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Freitag der 13. (8 Movie Collection)

Gestartet: 07 Juni 2022 14:50 - 0 Antworten

#1
Geschrieben: 07 Juni 2022 14:50

Michael Speier

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Film: 7/10
Bild: 7/10
Ton: 7/10
Bonus: 7/10


Selbst wenn man sich nicht für Horrorfilme oder Slasher interessiert, dürfte man mit dem Namen Jason Voorhees und dem Titel „Freitag der 13.“ etwas anfangen können. In ganzen 12 Filmen, darunter ein Remake und ein Crossover mit dem ebenfalls als Horrorikone zu bezeichnenden Alptraum-Killer Freddy Krueger trieb Jason Voorhees (oder jemand, der sich als dieser ausgab) sein Unwesen. Darüber hinaus setzte er seinen blutigen Siegeszug in Comics und Computerspielen fort. Man kann also sagen, Jason Voorhees ist einer der ganz Großen. Nun bringt Paramount Home Entertainment im Vertrieb von Universal Pictures Home Entertainmen mit der „Freitag der 13. – 8 Movies Collection“ eine Sammlung der ersten 8 Filme in den Handel. Was uns hier erwartet klärt die nun folgende Rezension.

Film:
Das Sommercamp Camp Crystal Lake war einst ein schöner Ort, an dem Kinder und Jugendliche ihre Ferien verbrachten, zumindest so lange, bis eines Tages der kleine Jason Voorhees im See ertrank. Kurz darauf wurden sämtliche Betreuer des Camps getötet und das Camp wurde geschlossen. Allerdings wurden im Laufe der Jahre immer wieder Versuche unternommen, das Camp wieder zu eröffnen – mit einem ähnlichen Ergebnis. Offenbar spukt der Geist des ertrunkenen Jason in dem Camp herum, und er tötet jeden, der es wagt, sich dort niederzulassen …

Mit dem ersten „Freitag der 13.“ Film versuchte Regisseur Sean S. Cunningham auf den gerade gestarteten Slasher-Zug aufzuspringen. In Anlehnung an „Halloween“ nahm auch Cunningham sich einen speziellen, wiederkehrenden Tag zum Grundstein und schuf seine eigene Filmreihe um den Kult-Killer Jason Voorhees. Dabei war die Reihe ursprünglich gar nicht geplant, und der erste Film präsentiert noch eine klassische „WhoDunit“-Handlung, wie sie später in Filmen wie „Scream“ und „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ aufgegriffen wurde. Das schockierende Ende des ersten Teils rief aber die Produzenten auf den Plan, den Film mit Fortsetzungen zu versehen, die den Charakter des ertrunkenen Jason Voorhees zur Hauptfigur machen sollten. Bereits im zweiten Teil zieht also der „ertrunkene“ und inzwischen Erwachsene Einsiedler los, um sich an den Gästen des Camps zu rächen. Dies tat er dann so lange, bis ihn im vierten Teil der Garaus gemacht wurde.
Teil 5, der von manchen Fans der Reihe geliebt, von den Meisten aber gehasst wird, besann man sich dann wieder dem Grundkonzept, und kehrte zum Krimiplot zurück, nur um dann bereits einen Film später wieder den Ursprünglichen Jason ins Geschehen zurückzuholen, der von nunan kein Mensch mehr war, sondern als unaufhaltsame, unsterbliche Killermaschine durch die Reihen dummdreister Teenies hackte, als gäbe es kein Morgen. Zwar konnte man den Maskenmörder in jedem Film letztendlich aufhalten, aber da die Reihe nach wie vor Geld abwarf, war der Sieg des „Guten“ natürlich nie von langer Dauer. Selbst die an Stephen Kings „Carrie“ angelegte Heldin in Teil 7 konnte den macheteschwingenden Maniac nur kurzzeitig stoppen, und zum Dank expandierte er im nächsten Film dann nach New York, wenn auch nur kurz.
Die Reihe ist zu Recht bei den Fans ausgesprochen beliebt, und selbst wenn die Handlung der meisten Filme der Reihe eher peripher gehalten und nebensächlich ist, avancierte Jason Voorhees mit seine obligatorischen Hockeymaske (die er erst ab dem dritten Teil erhält) zu einer Ikone der Popkultur. Fraglich ist nur, warum man diese Edition hier herausgebracht hat, wenn man nichts neues zu bieten hat. In den USA ist vor einiger Zeit eine Komplettedition veröffentlicht worden, welche nicht nur die hier vorliegenden Filme, sondern darüber hinaus auch die Teile 9 und 10, sowie das Crossover „Freddy vs. Jason“, das Remake aus dem Jahr 2009, sowie brandneues Bonusmaterial, und den dritten Teil der Reihe zumindest in klassischem 3D enthält. Zumindest sind die hier vorliegenden Filme ungekürzt, auch wenn man ab Teil 2 häufig den Eindruck hat, dass dies nicht der Fall ist.

