ein neues Gewand und überzeugt mit
ordentlich aufpolierter Grafik. Abgerundet wird das Riddick-Paket
mit einem Mehrspielermodus für maximal 12 Spieler. Dieser kann
unserer Meinung nach aber nicht so fesseln wie die beiden,
packenden Chroniken. Für Besitzer des Vorgängers lohnt sich der
Kauf also sowohl aufgrund des aufpolierten Originals, sowie der
Fortsetzung. Fans von Action-Adventures und Shootern können ruhig
einen Blick auf das neue Abenteuer von Riddick riskieren. Are you
with me?
Grafik
7
Sound
9
Steuerung
8
Gameplay
7
7,9
Gut!
Negative
Aspekte:
Eintöniges Leveldesign; Mehrspielermodus nicht gerade motivierend;
Keine neuen Gameplay-Elemente; unausgewogener Schwierigkeitsgrad;
grafisch schwankende Qualität; Mehrspielermodus wirkt
aufgesetzt;
Positive
Aspekte:
Erstklassige, englische Sprachausgabe; Escape from Butcher Bay in
aufpolierter Form; vertrautes Gameplay; präzise Steuerung; dichte
Atmosphäre; sehr gute Präsentation; Mehrspielermodus für bis zu 12
Spieler;
http://www.gamezone.de/reviews_detail.asp?gameid=27576&spn=2
Grüße
Alibaba