Autobots: Roll Out!!!
Zugegeben dieser ikonische Satz fällt leider nicht und ich habe an
sich die ganze Zeit drauf gewartet ABER scheiße was war das denn
grad für eine Auferstehung des Transformers-Franchise was ich da
auf der großen Leinwand erleben durfte? Ich bin wirklich mit ganz
weit runtergeschraubten Erwartungen da reingegangen, weil
The Last Knight schon ziemlich mies war und das
Coming-of-Age Spin-Off
Bumblebee (gestern noch
gesehen) einfach nur zum davonlaufen ist. Dementsprechend skeptisch
war ich als erfuhr das ein direktes Sequel zu
Bumbleblee kommen soll und daraus auch noch eine
Trilogie werden soll. Und als ich dann den Trailer sah hat mich
dieser auch nicht aus den Socken gehauen. Zugegeben ich kennen die
Transformers Biest Wars-Reihe nicht, die wohl
Mitte / Ende der in Comic-/Cartoonform 90er aufkam und kenne mich
jetzt eh nicht soooo dermaßen gut im Franchise aus. Den klassischen
Kampf Autobots vs. Decepticons ist halt das womit ich aufgewachsen
bin. Und somit dachte ich jetzt es kommt ein 2 Stunden Movie
der etwas berieselt und wenn es gut läuft er mich zumindest gut
unterhalten hat... nun 128 Minuten später bin ich einfach
weggeflasht.
Es wird eine weitgehend SPOIELERFREIE
Kritik werden. Das was wirklich spoilert kommt dann in extra
Kästen!
Das Opening das uns Background über die neue Bedrohung und eben
auch die titelgebende Bestien gibt fand ich super gelungen und gibt
direkt die Richtung des Films vor. Danach werden die neuen
menschlichen Protagonisten eingeführt die ich so überhaupt nicht
kenne und wohl Newcomer sind. Okay laut Wikipedia spielte Anthony
Ramos (Noah im Film) in
A Star Is Born und
Godzilla II mit. Ich habe jetzt kein Bild von ihm
im Kopf und von Dominique Fishback (Elena im Film) kenne ich
wirklich nichts. Und die ersten Minuten wurde ich null warm mit
beiden. Wie auf Knopfdruck schwirrte mir schon wieder Rassenagenda
durch den Kopf weil es halt niemand Weißen im Film gibt, bzw. die
wenigen Weißen direkt schlechte Rollen haben. Dazu die
stereotypische Rap-Musik. Klar der Film spielt 1994 - also 7 Jahre
nach Bumblebee und VOR dem ersten Michael Bay Transformers (2007) -
der Wutang-Clan war sowas von "in" und natürlich ist unser Held ein
kleiner schwarzer Straßenganove. Mehr Stereotyp geht ja kaum. Und
bei Elena ist der Einstieg auch nicht viel besser (Praktikantin).
Aber und jetzt kommt das große ABER. Der Film schafft es beide über
den Film hinweg sympathisch zu machen. Gebt dem Film die ersten
30-45 Minuten (ich weiß das ist lang) aber dann kann man mit beiden
Personen wirklich was anfangen und auch mitfiebern. Mit Noah etwas
mehr als mit Elena aber sie funktionieren. Der Fokus liegt aber
auch klar auf Noah. Das hätte ich nach der mauen Einführung von
beiden nicht erwartet. Und auch wenn die ersten 30 Minuten wenig
Transformers-Action bieten dreht sich der komplette Film mit dem
quasi ersten Auftritt dieser und das was dann an Achterbahnfahrt
folgt hört einfach bis zu den Credits nicht mehr auf.
Und so kommen wir zu den großen Stars des Films: Optimus Prime (was
haben wir ihn vermisst) & Co. Interessant dabei ist das Prime
hier noch nicht der Menschenfreund ist der er in den Bay-Filmen
ist. Zum Glück erklären das die Autoren und man kann auch die
Wandlung von ihm innerhalb des Films nachempfinden. Das was mich
ein wenig stört ist das mögliche Plothole innerhalb der Reihe (kein
wirklicher Spoiler nur eine Frage die sich aufwirft):
SPOILER! Inhalt
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Die Autobots kamen doch erst im ersten Teil
(2007) überhaupt auf die Erde? Jetzt sind sie allerdings alle schon
da. Da passt doch was nicht was mich auch schon in
Bumblebee wurmte. Wobei dort wurde nur er auf die
Erde geschickt.
Aber mal weiter mit den anderen Transformers. Neuer Sceensteeler
und klare Ablösung von Bumblebee ist Mirage. Was habe ich diesen
Autobot abgefeiert und man wird ihn einfach nur mögen. Insgesamt
fand ich gut das diesmal Bumblebee in den Hintergrund rückt und
Platz für andere macht. Und keine Sorge: er hat schon noch seine
Szenen
Auch die anderen neuen Autobots
gefielen mir sehr gut. Allen voran die weibliche Arcee die ne tolle
Stimme bekommen hat. Insgesamt sind aber die deutschen Stimmen alle
geil. Optimus Prime hat seinen bekannten Sprecher aber auch von den
neuen Maximals wo mir Airazor (der Falke) und natürlich
Optimus Primal super gefielen. Abgefeiert habe ich später auch den
mexikanischen Autobot und der kleinen Rassisten-Anekdote. Herrlich.
