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Effektiver Kratzer-Schutz für SteelBooks in Schubern

Gestartet: 01 Dez 2020 23:09 - 16 Antworten

#1
Geschrieben: 01 Dez 2020 23:09

schneijo

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Es kommt immer wieder vor, dass sich durch die Entnahme oder das Einschieben von SteelBooks in Schuber haarfeine Kratzer auf dem Lack verewigen. Selbst größte Sorgfalt hilft nicht immer, denn für solche Schönheitsfehler reichen bereits Kleinstpartikel aus, die zwischen SteelBook und Schuber-Innenwand auf das Blech drücken und es beim Einschieben bereiben. Besonders gefährdet sind SteelBooks mit Hochglanz-Finish, aber selbst die robusteren Mattlacke sind vor solchen unerfreulichen Beschädigungen nicht gefeit.
Um künftig das Risiko zu minimieren, auf die oben beschriebene Weise Kratzer in meine Steels zu "schubern", habe ich mir eine Lösung einfallen lassen. Nach praktischer Erprobung und ein paar Anpassungen habe ich nun meinen persönlichen "Königsweg" gefunden, um die Sammlerstücke adäquat zu schützen, ohne dabei Abstriche in der Optik machen zu müssen. Die Schutzmaßnahme ist kostengünstig, schnell und mühelos umsetzbar; das Vorgehen möchte ich mit Euch in diesem Beitrag teilen. Also, los gehts!

01.jpg

Zunächst ein Blick auf die benötigten Materialien. Am exotischsten muten wahrscheinlich die Schutzfolien an, der Rest ist in jedem Haushalt vorhanden. Alles in allem braucht es nicht mehr als fünf Gegenstände:
1) Schutzfolien von Protected
2) Stahllineal
3) Bastelmesser
4) Schere
5) Schneideunterlage

Den ersten Arbeitsschritt habe ich bildlich nicht festgehalten. Dies ist sowieso nicht möglich, da dieser rein gedanklich stattfindet. Folgendes ist zu bedenken: Wenn man die Schutzhüllen von Protected wie intendiert benutzt, umschließen sie das SteelBook komplett. Das heißt also, dass eine der Seitennähte zwangsläufig über den Spine verläuft. Die Beutel bieten zu einem unschlagbaren Preis zwar hervorragenden Schutz gegen Kratzer und andere Beschädigungen, aber sie sehen einfach nicht sonderlich schick aus. Zweifelsohne könnte man das SteelBook in eine Protected-Schutzfolie packen und damit in den Schuber verfrachten - optisch ist diese Lösung allerdings alles andere als überzeugend! Deshalb schneide ich die Längsseite der Folie ab, an der der Spine des SteelBooks aus dem Schuber zeigt - die verbleibenden 3/4 der Folie verschwinden im Schuber und bleiben dem Auge des Betrachters verborgen, ohne jedoch ihre primäre Funktion einzubüßen: Schutz gegen Kratzer und Schlieren. Dies ist die Grundidee hinter diesem Vorgehen.

02.jpg

Ich lege also das Stahllineal an und schneide an der "Spine-Seite" einen Streifen parallel zur Naht ab. Anfangs habe ich noch peinlich genau abgemessen: es müssen exakt 14,1 cm von der (verbleibenden) Naht bis zum Schnitt sein, damit das SteelBook bis kurz vor dem Spine mit Folie bedeckt ist. Inzwischen vertraue ich da aber meinem Augenmaß. Wenn es mal ein Millimeter weniger ist, macht das nichts aus (mehr dazu am Ende des Beitrags).

03.jpg

An der verbliebenen "Naht-Seite" schneide ich nun mit der Schere die Ecke ab, Pi mal Daumen. Hintergrund ist, dass sich durch diese Maßnahme das SteelBook-Ecke perfekt in die Folie einpasst. Außerdem kann sich keine Falz bilden, die u.U. das SteelBook wieder ein wenig aus dem Schuber hinauspresst.

04.jpg

Zur Verdeutlichung: So sieht es mit eingestecktem SteelBook aus. Das SteelBook verbleibt nun auch direkt in der Schutzhülle, denn es dient als Widerlager für den nächsten Schritt.

05.jpg

Anschließend nämlich ziehe ich die Abdeckung vom Klebestreifen ab und klappe den Verschluss der Schutzfolie über das SteelBook nach unten.

