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Speed - Review

Gestartet: 17 Juni 2022 14:20 - 0 Antworten

#1
Geschrieben: 17 Juni 2022 14:20

Sonny Black745

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Meine Review zu "Speed":

SCHNALLT EUCH FEST AN! Es ist dieser Film, der mit einem Intro schon mehr epochales Adrenalin transportiert als all darauffolgende Filme. Mit der Titeleinblendung des Stabs der Filmcrew und den Schauspielern hat man dies mit einer visuellen Finesse eingeblendet, mit einem abwärts filmenden Aufzugschacht. Dazu ein dermaßen auf den Punkt komponierten Soundtrack von Mark Mancina. Diese Bässe, dieser erhöhte Takt der Klänge, diese Tiefe, die Mische der Komposition fügt sich perfekt dem Film ein. Wir reden hiervor von den ersten 3 Minuten des Films. Heute wäre es oftmals ein Grund für das Betätigen der Vorspultaste, was gewisse Filmintros angeht. Hat man die ersten 3 Minuten des Films überstanden, folgt eine ATEMLOSE HETZJAGD!!!! Und das ist im wahrsten Sinne, keine Übertreibung für eine billige Vermarktung gegenüber dem Kunden. Es ist der bis heute weltweit einzige Film mit allen Genregewandheiten, Abwandlungen, allen Arten von Filmen, der einfach keine Sekunde Ruhe bietet. Es ist eine wahre Kunst, wenn wirklich jede erdenkliche Szene eines immerhin 112-minütigen Hollywoodfilms dich so sehr mitreißt, ohne jemals das Gefühl zu haben, dass einem etwas vorgegaukelt wird. Hier wird eine blitzschnelle Abfolge der Geschehnisse mit einem Mörder Tempo kombiniert. Anders als heute hatten die Drehbücher damals nie mehr als einen Autor. In manchen Filmen gab es mal 2 Autoren, aber in der Regel war es ein Autor, der das Drehbuch sorgfältig ausarbeitete. Und ja Graham Yost hat ein paar Drehbücher geschrieben (Mission to Mars, Operation Broken Arrow, Speed Cruise Control, Hard Rain). Für eine sehr kurze Zeit hielt seine Karriere als Autor stand, denn leider hat er nach Mission to Mars nichts mehr Relevantes abliefern können. Das mag bestimmt daran liegen, dass er eine äußerst präzise Art und Weise anwandte und somit sich niemals in Handwerk sich pfuschen ließ. All diese Film boten bestes Unterhaltungskino. Ohne Überfrachtungen, ohne komplizierte Kniffe, ohne große Gefühlsduselei, ohne diesen ganzen unnötigen Mist, der heute oftmals fabriziert wird. Speed zeigt genau dieses Gegenteil der heutigen Filmgesellschaft. Man brauch keine tiefgründigen Wissenschaften, 100 Charaktere mit einer vielschichtigen Dramaturgie oder irgendwelche Rückblenden. Oftmals reicht eine im Kern simple Idee mit ein paar waghalsigen Entscheidungen des Plots. Dazu ein paar sehr fähige Schauspieler, die man mit bestem Vertrauen auf die Rollen vorbereitete. In diesem Falle waren es Keanu Reeves, Dennis Hopper, Jeff Bridges & Sandra Bullock.

Mein Gott, welcher einigermaßen vernünftige Filmliebhaber könnte diesem Film etwas anhaben. Ich habe an die 30-mal bis heute angeschaut und mit jedem erneuten Sichten wurde das Vergnügen der Sichtung in keiner Weise ausgebremst. Ein wahres Qualitätssiegel für den Wiederholungsfaktor, was das Konsumieren angeht. Die gesamte Filmcrew hat dieses Vergnügen perfekt auf den Film transportiert, denn mit einem Regisseur wie Jan de Bont hatte man damals einfach das große Glück, jemand mit viel Erfahrung für sich gewinnen zu können, denn er hatte vor seiner Karriere als Kameramann und Regisseur viel Erfahrung in der Filmschule sammeln können. Es gibt diverse Videos, wo man Set aufnahmen betrachten kann. Es wäre heute undenkbar, einen Film dieser Art genau so zu inszenieren. Richtig, es wäre erstens zu aufwendig, zu teuer und einfach nicht tragbar, weil man sehr vieles mit Spezialeffekten am Set direkt kombinieren müsste. Also kommt man bei diesem Film in den Genuss, dass zwar hier und da auch etwas aus dem Computer stammt, wie das Fehlen der Brücke mit der Kombination des Busses, aber das ist dann auch schon die Ausnahme. Der Film lebt zu 95 % von seiner pulsierenden Ader. Jan de Bont hat sich darauf fokussiert, so viel wie möglich der Stuntkunst zu bieten, Adrenalin und Tempo zu zelebrieren. Man hätte diese Art von Film beinahe ohne Drehbuch verfilmen können, denn so marginal wie die Geschichte ausfiel, ist es umso erstaunlicher, wie gut die Leute damit umgegangen sind. Heute meckert man oftmals das Action und die Überladung der Effekte der Grund für zu knappe Geschichten ist. Nur damals hat man es einfach so akzeptiert. Nun, das hat auch einen bestimmten Grund. Es ist die Mindestanforderung, die hierfür erfüllt wurde, was die Plausibilität angeht. Sicherlich sind es nicht Actionszenen, die man damit einbeziehen könnte. Aber betrachtet man die Charaktere, wird man kaum etwas zum Bemängeln finden. Keanu Reeves, der taffe, harte, geradlinige Actionhero. Jeff Bridges als Gegenpart, als schlauer Bombenentschärfungsexperte mit ein paar sehr spritzigen Dialogen und der ausgeflippten, hitzigen Art. Dennis Hopper, der den perfekt perfiden Psychopathen spielt, der einfach seine Rente aufbessern will und auch die besten Tage hinter sich gelassen hat. Sandra Bullock, die wohl als perfekte Ergänzung den Film einfach abrundet. Mit ihrer leicht genervten Art am Anfang, sich dann aber später zum eigentlichen Star des Films sich etabliert, zeigt ihre selbstbewusste Art, wenn Sie den Bus mit mehr Drives Tricks in der Stadt umherkutschiert. 4 völlig verschiedene Konstellationen, was ihre Charakterdarstellungen angeht. Und nicht zu vergessen Polizeichef Joe Morton, der ebenfalls die Würze liefert. Jeder Schauspieler bereitet eine echte Freude, ohne jemals überfrachtet zu wirken, als irgendein Überbleibsel.

