Geschrieben: 25 Juni 2020 13:56

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Das Jahr 2020 liegt schon zur Hälfte hinter uns und jetzt erst wurden die Videomarkt-Daten vom Vorjahr 2019 veröffentlicht. Mit einer deutlichen Verzögerug hat die Filmförderungsanstalt auf Basis von GfK-Daten die Home Entertainment-Marktzahlen nachgereicht. Demnach ist der deutsche Videomarkt 2019 um 12% auf 2,279 Milliarden Euro gewachsen. Der FFA zufolge entspricht das dem besten Ergebnis seit Erfassung der Videomarkt-Daten. Bei genauerer Betrachtung der Zahlen gab es in Sachen Entwicklung auch im Jahr 2019 wieder deutliche Unterschiede, die letztlich aber einen schon länger anhaltenden Trend in die digitale Richtung bestätigen.
Demnach war der physische Kaufmarkt auch 2019 wieder zweistellig rückläufig und ist um 16% auf 658 Millionen Euro geschrumpft und noch immer wurde mit dem Kauf von DVDs ein höherer Umsatz erwirtschaftet, als mit dem High Definition-Medium Blu-ray Disc. Im Detail gaben die Home Entertainment-Konsumenten (insgesamt 24,3 Millionen Personen, was einem Anteil von 36% der deutschen Gesamtbevölkerung entspricht) 395 Millionen Euro für DVDs aus, was einem Rückgang von 18% entspricht. Mit Blu-rays wurden hingegen nur 263 Millionen Euro erwirtschaftet, allerdings beträgt das Minus zum Vorjahr hier lediglich 13%. Der meistgekaufte Spielfilm 2019 war „Bohemian Rhapsody“, auf Platz 2 ist „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ gelandet und Position 3 belegt „Avengers: Endgame“, wobei bei diesen Charts nicht zwischen den Medien und Produktvarianten unterschieden wurde.
Für das große Plus unterm Strich sorgte hingegen einmal mehr die digitale Distribution. Die treibende Kraft war Subscription-Video-on-Demand (SVoD) mit einem Anstieg von 37% gegenüber dem Jahr 2018 und einem Gesamtumsatz von 1,187 Milliarden Euro. Die abobasierte Streaming-Variante vertreten von Netflix, Amazon Prime Video usw. hat somit erstmals die Marke von einer Milliarden Euro geknackt. Doch auch Electronic sell-through (EST), also der digitale Kaufbereich, konnte um 25% zulegen und kam auf einen Umsatz von 245 Millionen Euro und auch Transactional-Video-on-Demand (TVoD), also der digitale Leih von Heimkino-Inhalten auf Abruf, schloss 2019 mit einem Plus von 4% und einem Umsatz von 145 Millionen Euro.
Diesen Zahlen kann man auch einen deutlichen Trend vom Kauf hin zur Leihe ablesen. Fasst man nämlich digitale und physische Käufe zusammen, ergibt das einen Umsatz von 903 Millionen Euro. Im Jahr 2018 waren es noch 979 Millionen Euro und damit dominierte im Vorjahr noch das Kaufsegment. Jetzt haben hingegen Abos und Leih-Transaktionen die Nase vorne und bestätigen einen Trend weg vom Eigentum filmischer Inhalte. Durch Corona und die allseits bekannten Maßnahmen, die während der Pandemie schon getroffen wurden und ggf. noch getroffen werden, dürften sich diese Trends im Jahr 2020 nur noch weiter verstärken. Fakt ist aber auch, dass die physischen Medien noch längst nicht zu Grabe getragen werden können, schließlich machen Sie noch immer fast 1/3 des gesamten deutschen Videomarktes aus. Und auch die DVD wird uns wohl noch lange erhalten bleiben, denn noch immer gibt es teilweise deutliche Preisunterschiede zwischen Blu-ray und DVD und hinzu kommt auch noch, dass sich Publisher nicht selten gegen den Release auf dem HD-Medium entscheiden. Das wird vor allem bei Serien-Veröffentlichungen deutlich, die inzwischen immer häufiger wieder nur den Weg auf die DVD finden. Dass dadurch der Umsatz und aufgrund des niedrigeren Preises auch der Absatz der DVD weiterhin vor dem der Blu-ray liegt, ist daher wenig verwunderlich.
Was halten Sie von diesen Zahlen? Schreiben Sie uns gerne Ihre Meinung unterhalb dieser News in die Kommentare. (pf)
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