Geschrieben: 21 Jan 2023 13:12
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Er ist es... Dieser Film, der im Jahre 2009 alle Rekorde brach.
Nicht ganz, es handelt sich hierbei um die Fortsetzung, aber einen
wirklich großen Unterschied konnte ich anhand beider Filme nicht
wirklich feststellen. Sage und schreibe 12 Jahre benötigte der
sogenannte Großmeister Hollywoods (James Cameron) hierfür, um
diesen Film auf die Beine zu stellen.
Ich möchte nicht die ewig lange Kritikkeule auspacken, aber dieser
Film ist nun leider ein Ergebnis aktueller Filmgesellschaften.
"Avatar - Aufbruch nach Pandora" habe ich mir erst kürzlich mit
meinem Kumpel, als Vorbereitung für "Avatar 2: The Way of Water"
angeschaut. Ich wollte einfach eine Auffrischung, um den direkten
Vergleich ziehen zu können, was jedoch besser gestaltet, inszeniert
und vom Drehbuch her sinnvoller umgesetzt wurde. Es ist eine
ziemlich einfach zu beantwortende Frage: Teil 1 oder Teil 2? Es ist
ganz klar Teil 1, denn damals konnte James Cameron eine Welle im
Kino auslösen, mit perfekt umgesetzter 3D-Technik, sowie die CGI
Technik, die über jeden Zweifel erhaben ist. Die Geschichte und das
Drehbuch, waren zwar auch in Teil 1 oftmals ziemlich dürftig bis
zum Punkt, dass man sich fragte, ob man hierfür besser nicht noch
mal einen Autor verpflichtet hätte, um dem ganzen den letzten
Feinschliff in Sachen Aufbau, Dialogen und Dramaturgie zu
verleihen. So kam dann ein Film, der unglaubliche 2,9 Milliarden
für sich verbuchen konnte. Ein anderer Film, hätte es genauso gut
auch verdient, wie zum Beispiel "Inception". Der bis heute für mich
der wichtigste Hollywood Film der Neuzeit ist.
Nun lassen wir das mal so stehen und reden ein klein wenig, über
diese langersehnte Fortsetzung. Der Film war ja bereits im Kasten,
als wir die Corona-Krise durchlebt hatten, also hatte James den
Film in der Schublade liegen gehabt und wartete nur noch darauf, um
ihn auf den Markt zu bringen. Zugegeben, es gibt keinen besseren
Zeitpunkt diesen Film auf den Markt zu bringen, als der jetzige
Zeitpunkt. Anfangs zerriss man sich die Mäuler, ob diese
Fortsetzung mit dem Erfolg des ersten Teils standhalten könnte.
Inzwischen liegt der Film bei knapp 2 Milliarden $ und das ist
unter der Berücksichtigung des Marketings, des Namens eine
beachtliche Summe. Also kann man viel darüber diskutieren, ob
dieser Film diesen Erfolg erneut verdient oder ob es bloß eine
Blendung gegenüber der Kinogesellschaft ist.
Ich mache es ganz einfach. Der Film sieht visuell bombastisch aus
und stellt den ersten Teil mehr als nur einmal in den Schatten. Der
Ton wie das Bild, sind auf allerhöchstem Niveau, was die aktuelle
Möglichkeiten der Technik angeht. Das werde ich zweifellos
anerkennen, aber dass ein Film nahezu die gleiche Thematik mit dem
Strickmuster des ersten Teils behandelt, das ist für mich einfach
nicht tragbar. Egal ob es ein Blockbuster für alle Altersklassen
sein soll, der diese Geschichte so einfach wie möglich auf die
Leinwand transportiert. Es ist diese Tatsache, dass wir es hier mit
einem Film zu tun haben, der gefühlt irgendein Drehbuch auskramte,
das generischer, austauschbarer und uninteressante nicht sein
könnte. Der Film verschlingt unheimliche 192 Minuten, für genau
was?????? Ja richtig, damit die 50-minütige Unterwelt
Dokumentation, die man genau so auch auf Arte hätte, ausstrahlen
könnte, hierfür seine Rechtfertigung findet. Oder hierfür, dass
irgendwelche blödsinnigen Konversationen zwischen den Jugendlichen
geführt werden, mit dieser scheußlichen Ghettosprache wie "Bro"
oder "Alter". Der Film überschreitet den Punkt, wirklich griffig zu
sein. Wenn der sogenannte Krieg, dann endlich mal Fahrt aufnimmt,
vergeht bis dahin so viel unnötige Zeit, als hätte man nach zu
vielen Luftblasen greifen wollen, um darin etwas erkennen zu
können. Aber nein!!! Es ist diese ewig lange Leere, der Geschichte.
Auch wenn der Film optisch einiges mit Bildern zelebrieren möchte,
tritt die Müdigkeit ein, wenn kein emotionaler Anker eingebunden
wird. Mein Kumpel, eine Freundin und ich, verspürten nach einer
gewissen Zeit diese Langeweile. Wir haben uns deutlich mehr davon
erhofft, aber was nützt das einem, wenn man einfach nicht abgeholt,
wie ein sogenanntes Treffen am Bahnhof um seine liebsten endlich
wieder in die Arme nehmen zu dürfen. Man steht einfach da, und
niemand holt einen ab!!!! Es ist deprimierend und zugleich sehr
enttäuschend. So ungefähr, haben wir drei uns im Kino
gefühlt.
Über die Technik, sowie die Effekte, muss ich nichts mehr erzählen.
Ja es sieht alles wie geleckt aus, als hätte ein Grafikdesigner
sein ganzes Leben damit verbracht, dieses Lebenswerk auf die
Leinwand zu zaubern. Das ist wirklich nicht böse gemeint, aber sich
darauf einzig und alleine darauf zu stützen, ist selbst im Jahre
2023 zu wenig. Ich weiß, die Geschichten, sind gefühlt alles
erzählt worden. Die Ideen verpuffen immer mehr in der Luft, aber
trotzdem darf man als Kinogänger mehr erwarten, als eine visuelle
Achterbahnfahrt.
Fazit: Ein ziemlich unnötiger Aufguss, des ersten Teils. Drehbuch,
Geschichte sind eine nahezu nicht aufzuhaltende Katastrophe, mit
der Größenordnung eines 250 Millionen $ Projekts ist es für mich
einfach unbegreiflich, solch ein Drehbuch serviert zu bekommen. So
nach dem Motto: Ich verpacke es optisch perfekt mit einer Schleife,
aber wenn man das Geschenk eröffnet, findet man darin einen faulen
Inhalt vor. James Cameron ist ein Visionär und ich weiß das dieser
Film einen immensen Aufwand darstellte, aber ein Film muss so viele
Punkte abdecken. Für meinen Teil wird dieser Film in der Zukunft
keinen Mehrwert darstellen. Ich werde mir diesen Film
wahrscheinlich nie mehr ansehen. Ich spreche hierfür keine
Filmempfehlung aus, da es eben nicht ausreicht. In diesem Sinne
warte ich auf "John Wick 4", "Expendables 4", "Meg 2", "Equalizer
3", "Mission Impossible 7". 5/10