Geschrieben: 11 Feb 2023 02:55
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Toshiba 42XV635D
LG BD370
Bedankte sich 10 mal.
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ENDLICH! Ein Film, der mich mal wieder wahrlich
verzückte, wenn ich es einfach mal so sagen darf. Jean Francois
Richet der damals mit "Blood Father" einen rauen Actioner
ablieferte, zeigt mit seinem aktuellen Film dass er trotz seines
geringen Outputs ein absolut fähiger Regisseur ist. Was hat uns
lange gefehlt? Ein 1000. Horrorfilm, der öfters über mehrere
Jahrzehnte ausgekotzt wurde, um irgendwie eine Fortsetzung
rechtfertigen zu können? Oder wieder eine Superheldenverfilmung,
die mittlerweile so viel Reiz auslöst, wie ein Theaterstück, das
verstaubt vor sich hin gammelt? Oder vielleicht die nächste
deutsche Komödie (Manta Manta 2)? NEIN!!!!!!!!! Es ist diese Art
von Film, die endlich mal wieder unverfälscht auf die Leinwand
gezaubert wird. Ein waschechter ACITONFILM!!!!! OHNE VORLAGE, ohne
große Marketingkampagnen, ohne Riesen Budget (25 Millionen $ gerade
mal) ohne irgendein Firlefanz, was die Ausschmückung der Charaktere
angeht. Ohne ellenlangen Monolog, der in den meisten Fällen eh
nichts nützt. Es ist ein nahezu perfekt gemachter Actionfilm. Ja
ihr hört richtig, denn das Drehbuch liefert sich beim besten
Willen, so gut wie keine Patzer. Ganz im Gegenteil, das Drehbuch
von J.P. Davis & Charles Cumming zeichnet sich dadurch aus,
dass viel auf Realismus gesetzt wurde. Die Dialoge wirken niemals
so, als hätte man sie 10-mal umschreiben müssen. Sie sind genau auf
die jeweiligen Schauspieler abgestimmt, mit dem ein oder anderen
Spruch, der sich perfekt ergänzen mag. Das Drehbuch ist von
vornherein so darauf ausgelegt, dass jeglicher Zweifel aus dem Weg
geräumt wird, ob man hier viel interpretieren muss. NEIN, es wird
alles kristallklar gezeigt und erzählt. Man muss seinen Kopf nicht
überreizen. Somit kommt man in den Genuss von Minute eins an, den
Film vollends genießen zu dürfen. Der Film bietet nahtlose
Unterhaltung. Jede Szene wurde meiner Meinung nach, wirklich
perfekt geschnitten. Jede Szene wurde wohlüberlegt im Schneideraum
ausgewählt. Somit ist jeglicher Ballast abgelegt. Es gibt auch
keine großen zwischenmenschlichen Beziehungen, außer die Bindung zu
Gerard Butler und seiner Tochter, die in 2 Momenten zum Tragen
kommt, um die nötige Tiefe zu verleihen. Mehr bedarf es hierzu
nicht, weil die Filmemacher sich darauf besonnen haben, nichts zu
verkomplizieren, wie bei einem Christopher Nolan Film. Der Film
versprüht den Zeitgeist eines 80er Jahre Films, was die
Inszenierung, des Drehbuchs und der Optik anbelangt. Die teils
raubeinige Kameraführung, ohne perfekte Fokussierung, kommt perfekt
zum Tragen. Es wird dadurch eine gewisse Dynamik erzeugt. Der Film
sieht in jeder Szene genau so aus, als hätte man diese 25 Millionen
$ perfekt investiert, um nichts unausgewogen für irgendwelche Gagen
zu verbraten. Denn eines ist sicher: Gerard Butler hat hierfür
sicherlich keine 20 Millionen $ erhalten. Er ist ein bodenständiger
Schauspieler, der sich über die Jahrzehnte ebenfalls ein großes
Vermögen anhäufen konnte. Er ist für mich einer der
authentischsten, ehrlichsten, geradlinigsten Schauspieler aus der
Schmiede Hollywoods. Er steht immer für Qualität. In diesem Falle
von "Plane" gibt er seiner Rolle mehr Sinn und Tiefe, als es nötig
