Ist es wirklich so das PG-13 (also in DE die 12-jährigen) DAS
Massenpublikum ist? Nicht wenn ich es an meinem Lebenslauf (und
meiner Freunde) festmache. Als wir 12-13 Jahre alt waren fing es
grad so an das man ab und an mal alleine ins Kino durfte. Es war
aber selten. Auch fing da erst so die richtige Taschengeldphase an
und auch das war nicht viel und man musste behutsam damit umgehen
wofür man es ausgab. Ab ca. 16 Jahren änderte es sich aber es waren
immer noch nicht übermäßig viele Filme die man im Kino sah. Erst
mit Anfang 20, der Ausbildung und dem eigenen Geld veränderte sich
das dann drastisch. Hier meine Auswertung (wurde 1982 geboren) und
man sieht die Pandemie richtig gut:
Weil gemäß der Argumentation das nur noch Teenager (ca. 13-19
Jahre) bzw. die Generation Alpha (ab 2010 geboren) und damit die
TikTok Generation relevant ist, hätte sich das Kinopublikum
gegenüber meiner Teenagerzeit massiv verändert.
Für mich schwer einzuschätzen, da ich seit der Verrohung des
Kinopublikums (und das sind eher die jungen Erwachsenen >18
Jahre) und damit seit fast 10 Jahren eher zu edgie Spielzeiten
(Nachmittagsvorstellung oder Spätvorstellung, bloß nicht die
Abendvorstellung) bzw. Wochen nach Kinostart ins Kino gehe und eben
versuche diesem Publikum so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen.
Gestern ja auch wieder. Zwar Abendvorstellung aber erst in der
dritten Woche (eines Flops der bereits aus den großen Sälen raus
ist) weil man so wenig Mitmenschen wie möglich im Saal haben will.
Wir waren zu zweit und es waren noch genau vier andere Menschen
drin. 2x älter (wir sind 42/43 Jahre) und zweimal etwas jünger aber
sicherlich auch schon in den 30-igern. Damit hat man automatisch
Ruhe im Film, keine Fressorgien und kein ständiges
Smartphoneleuchten. Am allerliebsten habe ich aber mittlerweile
"Privatvorstellungen". Kurz vor Rausschmiss des Films wenn sich
niemand mehr dafür interessiert und man mit Glück der einzige im
Saal ist. Findet der Kinobetreiber immer kacke (nicht
kostendeckend) da sie ab Verkauf einer Karte den Film laufen lassen
müssen

aber das ist ja nicht mein
Problem. Zu oft habe ich die "Kinopolizei" machen müssen wo mir
Filme auch kaputt gemacht wurden. So lange es keine Zero Tolerance
gegen Smartphones, Gequatsche und Untermenschen gibt, so lange
werde ich Kinotickets an wenig bis gar nicht besuchten Tagen /
Zeiten wählen. Und jetzt bin ich gut in den
Wie oft geht ihr so ins Kino?-Thread
abgedriftet.
Also nochmal zur Ausgangsfrage: ist es wirklich so das 12-19
jährige DAS einnahmestärkste Kinopublikum sind? Ist dies vielleicht
auch marktäbhängig? So wie Deutschland komplett irrelevant beim
Kampf gegen den Klimawandel ist, sind wir ja auch komplett
irrelevant im Boxoffice. Das wird woanders entschieden (USA/China)
und kann es sein das dort es sich im Hinblick aufs zahlende
Kinoalter anders verhält? Weil für DE gilt ja dies:

