Was passiert heutzutage wenn man im Filmbereich einen Hit landet?
Richtig. Es muss ausgeschlachtet werden und nichts eignet sich
besser dafür als Franchises oder Cinematic Universes.
Yellowstone ist ein Biest an Serie und
mittlerweile in der fünften und finalen Staffel angekommen. Der
Erfolg ist aber so immens das sich Macher und Studio natürlich
nicht mit dieser einen Serie zufrieden gaben und flugs wurden
Ableger konzipiert.
1883 ist der erste Ableger von
einer schier endlos erscheinenden Welle an Prequels, Sequels,
Spin-Offs und Rip-Offs rund um die Familie Dutton. Habe ich letzte
Woche alle aktuell 47 Folgen von
Yellowstone
innerhalb von 6 Tagen durchgesuchtet so brauchte ich nun 4 Tage nur
um die 10 Folgen von
1883 zu schauen. Das sagt ja
schon irgendwie viel aus.
Natürlich bin ich mit der Erwartungshaltung an die Serie gegangen
das man nun sieht wie sich die erste Generation der Duttons in
Montana niederlassen und dort dann Abenteuer erleben bzw. sich mit
den damaligen Gefahren auseinander setzen müssen. Vielleicht sogar
ein ähnlicher Kampf um ihr Land wie es aktuell John Dutton III in
Yellowstone tut. Oh Boy was habe ich mir geirrt.
Im Endeffekt geht es nur darum das ein Treck an deutschen Pionieren
(die so gar nicht Deutsch sind) und Zigeunern von Texas aus nach
Oregon will und zwei Pinkerton Agents sie gegen Geld dahin bringen.
Diesem Treck schließt sich dann James Dutton mit einer Frau, seiner
volljährigen Tochter und seinem kleinen Sohn an. Und dann sieht man
die ersten 7 Folgen nur wie sie durch Texas streifen (also noch
nicht mal den Bundestaat verlassen haben). Die letzten drei Folgen
zeigen dann noch etwas mehr von der Prärie der Great Plains um dann
wirklich ganz am Ende zumindest ein bisschen Monatana zu zeigen.
Hier mal die Route:
Ich musste mich durch die Serie quälen so langweilig und langatmig
ist diese. Weil einfach kaum was passiert, das Settings über die
ganze Staffel mehr oder weniger gleich ist und auch ansonsten mit
dem einfachen Leben und dem Treck kaum Schauwerte geboten werden.
Klar war das damals ne harte Zeit und für eine Serie die nur davon
handelt wie Pioniere damals von A nach B fuhren ist das sicherlich
eine mehr oder weniger authentische Serie. Aber mit dem großen
Original im Rücken das quasi als Mafia-Serie im Wilden Westen
angelegt wurde stinkt dann dieser Ableger vollkommen ab. Das
schlimme ist dann auch das man von den Duttons erschreckend wenig
erfährt, weil der Fokus voll auf der Tochter Elsa liegt und aus
ihrem Fokus das ganze gezeigt wird. Sie tritt ja als Off-Sprecherin
auch in jeder Folge auf und zeigt an sich nur wie sie eine
Heldenreise vom jungen ungestümen Mädchen zu einer reifen Frau
durchmacht, die auch ihre Liebe und Verluste auf dem Treck
erlebt.
Dabei wurde der Cast gut gewählt. Urgestein Sam Elliot nochmals im
Westernstyle zu sehen ist natürlich toll. Aber auch alle Duttons,
der schwarze Hilfsagent, der Anführer der Siedler (ich glaube
Jakob), die Zigeunerwitwe wurden super gecastet und jede dieser
Rollen bringt sich ein. Zumindest am Ende der Serie hat man auch
die eine oder andere Nebenrolle in sein Herz geschlossen. Kitschig
dagegen sind die beiden Love Interests von Elsa was völliger
Quatsch war und man wegen dem Pacing der Serie auch nicht abnimmt.
In der einen Folge tief trauernd, macht sie in der nächsten Folge
mit dem erst besten daher gerittenen Indianer rum. Das passiert
halt wenn man nur 10 Folgen Zeit und nicht über Staffeln hinweg was
konzipieren kann. Immerhin ist Elsa eine Augenweide und spielt
richtig toll so das man trotzdem mit ihr mitfiebert. Genauso wie
ihre Mutter an sich ein richtiges Biest ist aber ebenfalls gut
geschrieben wurde. Tja und dann haben wir James der als Hauptrolle
irgendwie eingeführt wird, dann aber von Folge zu Folge leider mehr
und mehr in den Hintergrund rücken muss. Sehr schade
eigentlich.
Auch merkt man das diese Serie ein sehr viel kleineres Budget
bekommen hat. Daher haben wir an sich immer das selbe karge
Prärie-Setting wo jede Folge einfach gleich aussieht. Die Kostüme,
Ausstattung und auch das Make-Up sind wirklich gut. Aber viel Geld
wird das alles nicht gekostet haben.
Fazit:
Für mich leider ein Totalausfall da ich natürlich die ganze Zeit
die Parallele zu
Yellowstone ziehen. Über weite
Strecken wurde ich nicht richtig unterhalten und habe mich von
Folge zu Folge gehangelt. Nur um in den letzten 10 Minuten der
Serie dann quasi "die Auflösung" zu haben wie die Duttons zur Ranch
kamen. Und was sollte das Geschwafel von dem Indianer das in sieben
Generationen sein Volk das Land zurückfordert. Cheap writing. Sorry
das war nichts und nun habe ich schon etwas Angst vor
1923. Vor dieser Serie freute ich mich an sich auf
das Cinematic Universe. Nun bin ich vorsichtig wenn jeder Ableger
so dermaßen anderes ist und kaum was zur Mythologie beiträgt. Daher
noch gut gemeinte
5 von 10 blitzgelbem Haar
Stefan Raab ist der Stinkefinger des aktuellen
Zeitgeists