Geschrieben: 31 Jan 2019 22:58
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Bruce Willis und Adrien Brody in einer chinesischen Produktion und
das mit einem fulminanten Budget von 80 Millionen $. Wer sich jetzt
die Frage stellt: Kann dies funktionieren? Gilt die Antwort ganz
klar: nur bedingt! Fangen wir erst einmal damit an, das der Film
bereits im Jahre 2015 sich schon in der Produktionsphase befand.
Regisseur Xiao Feng hat sich für eine Geschichte entschieden, womit
der Kernpunkt eher auf die Ereignisse im Jahre 1938 sich stützen
möchte, in dem die Luftangriffe der japanischen Luftwaffe näher
erleuchtet werden. Sie werden bombardiert von etlichen Angreifern
aus der Luft. Der Film konzentriert sich auf das Geschehen der
tragischen Ereignisse, womit einige Bürger Chinas nicht gerechnet
haben. Es werden etliche Städte in Schutt und Asche gelegt und
genau dieses Thema wurde stringent bis zum bitteren Ende
durchgezogen. Bruce Willis agiert hierbei als Führer für junge
Piloten, die für ihr Land alles geben würde, um den Krieg für sich
zu bestimmen. Während anfangs einige Piloten ihr Leben verlieren,
gilt es junge Piloten auszubilden, die für den unerbittlichen Kampf
bereit sind. Bruce Willis der Rolle als "Jack" einnimmt, agiert
überraschenderweise fokussiert und geht konzentriert die Sache an.
Er wirkt keinesfalls unmotiviert und fungiert als Hauptrolle, weil
er stetig die Handlung beeinflusst, in dem was als Nächstes
geschieht. Wenn man sich seine letzten Aufritte in diversen
Emmet/-Furla Produktionen ansieht, ist es eine Wohltat ihn endlich
mal wieder einer Rolle betrachten zu dürfen, die nicht als
Aufhänger für eine Marketing Falle fungiert. Ich habe jede Szene
mit ihm genossen und ja ich stehe dazu, das ich Bruce Willis
nachwievor als Schauspieler schätze, er hatte eben in den letzten
Jahren das Pech in viel zu viel schlechten Filmen mitgespielt zu
haben, wobei ich jeden Film in meiner Sammlung aus
Komplettierungsgründen besitze.
Die Synchronstimme von Manfred Lehmann wurde kristallklar
abgemischt und ich war verblüfft, denn seine Stimme sticht ganz
klar heraus, als hätte man seine Synchronstimme in einem Tonstudio
eingesprochen. Also was das angelangt, funktioniert der Film sehr
gut, als das war er sein möchte. Leider kann der Film die
Schattenseiten nicht verbergen und ja davon gibt es einige. Schaut
man sich die Rolle von Adrien Brody an, der die Rolle als "Steve"
verkörpert fragte ich mich ernsthaft, womit rechtfertigt das
Drehbuch seine nun sehr fragwürdige Performance als Helfer der
Kriegsopfer. Keine Frage hätte man es besser mit in die Geschichte
mit eingebunden, womit die Leinwandpräsenz sich eben nicht nur auf
5 Minuten beschränkt, wäre sein Charakter deutlich besser zur
Geltung gekommen. So wirkt es leider, wie schon befürchtet um eine
Marketing Falle, denn klar lässt es sich besser vermarkten, wenn
man mehr als einen hochrangigen Hollywood Schauspieler, für eine
chinesische Produktion engagieren kann. Doch in diesem Falle, hätte
man das Budget deutlich besser nutzen können, in dem man Adrien
Brodys Rolle komplett aus dem Drehbuch hätte streichen sollen, denn
wie gesagt diese wenigen Szenen bringen diesem nicht den Gewinn
ein, wie gewünscht. Des weiteren gilt es einen weiteren Kritikpunkt
zu erwähnen und hier kommen wir nun zu den technischen Aspekten.
Das die Chinesen sich noch nie an das Niveau amerikanischen
Produktionen sich messen wollten, ist ja nichts Neues. Jedoch
müssen auch sie mit der Zeit gehen und wir leben nicht mehr in den
80er Jahren, womit man solch schlampige Effekte noch hätte
verzeihen können. Nein das kann man auch nicht schön reden. Auf dem
Cover hieß es, es wurden 2100 SFX Szenen verwendet, klingt nach
viel Aufwand. Ich muss leider sagen, jede Actionszene versinkt
darin, das sie scheußlich aussehen, weil im Grunde genommen sehen
die Flugszenen von der Planung ganz gut aus, wenn man es als
Rohfassung ansieht. Mit dem Zusammenspiel der Kameraführung, hätte
der Film deutlich mehr Qualität verbuchen können, wenn die Effekte
solide ausgearbeitet worden wären. Somit ist es leider echter
Murks, denn manche Szenen sehen so schlecht animiert aus, womit ich
die Behauptung aufstelle das Budget ging irgendwann zur Neige, weil
die Kosten für den Cast die Kosten sprengen ließen.
