Hallo zusammen! Ich habe mir zu Weihnachten ein Upgrade gegönnt und
möchte mit euch meine Erfahrungen teilen. Es wurde die Front und
Center von Nubert Nubox 383 und CS-411 auf Klipsch RF7-III und
RC-64-III getauscht. Die 383 ist vorerst als Suround nach hinten
gewandert. Als Atmos spielen noch 2 Nubox 301er.
Meine Beweggründe waren in erster Linie, dass ich etwas mehr
Dynamik und Durchzeichnung im Filmbetrieb erwartet habe und endlich
mal zwei potente Standboxen für Musik wollte.
Man redet sich ja gerne etwas neu gekauftes schön und eine gewisser
Placeboeffekt stellt sich ein, vor allem, wenn der Unterschied zum
alten Zeug nicht sehr groß ausfällt.
Da kann ich euch in dem Fall jedoch beruhigen, denn die
Unterschiede sind keine Nuancen, sondern Welten.
Ich muss zugeben, dass ich das nicht geglaubt hätte. Als
langjähriger Besitzer der hochgelobten Nubert Nubox Serie war ich
eher der Meinung, dass Lautsprecher, welche wesentlich mehr kosten
zwar einen Mehrwert bieten, aber dieser den Preis nicht
rechtfertigt.
Die Lautsprecher sind mittlerweile knapp 3 Wochen eingespielt und
ich konnte schon einige Filme und viel unterschiedliche Musik
probehören.
Im 2.0 Betrieb zaubern die RF7 nach ein bisschen herumspielen mit
dem Eindrehwinkeln und dem leichten Anheben des unteren
Frequenzbereichs mit der MultEQ App eine Stereobühne, welch mich
immer wieder ungläubig auf das Display des AV Receivers starren
lässt. Ist da jetzt plötzlich auf Multikanal eingestellt? Nein...
Ein herumschweifen mit dem Kopf und dei Nahfeldkontrolle der
Suroundlautsprecher lässt keine Zweifel über. Das machen nur die
zwei da vorne. Es ist mir zwar teilweise unverständlich, wie das
möglich ist, aber es funktioniert. Bei guten Aufnahmen sind
Instrumente und Klänge 180° vor einem verteilt. Auch ein
Tiefeneffekt stellt sich ein.
Die RF7 verstecken und beschneiden nichts der Dynamik und der
einzelnen Nuancen von Instrumenten und Stimmen. Das Horn klingt
nicht scharf und schrill, sondern klar, dynamisch und hoch
auflösend. Am Anfang ist das etwas gewöhnungsbedürftig und vor
allem auch ermüdend, weil man so viel verschiedenes hört und sich
auf alles konzentrieren möchte. Vielleicht ist das einer bestimmten
nötigen Einspielphase der Lautsprecher und den Ohren
geschuldet.
Die zwei Zehnzöller spielen den unter Mitten und Grundtonbereich
warm und sauber, der Kickbass ist knackig, der Tiefbass sauber und
sehr trocken. Es kommt hier trotz der Größe der TMT in keinster
Weise das Gefühl auf, dass hier ein dritter Weg gebraucht
würde.
Bei den Nubert hatte ich immer das Gefühl, dass Details der
einzelnen Instrumente verschluckt werden, vor allem bei voller
Bühne, also mehreren Instrumenten/Stimmen. Die RF7 spielen auch
wenn viel los ist nuancenreich. Das Rutschen beim Umgreifen auf
Saiten bleibt hörbar, auch wenn eine zweite Gitarre einsetzt und
ein Chor ein Klangbett bildet. (Ein bisschen schwer zu erklären
)
Das Ganze kann man dann selbst mit nur den 2 Kanälen des Denon auf
Pegel fahren, welche mit Nicht-Hörnern nicht vorstellbar sind. (Man
probier z.b. Insomnia Faithless) Eine richtige Edel PA Anlage bei
Bedarf....
Im Filmbetrieb bekomme ich nun langsam das Klangbild, was ich mir
schon lange wünsche. Dynamik ohne Ende, das ganze unverzerrt und
trotzdem fahren bestimmte Effekte in Mark und Bein... Wenn ein
Baumstamm berstet, wie z.b. bei Herr der Ringe in der Szene, wo die
Orks in Isengard mit Seilen den Baum samt Wurzeln herausreißen
kommt dieses Knacken so richtig real rum. Mit den Nubert klang das
immer so, als hinge eine Decke über den Lautsprechern. Die Klipsch
bringen solche Effekte mit realistischer Lautstärke und Dynamik
her. Ich habe den LFE etwas zurückgedreht (die zwei LAB12 schlagen
sonst immer wieder an) und der Film besteht nun nicht mehr nur
(leicht überspitzt ausgedrückt)aus Einheitsbrei mit Bass.
Der Center RC-64 bildet Stimmen klar und verständlich ab. Er ist
mit den RF7 gut kompatibel und hat ausreichend Dampf um
mitzuhalten. Teilweise entlarft er auch recht selbstbewusst
Aufnahmen mit schlechter Qualität. Stimmen klingen sehr
nuancenreich und man lernt Stimmen von
Schachspielern/Synchronsprechern in einer gewissen Weise neu
kennen.
Die Klipsch scheinen auch relativ locker mit unbehandelten Räumen
(Erstreflexionen etc.) umgehen zu können. Durch die Richtwirkung
der Hörner ist der Direktschall im Verhältnis zu seitlich
abstrahlenden Tönen (und dadurch resultierenden Erstreflektionen)
anscheinend wesentlich lauter und so kommen diese negativen
Einflüsse nicht so stark zum Tragen. Zumindest erkläre ich mir
damit den klaren Zugewinn an Qualität, trotz nicht makelloser
Raumakustik.
Ich bin mir übrigens bewusst, dass hier noch vieles nicht ideal
ist, aber ich habe viele Pläne in Zukunft.
Ich bin dann gespannt, was mit dem zukünftigen Vervollständigen auf
Auro 3d mit alles Klipsch LS, Umbau des Wohnzimmers und etwas
akustischen Maßnahmen noch alles möglich ist.
Ich hoffen, der Beitrag langweilt euch nicht und vielleicht ist für
den einen oder anderen eine kleine Entscheidungshilfe
dabei...
Lg aus dem verschneiten Tirol.
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