Auf Seiten der Schurken sehen wir nun endlich endlich endlich
endlich Unicron der ja ursprünglich für Teil 6 von der Bay-Reihe
geplant war (und jetzt von der Kontinuität her leider auch nicht
mehr passt) und Gott sei Dank keine Decepticons mehr. Die waren
rund um Megatron auch auserzählt und mit den Predacons, vor allem
ihrem Anführer Scourge, haben wir ebenbürtigen Ersatz. Hier hätten
sie gerne noch ein paar mehr Charaktere bringen können.
Was mir ebenfalls sehr gut gefiel ist das der Film zwar lustige
Stellen hat aber es nie ins slapstickhafte, wie es Bay noch tat,
abdriftet. Wer erinnert sich nicht?
Jugendliche heute würden sagen: Cringe! Und genau das war es auch
und sowas gibts in
Aufstieg der Bestien
nicht.
Damit kommen wir zur Technik. Keine Ahnung wie viel Budget die für
den Film hatten aber das CGI sieht herrlich aus. Die ganzen
Transformers und Effekte sind wirklich super inszeniert und fügen
sich perfekt in die Wirklichkeit ein. Hier merkt man das viel Zeit
und damit Geld da reinfloss. Zudem haben wir wunderschöne
Schauplätze die eingefangen wurden. Machu Picchu aber auch der
ganze Dschungel mit den Bergen und Tälern. Dazu der Score der den
Film super untermalt und Holy Moly als am Ende dieses Gebilde aus
dem Berg rauskommt da haben die Sitze von den Bässen aber mal
gewaltig gewackelt. Frag nicht nach Sonnenschein. Hoffen wir mal
auf eine deutsche Atmos Tonspur auf der kommenden UHD. Einzig der
Soundtrack (also die Lieder) sind sehr rap-artig gewesen.
Einerseits passt es zu den Protagonisten, andererseits hätte ich
mir in der einen oder anderen Szene einfach nen anderen Song
gewünscht. Was gar nicht ging - und ich hoffe das macht nicht
Schule - das für die Credits länderspezifische Songs genommen
werden. Irgendein ein asozialer Deutsch-Rap-Song wurde da bei uns
eingespielt den es im Original nicht gibt und so gar nicht rein
passte. Nach den Credits sieht man das der Song extra für
Deutschland hinzugefügt / ausgetauscht wurde. Schrecklich. Und
natürlich hätte ich mir beim "Optimus-Speech" am Ende des Film
Linkin Park als Untermalung gewünscht. Aus verständlichen Gründen
gibt es das nicht obwohl ja zuletzt mit
Lost auf dem
20th Anniversary Meteora Album auch noch ein neuer Song
veröffentlich wurde. Hätte man nehmen können. Der alten Zeiten
Willen.
Ihr seht ich bin irgendwie geflasht und begeistert von dem Film
weil er mich wirklich gepackt und super gut unterhalten hat. WENN
auf diesem Niveau weiter gemacht wird dürfen die gerne ihre
Trilogie vervollständigen. Und einen ersten Ausblick gibt es am
Ende schon, denn welches andere große Hasbro-Franchise existiert
noch?
SPOILER! Inhalt
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Riiiiiiichtig! Crossover ik hör dir trapsen!
Und für alle Freunde mit Sitzfleisch: es lohnt sich nicht bis nach
den Endcredits sitzen zu bleiben. Da kommt nichts mehr. Zum Beginn
der Credits gibts halt noch ne Szene mit Mirage und dann wars
das.
Ich bin gespannt was der Film am Boxoffice einspielen wird. Vom
Gefühl her würde ich sagen das der jetzt zwischen
Guardians
of the Galaxy, Fast X,
The
Flash,
Indiana Jones und
Mission:
Impossible nicht bestehen wird. Der Trailer und insgesamt
das Marketing spiegelt die Qualität des Films wirklich nicht wider
und an sich kann nur das Word of Mouth den Streifen wohl pushen.
Ich helfe gerne und kann Transformers- und Actionfans den Streifen
nur wärmstens empfehlen. Ich würde soweit gehen das er nach
Transformers (2007) womöglich der beste Teil der
Serie ist. Ich gebe transformatische
9,5 von 10 Ausstiegen von Marky Mark
Zum Vergleich hier die Reihe:
Transformers: 10 / 10
Transformers - Die Rache: 6,5 / 10
Transformers - Die dunkle Seite des Mondes: 7,5 / 10
Transformers - Ära des Untergangs: 8 / 10
Transformers - The Last Knight: 6,5 / 10
Bumblebee: 5,5 / 10
Stefan Raab ist der Stinkefinger des aktuellen
Zeitgeists