ist, da er vollen Körpereinsatz zeigt. Er wirkt in jeder Szene,
sehr konzentriert und zeigt ein spiel sicheres Auftreten, wenn er
in den Actionszenen seine wahren Qualitäten ausleben darf. Die
Szene im Lagerhaus, wenn der Kampf zustande kommt und das
vollkommen ohne Schnitt, merkt man wie authentisch er diese Szene
angegangen ist, in dem er danach vollkommen aus der Puste ist. Es
sind diese kleinen Dinge, wenn eben nicht viel getrickst wird. Er
gibt dem Zuschauer das Gefühl, als wäre er ein Actionheld der 80er
Jahre. Mit seinem souveränen Auftreten, diesem Blut vergießen,
diesen Wunden und diese Mentalität das er als einziger diese
Passagiere sicher von der Insel schaffen kann, zeigt er eben das
sein Charakter perfekt auf ihn abgestimmt ist. Gerard Butler hatte
sichtlich Spaß und das spürt auch der Zuschauer. Die Bösewichte
sind zwar nicht mehr als ein bloßes Abziehbild, um die Handlung
voranzutreiben, ohne jegliche Tiefe werden sie mehr oder weniger
ins Geschehen miteingebunden. Hier hätte man sicherlich ein klein
wenig mehr Arbeit ins Drehbuch investieren können, aber das fällt
nicht allzu sehr ins Gewicht, da ohnehin die Geschichte eine simple
Ausgangslage darstellt. Insgesamt agieren alle Schauspieler auf
meist solidem Niveau.
Die Effekte können sich wirklich sehen lassen und wirken teils
wirklich handgemacht. Die Stunts sind hervorragend in Szene
gesetzt, da sie geerdet und realistisch inszeniert wurden, mit
echten Anstrengungen der Schauspieler und der Stuntcrew. Ich liebe
es, wenn Regisseure mit besonders moderatem Budget mit
Spezialeffekten arbeiten und CGI-Effekte nur dann benutzten, wenn
es unvermeidbar ist. Daher wirkt der gesamte Film so, als hätte man
John McTiernan engagiert. Der Sound im Kino stellte eine Wucht dar,
selbst jede kleine Windböe oder andere kleine Details, wurden mit
so viel Bums abgemischt, dass die Actionszenen dann ein
orkanartiges Szenario im Kino darstellte, in dem der gesamte Boden
bebte. Selten habe ich eine solche dynamische, aggressive
Tonabmischung im Kino genießen dürfen. Wohlgemerkt reden wir hier
von einem geradlinigen ACTIONER!!!!!!! Kein MEGA Blockbuster. Das
ist ein Beweis dafür, dass mittelmäßig budgetierte Filme, oftmals
mehr Qualität, Herzblut zeigen können, als Filme, die mehr Geld
verschlucken, als die gesamte Karriere von Dolph Lundgren.
Die Action stellt ein ECHTES HIGHLIGHT dar. Purer Genuss, wenn Jean
Francois Richet mit diesem Budget, alles für sich nutzen konnte, um
maximale Effektivität zu zelebrieren. Es gibt hier beim besten
Willen nichts zu kritisieren. Allein die Schießereien, sind in
Sachen Wucht, Schnitt, Effizienz, Toneffekte angeht, kaum mehr zu
übertreffen. Man muss es einfach selbst erleben, um selbst nach
über 17 Jahren meiner Filmleidenschaft, keine Ermüdung festellen zu
müssen.
Fazit: Als hätte man eine Zeitreise zurück in die 80er Jahre
erlebt. Genau so fühlt sich dieser Film an. Die Action ist wuchtig,
rau, hart, aggressiv und in Sachen Effektivität, perfekt gemacht.
Gerard Butler zeigt sich mehr denn je engagierter in Sachen
Schauspiel. Es ist ein perfekter Film, um mal wieder seine Kumpels
anzurufen, um ihnen sagen zu dürfen: "Es gibt sie noch, diese
wahren, im Kern angesiedelten ACTIONER"!!! In diesem Sinne empfehle
ich jedem Actionfreund, sich diesen Film im Kino anzuschauen.
9/10