Bild:
Die Bildqualität aller Filme entspricht, da es sich hier um Repacks handelt, der der jeweiligen, bereits länger verfügbaren Einzelveröffentlichungen. Diese ist überwiegend sehr gut ausgefallen, punktet mit einer soliden Schärfe, kräftigen Farben, guten Kontrastwerten und dem Fehlen von altersbedingten Mängeln wie Verschmutzungen oder Beschädigungen. Ausschließlich der dritte Teil „Und wieder ist Freitag der 13.“ fällt hier qualitativ ein wenig ab, da dieser ursprünglich in 3D produziert und entsprechend aufgeführt wurde. Die Schärfe ist hier in vielen Szenen nur mittelmäßig, dazu kommt, dass das ganze Bild deutlich weicher und verwaschener aussieht, ähnlich wie es bei „Der Weiße Hai 3“ der Fall war. Leider wurde darauf verzichtet, den Film auch in 3D mit auf die Disc zu packen, so wie man es bei besagtem drittem Teil der „Der Weiße Hai“-Saga getan hat. Das ist sehr schade, da der Film, sowohl was die Morde betrifft als auch in zahlreichen anderen Szenen, extrem auf die 3D-Technik zugeschnitten war, und zahlreiche Pop-Out-Effekte zu bieten hatte, die den Film weitaus besser gemacht hätten. Diese Schauwerte waren es, mit denen man das Publikum damals begeistern konnte. Ohne diese ist der Film leider nur durchschnittlich. Besonders tragisch ist, dass die eben bereits erwähnte Komplettedition aus den USA in deutlich besserer Bildqualität vorliegt.

Ton:
Auch akustisch wird uns das Gleiche serviert, was wir schon vorher kannten. Aber auch hier gibt es nicht viel zu beanstanden, auch wenn die Dialogverständlichkeit in manchen Szenen ein wenig zu wünschen übriglässt, sind die deutschen Synchronfassungen und deren Präsentation gut gelungen. Der Soundtrack von Harry Manfredini, der sich wie ein roter Faden durch die einzelnen Filme zieht, klingt ebenfalls frisch und sauber.

Ausstattung:
Die 8 Discs befinden sich in einer etwas dickeren Keep Case Verpackung mit Flip-Aufnahme, so dass die Filme also nicht gestapelt wurden, sondern jeder seine eigene Auflage hat. Auf der Rückseite befindet sich eine allgemein gehaltene Inhaltsangabe nebst einem falschen Namen. Jason wird hier „James“ genannt – da war vermutlich der Praktikant etwas vorschnell. Da dieser Fehler bereits auf der seit einiger Zeit erhältlichen J-Card des Steelbooks vorzufinden war und nicht geändert wurde zeigt diese Veröffentlichung uns auch, wie viel Aufmerksamkeit dieser zukommen ließ und welchen Wert man ihr beimisst. In der unteren Hälfte befinden sich die einzelnen Titel und deren jeweiligen Boni aufgeführt, allerdings kann man diese aufgrund der winzigen Schriftgröße nur mit der Lupe entziffern. Zumindest wurde an ein Wendecover gedacht, so dass man zumindest das rote FSK-Siegel nicht zwangsweise sehen muss. Die Discs zu den Filmen 2-8 verfügen über ein einheitliches Design. Der erste Film der Reihe liegt in der Version von Warner vor und schaut dementsprechend anders aus. Bei den Discs handelt es sich um Repacks der bereits erhältlichen Einzelveröffentlichungen, nebst sämtlichen Boni, die uns bereits damals schon begeistern konnten. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn man auch die Teile 9 und 10, also „Jason Goes To Hell“ und „Jason X“, die beide seit einiger Zeit vom Index runter und frei verkäuflich sind (wenn auch als Double-Feature auf einer einzelnen Disc). Hier liegen die Rechte zwar ebenfalls bei Warner, aber wenn man schon Teil 1 für diese Edition linzensiert hat, hätte man sicherlich auch Teil 9 und 10 noch lizensieren können, um dem Käufer eine echte Komplettbox anbieten zu können. Das i-Tüpfelchen wäre dann natürlich, wenn man noch die Dokumentationen „His Name was Jason“ und/oder „Crystal Lake Memories“ beigelegt, oder idealerweise das neue Bonusmaterial der US-Scheiben lizensiert hätte. So bekommt man quasi „nur“ die ersten 8 Filme der Reihe in einem Rutsch zu einem zugegebenermaßen sehr guten Preis.

Fazit:
Die Filme sind allesamt Kult, selbst wenn sie inhaltlich mitunter stets das Gleiche präsentieren. Fragt sich nur, warum man diese Edition auf den Markt gebracht hat. Natürlich, die limitierten Mediabooks der einzelnen Filme sind nicht jedermanns Sache, speziell was den Preis angeht. Auch die Einzelveröffentlichungen im Keep Case, die vor einiger Zeit auf den Markt gebracht wurden, sind in einem Preissegment angesiedelt, bei dem es dem Normalverbraucher angst und bange wird. Eine Komplettedition zu einem angemessenen Preis war also eine gute Sache, allerdings fehlen in dieser Collection die Filme 9 und 10. Diese sind inhaltlich und inszenatorisch zwar auch kein echter Gewinn, gehören aber schlichtweg dazu und hätten hier integriert werden müssen. Ansonsten handelt es sich hier um Repacks der jeweiligen Filme, die qualitativ nicht schlecht und mit einem umfangreichen Bonuspaket ausgestattet waren – aber in den Staaten gibt es eine deutlich bessere und auch besser ausgestattete Version, und die 3D-Version des dritten Teils lässt auch weiterhin auf sich warten. Wer also nur an den bisher bekannten Einzelveröffentlichungen interessiert ist und diese noch nicht besitzt, oder einfach nur mal in die Filme „hineinschnuppern“ möchte, der kann hier bedenkenlos zugreifen macht definitiv nichts falsch. Trotzdem bleibt der Eindruck, dass es sich hier um einen voreiligen, nicht zu Ende gedachten Schnellschuss handelt, wofür auch das fehlerhafte Cover spricht, auf dem von einem „James Voorhees“ die Rede ist. Grundsätzlich eine gute Sache, aber gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht. Und hier wird dem Kunden anschaulich vor Augen geführt, was man von der Reihe und den Fans hält.


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