Es ist schon fast zu spät dafür, aber es ist natürlich der wichtigste Punkt, auf den es jetzt einzugehen gilt: DIE ACTION!!!!!!!!!!! Nun ja, hier muss man einfach alles bis ins letzte Detail anerkennen. Dieses einfangen der Actionszenen ist eine Art, die meiner Meinung nach so gut wie ausgestorben ist. Gute eingefangene Action und eine kompetente Kameraführung sind eine Sache, aber was nützt einem das alles, wenn der Schnitt dem Sichtung in gerecht wird. Nun, das trifft in diesem Falle auf keinen Fall zu. Andrzej Bartkowiak (Dantes Peak, Lethal Weapon 4, Auf der Jagd, Im Auftrag des Teufels, Falling Down) hat als Chefkameramann eine hervorragende Arbeit abgeliefert. Es gibt Close Ups, Panoramaaufnahmen sowie Weitwinkelaufnahmen sowie einige schöne Nahaufnahmen. Dieses Zusammenspiel mit dem richtig angesetzten Schnitt sind ein Augenschmaus für die tadellose Arbeit von Jan de Bont und dem Stuntkoordinator Gary Hymes. Einer bis heute immer noch gut beschäftigter Mann. Mit insgesamt 124 Projekten im Bereich der Stunts. Es ist kein Wunder, denn in den 90ern hat er für einige Filme sich dafür ausgezeichnet, was Stuntkoordination angeht. In diesem Film wurde er sicherlich mehr denn je gefordert. Denn der weltbeste Regisseur würde ohne einen Stuntkoordinator niemals seine volle Kunst zelebrieren können. Gary Hymes zelebriert in diesem Film "Speed" einige harte Stunts. Mit viel Blut, Schweiß und Geduld wurde alles perfekt ein geprobt und schlussendlich für den Film eingeflochten. Gerade Keanu Reeves musste sichtlich viel aushalten. Man spürt den Schweiß in einigen Szenen förmlich auf der Haut. Das Anstrengen des Körpers, diese Anspannung. Von Schauspiel kann hiervor dann keine Rede mehr sein, sowie auch die anfänglichen Szenen im Aufzugschacht. Es ist mit heute nicht mehr zu vergleichen. Heute wird jede Szene zu tote geschnitten und jede echte Gefahr für den Schauspieler verhindert. Sicherlich sehr wichtig für die Sicherheitsfirma, aber was brauch denn im Kern ein echter ACTIONSTAR??? Richtig, er braucht ein paar ECHT FETTE EIER (Perfekt passend dieses Filmzitat). Und dies beweist auch Sandra Bullock, wobei hier mit bestem Vertrauen geachtet wurde, dass die Gefahrenzone nicht überschritten wird. Aber auch Dennis Hopper, ist hier und da einer Gefahr ausgesetzt. Aber neben der Action, des Tempos und der Stunts wird einem eine dezent eingeflochtene Liebesgeschichte geboten, auf eine völlig andere Art, um eben die Prämisse des Films niemals auszubremsen. Das führt auch dazu, dass man mit den Charakteren stets mit fiebern kann.

Fazit: Eine Perle für die Zunft der 90er Jahre ACTIONKRACHER. Das Niveau war damals immens hoch. Es fällt mir nicht leicht, ob ich bei all diesen Filmen von einem Meisterwerk sprechen kann, weil man es nicht mehr auseinanderhalten kann, was jetzt besser ist. Ach, sagen wir es so: Speed ist ein GRANDIOS INSZENIERTER FILM. EIN ECHTER GARANT FÜR EIN HERVENZERFETZENDES UNTERHALTUNGSSPEKTAKEL DER EXTRAKLASSE. Es wäre ein völliger Irrsinn, hierfür eine Empfehlung auszusprechen, denn diese Bewertung dient einer sehr späten Würdigung, dieses Filmjuwels. In diesem Sinne darf die lang angekündigte Fortsetzung "Speed 3" mit Keanu Reeves und Sandra Bullock, sehr gerne folgen. 9/10


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