06.jpg

Aufgrund der abgeschnittenen einen Längsseite ist dieser Arbeitsschritt ein bisschen hakelig, weil man die Folie richtig positionieren (die verbliebenen Nähte sollten zwischen den beiden SteelBook-Hälften liegen), das SteelBook gegen ein Herausrutschen sichern und gleichzeitig den "Deckel" möglichst gerade auf den Klebestreifen legen muss. Das ist keine Aufgabe, die man nicht mit ein wenig Fingerakrobatik lösen könnte. Übrigens führe ich den Verschluss der Folie immer an die Oberkante der Rückseite des SteelBooks. Selbstverständlich sind alle anderen drei Möglichkeiten genauso denkbar (Rückseite unten, Vorderseite oben, Vorderseite unten).

07.jpg

In diesem Bild ist nun die Falz oder auch "Nase" zu erkennen, die sich bauartbedingt beim Verkleben der Folie bilder und für meinen Zweck, aber auch allgemein aus ästhetischen Gründen, einen ungewünschten Faktor darstellt.

08.jpg

Deshalb rücke ich der "Nase" mit der Schere zuleibe, nachdem ich das SteelBook nach dem Zukleben des "Deckels" ein wenig aus der Folie gezogen habe. Wer sich nun fragt, warum ich diesen Schnitt nicht vorab gemacht habe, wie eingangs an der unteren Ecke, dem sei geantwortet: Entfernte ich die Ecke vorab, würde das Zukleben der Lasche zu einem echten Geduldsspiel, denn dann fehlte die Möglichkeit, das SteelBook richtig in der Folie auszurichten. Es ist nicht ganz einfach, das in Textform zu beschreiben. Ich habe es jedenfalls versucht und bin zu dem Schluss gekommen, dass das nachträgliche Abschneiden die bessere Lösung ist. Zumal man im offenen Zustand - trotz aller Übung - sowieso nicht genau erkennen kann, wo man die Schere bestenfalls ansetzt, da die Lasche noch nicht an Ort und Stelle verklebt ist.

09.jpg

Nun ist auch die obere SteelBook-Ecke korrekt freigemacht, wodurch keine Falz bzw. "Nase" im Inneren des Schubers in die Quere kommt.

10.jpg

Das ist der Mühe Lohn: ein ringsum geschützt verpacktes SteelBook mit freigliegendem Spine, das unverdeckt aus dem Schuber hervorstrahlen kann. Im Prinzip ist damit der Auslieferungszustand (fast) wiederhergestellt. In der Regel sind die SteelBooks in den Schubern in Folie eingeschweißt.

11.jpg

Die hauchdünne Protected-Schutzfolie schützt den Lack nicht nur, sie erleichtert auch die Entnahme bzw. das Einschieben des SteelBooks erheblich. Das gilt insbesondere dann, wenn der Schuber recht voll mit Bonusmaterial gepackt ist. Es macht übrigens nichts aus, wenn ein kleiner Streifen von der Folie unbedeckt ist, wie hier z.B. beim Manta Lab La La Land SteelBook zu erkennen ist. Zur Öffnung hin weitet sich ein Schuber sowieso ein bisschen, d.h. dort ist wesentlich geringerer Anpressdruck auf das SteelBook vorhanden und auch die "ungeschützte Wegstrecke" ist sehr kurz (im vorliegenden Fall dürfte es sich um einen guten Millimeter handeln).

Insgesamt bin ich mit dieser Methode ausgesprochen zufrieden. Sie geht schnell von der Hand, schützt die SteelBooks zuverlässig und die zusätzlichen Kosten sind nicht der Rede wert. Ein SteelBook so zu "verpacken" dauert nicht länger als eine Minute. Ich wünschte, mir wäre dieser Gedanke früher gekommen!
Vielleicht findet die Idee Nachahmer oder der ein oder andere OVP-Sammler, der sich mit solchen Schutz-Gedanken geplagt hat, ist nun beruhigt und wagt es eine Edition zu öffnen? Anregungen, Kritik und Fragen sind selbstverständlich gerne erwünscht.

