Geschrieben: 01 Jan 2022 18:10
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Toshiba 42XV635D
LG BD370
Bedankte sich 10 mal.
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Alles andere als eine 10,
wäre hier nicht abgebracht. Möchte man wie ein Filmkritiker etwas
finden was man kritisieren könnte, wird man sicherlich
fündig. Ist man ein eingefleischter John Woo Fan und
man hat sich all seine Werke zu Gemüte führt, nimmt man ihm nichts
übel, da es meiner Meinung nach nichts gibt, was man kritisieren
könnte. Ich werde sicherlich nicht nach 29 Jahren anfangen, den
Film in seine Einzelteile zu zerlegen.
Wie schon neulich bei
"Walking Tall - Auf eigene Faust", verdient
auch dieser erstklassige Actioner eine ordentliche
Bewertung.
John Woo!! Für sich alleinstehend, ein Echo für wahre
Actionfreunde! Der gute Mann hat in seinem Leben nichts anderes
gemacht, als große Actionfilme auf die Leinwände zu zaubern. Ich
werde bestimmt nicht anfangen einen
Film herauszupicken, der vielleicht nicht als das
Meisterwerk gekürt wurde. Denn wenn dem auch nicht so ist, wie
beispielsweise "The Thief" ist selbst dieser Film
unterhaltsamer als der heutige Murks, der einfach so hingeklatscht
wird. In diesem Film zog es John Woo vor, einmal mit Jean
Claude Van Damme zusammenarbeiten zu dürfen, denn wenn auch nicht
viel Insiderwissen vonnöten ist um zu wissen,
dass die beiden damals richtigen Stress hatten, was ihre
Vorstellungen angeht, spürt man in keinster weise etwas
davon, wenn es um den Film an sich geht. John Woo legte
wieder einmal sehr viel Wert darauf, dass die Action
niemals überladen wirkt. Wie in jedem seiner Filme ist diese
operettenhafte Inszenierung ein klares Indiz dafür,
das er sich hat niemals verbiegen lassen, wenn auch viele
verlauten lassen, das er für Hollywood einiges auf der Strecke
liegen ließ, was seine früheren Qualitäten angeht. Meiner Meinung
nach ist dieser Film in seiner Form der Kunst, einfach
vollendetes Meisterwerkt. Dieser Charakter von Jean Claude Van
Damme ist kein Abziehbild von 100.000 Actionfilmen. Es ist ein vom
Drehbuch, durchdacht strukturierter Charakter, da jeder Charakter
in einem John Woo Film, seinen festen Platz einnimmt und
nicht einfach verschwindet, für einen Aufhänger um das Star
potenzial zu erhöhen. Neben Jean Claude Van
Damme reiht sich Lance Henriksen sowie
Arnold Vosloo ein. Beide spielen ihre Rollen, mit solch
einer detaillierten Bravour. Ein nuancenfeines Schauspiel
und die deftig inszenierten Actionszenen, wurden durchweg mit einer
erstklassigen Kameraführung zelebriert. Mit einer Flut
von Weitwinkelaufnahmen, ist selbst John Woo bis
heute der Gott des Actionkinos. Kein anderer
Regisseur zuvor und danach hat solch eindringliche
Actionfilme auf die Leindwände zaubern können.
Das Drehbuch wirkt keinesfalls zerfasert oder
gefühlt 100-mal überarbeitet. Es ist eine simple, aber
gut erzählte Geschichte. Auch wenn es sicherlich in der Realität so
nicht passiert sein möge, ist der Aspekt des Unterhaltungswerts
enorm wichtig. John Woo ließ einiges mit einfließen,
womit man sich identifizieren kann. Beispielsweise die
Geschichte wie es sein möge, als Obdachloser zu leben. Die
Geschichte mit der Menschenjagd, war damals schon gar nicht so sehr
überzogen, wie es den Anschein macht, denn Filme wie
"Night Hunter" waren nicht umsonst, zu dieser Zeit ein
beliebtes Geschichtskapitel für Actionfilme. Der Hauptplot greift
Dinge auf, mit denen er die Handlungsstränge geschickt miteinander
verbindet, ohne das Tempo auszubremsen. So steht zwar im gesamten
Handlungsverlauf die Action im Vordergrund, rückt aber nicht
permanent in den Vordergrund. Es gibt gewiss Szenen, wo Jean Claude
Van Damme zu der Handlung etwas beizutragen hat.
Das Aufeinandertreffen mit Yancy Butler und
Jean Claude Van Damme verläuft anfangs etwas holprig, aber tut
dem Film unheimlich gut, da das Drehbuch es vorgesehen
hat, dass die beiden im gesamten Handlungsverlauf als
indirektes Team agieren müssen. So wirkt der Film niemals als
Überbleibsel unnötiger Charaktere.
Auch Wilford Brimley hat mit
Arnold Vosloo einige Szenen, wo das Schauspiel
zum Tragen kommt und indessen keiner der Schauspieler in
irgendeiner weise abschmiert. Es wird einem ein
überdurchschnittlich gutes Schauspiel geboten, jedoch stechen
Arnold Vosloo und Lance Henriksen eindeutig
heraus. Ihre Art und Weise sind einfach
GÖTTLICH!!!!
Die Action ist in allen Belangen, mit
dem Durchflechten der Zeitlupen Szenen ein absoluter
Hochgenuss, in jeglicher Hinsicht. Mögen es die
brutalen Kampfszenen sein, sowie die Hetzjagden mit
dem Hantieren einiger Schusswaffen,
sowie Verfolgungsjagden mit Helikoptern, Pferden oder
einer Motorradverfolgungsjagd die ihrer gleichen
Sucht. Gerade gegen Ende hin wird einem ein
Actionfest der Extraklasse geboten. Die Kulisse in der Lagerhalle
gilt als eines der beliebtesten Schauorte für einen Showdown in
Actionfilmen. Der Schweiß auf der Stirn von Jean Claude Van Damme,
diese Stunts, das Hantieren der Waffen, diese Kampfszenen, womit
alles zusammengeführt wurde, gilt für mich bis heute als einer der
einprägsamsten Showdowns der Filmgeschichte. Es wird einfach
der MEGAHAMMER ausgepackt, ohne jemals seinen Stil außer
Acht zu lassen.
Fazit: Der mit ABSTAND beste Jean Claude Van Damme Film, da neben
der Action genügend Qualitäten geboten wurden, für einen echten
Kinofilm. Bis heute ein Merkmal dafür, wie ein Actionfilm
auszusehen hat. Diese knapp gehaltenen Dialoge von Jean Claude Van
Damme, sind dabei der absolute Knaller. Mehr bedarf es
manchmal nicht, wenn man mit körperlicher Präsenz schon einiges
bieten kann. Für jeden ein absolutes Muß, wenn er echte Action
erleben möchte. Abschließend gibt es nur noch eines zu sagen:
Hattet ihr bisher noch nicht die Gelegenheit, euch den Film
anzuschauen, dann sollte das schleunigst nachgeholt werden.
10/10