Disney hat die erfolgreiche Übernahme von 21st Century Fox verkündet. Der Deal, der schon seit vielen Monaten feststeht und nun zu einem Abschluss gebracht wurde, umfasst die Filmstudios Twentieth Century Fox, Fox Searchlight Pictures, Fox 2000 Pictures, Fox Family und Fox Animation sowie 20th Century Television, die Kabelsender FX und National Geografic und den 30%-igen Anteil von Fox am Streaming-Dienst Hulu. Der komplette Deal hat einen unbeschreiblichen Gesamtwert von 71,3 Milliarden US-Dollar. In der Fox Corp. erfolgt eine Bündelung der übrigen Sparten Fox Sports, Fox News, Fox Business sowie einige lokale Fox-Sender, die nicht Teil des Deals geworden sind. Was die Übernahme kurz- und langfristig bedeuten wird, bleibt vorerst abzuwarten. Fest steht bereits, dass sich Disney durch diesen Deal im digitalen Bereich breiter aufstellen will, aber im Gegenzug die Fox Filmstudios bestehen lassen und über diese weiterhin in Zukunft produzieren lassen will. Über kurz oder lang wird es mit Sicherheit auch einige einschneidende Veränderungen geben, die vorerst aber noch nicht absehbar sind. Disney-CEO Bob Iger ist jedenfalls zufrieden und bezeichnete den gestrigen Tag als einen „historischen Tag für unser Unternehmen“. In einem Memo an seine Mitarbeiter führte Iger weiter aus: „Wie Sie alle wissen, ist Disney immer sehr ambitioniert. Wir sind niemals mit dem zufrieden, was wir haben und unsere Vision für die kommende Zeit der Transformation ist die kühnste, die wir je hatten. Wir werden unser Unternehmen schnell umformen, um von den aufkommenden Trends bei den Konsumenten und neuen Technologien profitieren zu können, um in der aufregenden und neuen Zeit Erfolg haben zu können. Die Übernahme von 21st Century Fox war von dem Glauben getrieben, dass die Ergänzung dieser großartigen Geschäftsbereiche, Marken, Franchises und Mitarbeiter uns ermöglichen wird, schneller voranzukommen, weiter zu kommen und höhere Ziele zu erreichen“. Schon jetzt steht fest, dass Disney durch diesen Deal bereits zum größten Filmstudio der Hollywood-Geschichte aufgestiegen ist. Durch den Deal wandern erfolgreiche Franchises wie „X-Men“ oder „Avatar“ zu Disney und werden dem Unternehmen ganz neue Türen öffnen. (pf) Zu den News

Disney stellt mit sofortiger Wirkung Fox 2000, die Independent Sparte des Studios. Disney versprach vor kurzem, nichts direkt zu schließen. Statt nun aber durch den Erwerb 10.000 Leute zu entlassen, entlässt man nur die 5000 Mitarbeiter von Fox 2000. Damit spart man 2 Mrd. Dollar.
Zudem will Disney den langjährigen Produzenten der Marvel Filme eine Abfindung zahlen, damit diese auf weitere Credits, die ihnen vertraglich durch Fox zustehen, verzichten. Man gewährt den Produzenten keinerlei Mitspracherechte mehr. Sie sind im Grunde suspendiert.
Kevin Feige wird Marvel direkt leiten. Erste Projekte sind gesichert.
Ryan Reynolds als Produzent hat ein anderes Standing. Seine Projekte Deadpool / X-Force als auch Free Guy laufen weiter, werden sogar zur höchsten Priorität hochgestuft und kriegen mehr Budget.
Ridley Scott soll Merlin verfilmen und wurde fest verpflichtet.
Weiterhin wird es nur noch 4 große Filme pro Jahr im Kino von FOX geben. 4 weitere Premiumfilme wandern exklusiv ins Digitale. Gegner sind ausdrücklich Amazon und netflix.
Stacey Snider, Chefin von Fox Films und bisher verantwortlich für das Go für Filme, ist sofort gefeuert worden. Alan Horn hat nun die Macht für das Go aller Filme.
Ben Afflecks neues Drama mit Matt Damon und mit Drehbuch von Rhett Reese und Paul Wernick steht auf der Kippe, da man keinerlei Gewinn erwartet.
Große Franchises, die unter Fox Verluste machten, wandern ins Premium TV mit großen Budgets für TV Verhältnisse. Alien und Das Omen etc. werden bereits als Serien anvisiert.
Fox Searchlight soll laut Bob Iger bleiben, was dafür sprechen würde, dass das Studio der Ort für kleinere Filme und Kollaborationen mit anderen Studios werden könnte.
 

Disney gab nun auf der CinemaCon bekannt, wie es weitergeht.
1. Dark Phoenix wird der letzte reine FOX Film mit Marvel sein. Danach hat Disney das Sagen.
2. Deadpool kriegt weitere R-rated Filme.
3. Einige Franchises kriegen Fortsetzungen/Remakes in Kino und/oder TV, darunter sind Avatar, Kingsman, Alien, Planet der Affen und auch Maze Runner.

Hoffentlich "erstickt" Disney nicht an der schieren Größe. In der Welt- und Wirtschaftsgeschichte sieht man immer wieder, wie Weltreiche und -unternehmen einfach von der Bildfläche verschwunden sind. So ein Großunternehmen reagiert, überspitzt gesagt, wie ein Super-Öltanker. Bei ruhiger See fährt er große Gewinne ein. Wird die See rauer sinkt der Gewinn. Kommen Monster-Wellen, dann hilft nur noch beten.

Gruß Jens

Genau das möchte ich doch hoffen.
Aber ersticken werden sie nciht. So wie ich den Disney-Konzern einschätze, wurden konkurrierende Studious nicht aufgekauft um langfristig mit ihnen Geld zu verdienen. Sie wurden gekauft um sie aus dem Weg zu räumen. Langfristig werden wir weiterhin Disney-Filme aus dem Stamm-Milieu sehen. Ist bis heute das Einzige was Disney kann.
Und was Twentieth Century Fox, (ALIEN-Filme, Unstoppable)
MIRAMAX Films (Good Will Hunting, Pulp Fiction)
Touchstone (Der Club der toten Dichter, Con Air),
Lucasfilms,
MarvelStudios,
Dimension Films (From Dusk Till Dawn, Sin City)

Wenn ich mir so die Filmografien der aufgekauften, mittlerweile zerschlagenen und nun unter die Fittiche von Disney dahin vegetierenden Studios ansehe, glaube ich nicht daran das sie jemals wieder Filme wie sie sie unter eigener Regie in Auftrag gegeben haben, abdrehen werden.
Aus dem Disney-Konzern ist nur Familien-Kino zu erwarten.

Genau das meine ich ja. Konkurrenz wird aufgekauft um eine Gewinnmaximierung zu erreichen. A b e r : Der Spruch "Konkurrenz belebt das Geschäft" bewahrheitet sich immer wieder. Von daher fährt Disney schon jetzt in "aufgerauter" See. Denn Gewinnmaximierung ist nicht alles.
Dies musste General Motors auch schmerzlich erfahren, als sie versucht haben ein "Welt-Auto" auf den Markt zu bringen. Da die Geschmäcker nun einmal (Gott sei Dank) verschieden sind musste dieser Versuch kläglich scheitern - mit Milliarden Verlust.

Schöne Grüße
Jens