Joh
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#2
Geschrieben: 03 Dez 2020 22:24

Corrigan

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Was Joh hier wunderbar ausführlich beschrieben hat kann ich nur empfehlen. Ich mache es mittlerweile auch so und bin super zufrieden.
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#3
Geschrieben: 04 Dez 2020 18:46

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Hört sich gut an, werde das bei Gelegenheit mal versuchen. Muss mir nur diese Tüten besorgen. 
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#4
Geschrieben: 06 Dez 2020 17:14

schneijo

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@CATGIRL
Die bekommst Du bei Protected direkt oder Amazon . 100 Stück für etwa 7 Euro. Unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis. ich nutze sie auch auch immer, wenn ich jemandem ein Steelbook verkaufe. Als erste Schutzschicht, sozusagen.
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#5
Geschrieben: 15 März 2021 21:58

rainwolf

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Geniale Idee! Vielen Dank!
#6
Geschrieben: 21 Apr 2021 21:39

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Danke @schneijo für diese super Lösunggood.png Habe mir das ganze Material besorgt und heute damit angefangen, es ist für mich persönlich eine perfekte Lösung um kratzer zu vermeiden :-)

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#7
Geschrieben: 21 Apr 2021 22:59

schneijo

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Gerne doch :-)
Ich wünschte ich wäre ein bisschen früher auf die Idee gekommen!
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#8
Geschrieben: 22 Apr 2021 12:39

Vincent_vega84

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Ich wünschte, ich hätte den Thread früher gelesen ;-)

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#9
Geschrieben: 04 Jan 2022 17:19

KoRn

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KoRn Wochenende :)

Vielen Dank werde ich gleich bestellen, ich finde die Lösung mit den schuber leider nicht perfekt, wie du schon erwähnt hast können dadurch hauchdünne Kratzer entstehen, und das ist für mich ein sehr guter Kompromiss der auch noch günstig ist. 

schönen Abend 
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Geschrieben: 07 Jan 2024 17:23

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Wie ich bereits in Beitrag #2 kommentiert habe nutze ich den von @schneijo entwickelte Kratzschutz schon eine ganze Weile. Was mich dabei immer ein wenig gestört hat war, dass die Folie weiteres Verpackungselement darstellt, welches versorgen werden will sobald man das SteelBook dem Schuber entnimmt. Will man sich also einen Film anschauen entnimmt man den Schuber dem Regal, entnimmt SteelBook samt Folie und schließlich entnimmt das SteelBook der Folie. Und am Ende hat man 3 Elemente da liegen. Hinzu kommen Fälle, wie, dass die Folie im Schuber verbleibt, wenn diese nicht eng genug an das SteelBook angebracht wurde. Das musst man dann herausfummeln bevor das SteelBook wieder eingeführt werden kann.
Um dem zu entgegnen habe ich mir etwas überlegt – nämlich die Folie im Schuber zu verkleben. Im Folgenden stelle ich euch vor wie ich das bewerkstellige.


Erst einmal schiebt man die Folie über das SteelBook und stellt es auf das Spine. So kann die Rückseite mit einigen Klebepunkten versehen werden. Viel Kleber wird nicht benötigt, weil keine großen Kräfte auf die Folie einwirken. Außerdem möchte man ja vermeiden, dass überschüssiger Kleber an das SteelBook gedrückt wird.

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Nun kann das SteelBook mit der Folie in den Schuber eingeführt werden. Ich würde es auf dem Spine stehend mindestens über Nacht trocknen lassen.

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Im nächsten Schritt geht es an die Öffnung des Schubers. Hier muss die Folie auf beiden Seiten verklebt werden, sodass das SteelBook eingeführt werden kann, ohne dass es an der Folie hängen bleibt. Dazu die Schuber eine flach hinlegen, sodass die untere Seite der Folie unten aufliegt und die der oberen Seite sich ja unten löst. Wenn sie dies nicht von alleine macht kann ein bisschen nachgeholfen werden. Aber die Schwerkraft hilft hier idR mit. In die Lücke zwischen Schuber und Folie dann mit einem Wattestäbchen etwas Kleber verteilen. Damit es am Ende einwandfrei flutscht muss der Kleber über die granze Breite verteilt werden. Der Kleber sollte mindestens 1 cm innen rein aufgetragen werden, sodass er nicht nach vorne herausgedrückt werden kann und mit dem SteelBook in Kontakt kommt.

2024-01-07_15.41.32.jpg
 
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Zu guter Letzt noch die Folie leicht andrücken und die Klebepunkte flach drücken.

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Mit ein wenig Gewicht kann nun auch diese Klebestelle zum Austrocknen abgestellt werden.
An dieser Stelle noch ein letzter Hinweis: Die Folien lassen sich am passgenauesten verkleben wenn sie erst einmal eine Weile ohne Kleber das SteelBook im Schuber schützen. So passen sie sich besser der Form des SteelBooks an und fügen sich gut innen rein.

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