Nachdem ich letzte Woche die schicke 2-Film Collection erhalten habe, sah ich mir gestern erstmals den Film an. Bei all den Verrissen habe ich mit einer echten Vollkatastrophe gerechnet, mir aber nach gut zwei Stunden letztlich einigermaßen verwundert die Augen gerieben. So dramatisch schlecht, wie er mitunter hingestellt wird, ist Joker: Folie à Deux nach meinem Dafürhalten keinesfalls.
Sicherlich ist der Film ein wenig zu lang und hat nicht mehr diesen ganz speziellen Charme des Vorgängers. Auch fehlt hier über weite Strecken die bedrohliche, mentale Instabilität, die Joaquin Phoenix Arthur Fleck im ersten Teil so überzeugend angedeihen lassen konnte. Trotzdem fand ich es spannend, erneut in die Gedankenwelt Flecks bzw. des Jokers einzutauchen. Ob es die Gesangseinlagen (in der Vielzahl) nun wirklich gebraucht hätte, sei mal dahingestellt; ich fand aber gerade das Stück "The Joker is Me!" unheimlich gut. Übrigens verstehe ich nicht, was an dem Ende so kontrovers sein soll? Mir ist es jedenfalls nicht sauer aufgestoßen, ganz im Gegenteil.
Nur damit uns jetzt nicht falsch verstehen: Ich sage beileibe nicht, dass der Film als Meilenstein der gelungenen Fortsetzungen in die Filmgeschichte eingeht. Im Vergleich zu so manchem uninspirierten Sequel bot mir der zweite Joker Teil jedoch Abwechslung, einen anderen Stil und letztlich einen neuen Blick auf die Geschehnisse sowie ein - für mich - rundes Ende. Deshalb gebe ich 6/10 Punkte.