Heißt 44 % teilen sich in 20-29 Jahren und 40-59 Jahre auf. Und das
ist dann die überwiegende Mehrheit. Habe leider nur nen Statista
Basisaccount und kann nicht die genaue Statistik sehen. Übertrage
ich das nun auf die Ghostbusters Zielgruppe (30-50+ Jahre) sind wir
bei ziemlich genau 60 % der Gesamtkinobesucher für die der Film
relevant ist.
Und genau das passt dann zu meiner Arguementation das der Film
floppt weil "wir" und somit 60 % des Publikums mit dem Film wenig
bis gar nicht angesprochen werden, was nun mal vorrangig im Cast
liegt. Das schlecht geschriebene Drehbuch sieht man ja erst wenn
man im Film drin sitzt und nicht unbedingt schon im Trailer. Wobei
man manches sicherlich ableiten kann. Zum Beispiel ging ich nicht
davon aus das die Eröffnungsszene nach dem Prolog so dermaßen hohle
One-Liner (Dialoge sind das ja nicht) aufweist und damit den
Zuschauer schon einen Grundton des Films inkl. Botschaften
vermittelt.
Auf der anderen Seite haben wir halt die vielen Member Berries für
"unsere" Zielgruppe und auch wenn die Effekte eher generisch waren,
so sahen sie nicht schlecht aus. Auf jeden Fall über Marvel-Niveau
(das ich das mal schreibe - unglaublich) und ich gebe auch noch nen
Pluspunkt dafür das man endlich mal nen neuen Obermotzt bringen
wollte. Das war ja beim direkten Vorgänger so sau schlecht gemacht,
weil Goza wurde halt vor 40 Jahren besiegt. Nur wussten die Macher
so rein gar nichts mit Garraka anzufangen was eben auch in dem
"Kein-Finale" gipfelte. Zudem ist ein Hollywood-Sci-Fi-Action Film
ohne Finale ist auch wieder ein stümperhafter Drebbuchschnitzer.
Und dafür muss man nicht studiert haben. Wie Geschichten grob mit
Einleitung, Hauptteil, Ende aufgebaut sind lernt man bereits im
Deutschunterricht auf der Haupt-, Realschule und Gymnasium. Das ist
eine Grundregel wie die Fallgeschwindigkeit von knapp 10 m/sek.
Hollywood hält sich leider immer weniger an Grundregeln im
Geschichtenschreiben.
Und dabei ich habe noch gar nicht von "DEN BOTSCHAFTEN" angefangen.
Gibts natürlich auch hier aber es hielt sich noch so gerade in
Grenzen des erträglichen auch wenn natürlich unser Mary
Sue-Charakter durch und durch kaputtgeschrieben ist und etliche
unnötige Szenen enthält (Stichwort Lesbenzene "Buuh"). Da wir aber
viel viel viel schlimmeres kennen und der Film (wie auch der
Vorgänger) nicht daran kranken bzw. zugrunde gehen halte ich dieses
Thema hier auf kleiner Sparflamme wozu auch das "Hausmütterchen"
mit dem Wäscheberg gehört (auch ne völlig überflüssige Szene). Nur
aufmerksame und wirklich "wache" Zuschauer rollen natürlich sofort
mit den Augen wenn sie solche Szenen sehen.
Das grundsätzliche Problem ist das man an sich so den ganzen Film
mit seinen 125 Minuten auseinandernehmen kann. Oder man lässt sich
wie in meinem Fall einfach drauf ein und versucht etwas Spaß damit
haben. Aber etwas Spaß bedeutet bei einer IP wie den Ghostbusters
nun mal einfach das es am Ende ein mittelmäßiger bis schlechter
Film ist, weswegen er auch von den vier Filmen in meinem Ranking
sich den letzten Platz zusammen mit dem Vorgänger teilt. Das
beschämende daran ist das ich damals als Kind / junger Teen auch
Ghostbusters 2 nicht toll fand. Im direkten Vergleich zum Original
ist er um einiges schlechter. Jahrzehnte später lernte ich den Film
erst richtig zu schätzen und er wurde mit der Zeit besser. ABER
leider auch erst im Kontext das heutige Filme bzw. die letzten
Versuche aus Ghostbusters noch was rauszuholen einfach noch
schlechter waren. Dazu kommt mittlerweile der ganze 80s
Retro-Charme. Filme in denen New York in den 80ern dargestellt
werden sehen nun mal schöner aus als das heutige New York. Das
liegt aber auch daran wie heute immer so "clean" gefilmt wird. Hier
mal ein Beispiel was ich meine:
Und weil ich grad den Trailer nochmal für das Bild auspacken musste
fällt direkt noch was auf. Es fehlen Szenen im fertigen Film.
Insbesondere das Motiv wo auch noch richtig dolle selbst auf den
Plakaten mit geworben wurde. War auch ne Sache die ich gestern im
"Finale" vermisste aber im Endeffekt ist's auch egal.
Und um das ganze zumindest etwas positiv zu beenden. Der Spence
Olchin Charakter war eine schöne Neuerung und passte super in den
Cast der Real Ghostbusters. Leider wurde dieser nicht richtig
ausgebaut und dem Inder wurde der Vorzug gegeben der auch einfach
nur saudumm dargestellt wurde. Wo ist hier der
Aufschrei?
Ach und wenn man schon bei Legacy Sequels mit Member Berries in
beiden Film ist: warum zum Teufel fehlte nun zweimal Rick Moranis
aka Louis? Ja Krebserkrankung Frau aber er ist nicht in offizieller
Rente und wenn man Melnitz zurück bekam dann hätte das bei ihm doch
auch klappen müssen. Im übrigen auch eine der geilsten Szenen im
Film
Zitat:
Venkman: Meeeeeelnitz in Uniform *lach*
Ich liebe einfach Bill Murray.
Boh wenn ich überlege so hätte der ganze Film sein können - was
wäre das ein toller Ritt geworden. Denn Spaß hatte der Maincast um
die Real Ghostbusters und ich denke auch die würden gerne nochmal
einen vollwertigen Ghostbusters-Film machen wollen. Stichwort: die
goldenen Jahre die immer wieder erwähnt wurden.
Zum Ausklang eine der seltenen richtig schönen Szenen:


Stefan Raab ist der Stinkefinger des aktuellen
Zeitgeists