Eine unausgegorene Mischung mit scheußlichen CGI-Effekten, dafür
aber ein Spitzen Cast aller Erster Sahne. Denn auch die
einheimischen Schauspieler wie Nicholas Tse oder Liu Ye dürften dem
erfahrenen Filme Liebhaber ein Begriff sein. Also wiegen es mit den
Punkten so auf, das Xiao Feng sich nicht lumpen ließ, um den Film
bestens zu besetzen. Also nahm er die technischen Defizite dafür in
Kauf, da er weiß in China, werden die Leute den Film so oder so
kaufen und wertschätzen und mit dem Ass im Ärmel der Hollywood
Schauspieler, ist der Erfolg so oder so gegeben. Zudem muss man
anmerken Xiao Feng feierte hiermit sein Spielfilm Debüt. Kommen wir
nun zur Action! Ich war verblüfft als ich den Film einlegte und auf
Start drückte und siehe da. Der fulminante Anfang ließ mich sofort
in den Bann ziehen und Gott sei Dank, wurde das Drehbuch so
geschrieben, das es zwar hier und da ein paar emotionale Szenen
gab, aber insgesamt ein hohes Tempo erreicht werden wollte, weil
mit einer Laufzeit von 97 Minuten, darf man eben keinen Kriegsfilm
der Gattung "Der Soldat James Ryan" oder "Hacksaw Ridge" erwarten,
wobei eines muss man auch erwähnen. Mel Gibson wurde als
Art-Director engagiert und war wohl dafür zuständig, feine Nuancen
der Inszenierung mit ein fließen zu lassen. Und ja ich bin ehrlich,
das kam dem Film zugute, denn wenn man hier auch keine emotionale
Ebene wie in "Hacksaw Ridge" erwarten darf, denke ich das Mel
Gibson mit Xiao Feng eng zusammengearbeitet hat und es wohl als
echter Erfolg verbucht werden dürfte. Das ist meine Sichtweise,
denn ich denke ohne sein Mitwirken, hätte der Film mehr solcher
kitischigen Szenen gehabt, womit Dramatik dem Zuschauer vermittelt
werden möchte, wofür aber eigentlich gar kein Platz ist. Hier und
da gab es Szenen, wo es aber nicht vermeidbar war, aber leider
dringte dies nicht bei mir durch, da Xiao Feng nicht das Gespür
dafür hat, um sowas wirklich dramatisch mit ins Geschehen mit
einzubauen. Somit sind einige Szenen etwas träge und fungieren
nicht mit der Harmonie der anderen Szenen, vor allem die Szenen mit
Adrien Brody wirken da eher schon wie ein leeres Trostpflaster. Um
wieder auf das wichtige Merkmal des Filmes zurückzukommen: Ja die
Action funktioniert bestens, wenn man das Manko der schlecht
ausgearbeiteten CGI-Effekten ausblenden kann oder zumindest im
späteren Filmverlauf damit leben kann. Ich hatte Spaß dabei und
klar möchte der Film das wiedergeben, womit eine Breite Masse etwas
anfangen kann. Hier hat Xiao Feng sicherlich keine Kosten und Mühen
gescheut, denn so viele Explosionen und Schlachtenszenen in der
Luft, sieht man auch nicht aller Tage. Hier wurde Schalter ganz
klar umgelegt und nicht lange überlegt, welche Mischung wählen wir.
Wollen wir einen Film mit einer Laufzeit von 150 Minuten und einem
fundamentalen Aufbau der Geschichte, sowie die Vertiefung einiger
Charaktere oder inszenieren wir einen flotten Kriegsfilm mit einer
Netto Laufzeit von 97 Minuten. Ich war sicherlich erst verwundert
über die knappe Laufzeit, doch jetzt im Nachhinein betrachtet, war
es die richtige Entscheidung. Man packte den Film voller Action ein
und wenigen ruhigen Szenen, wobei diese ebenfalls sehr gut
funktionieren wenn Bruce Willis in kurzen Abständen mit seiner
Präsenz glänzen kann. Die musikalische Untermalung wurde eher als
dezentes Detail mit eingefügt um die Ton Kulisse der fulminanten
Schlachtenszenen nicht zu unterdrücken. Insgesamt ist die
Tonabmischung ganz gut gelungen, wobei hier und da etwas mehr Wumms
wünschenswert gewesen wäre. Dafür kann die komplette
Synchronisation mit soliden Synchronsprechern glänzen.
Fazit: Ein Propaganda Film für viele, weil so ein ähnliches Thema
schon mal verfilmt wurde, doch im Detail erzählt der Film eine
andere Geschichte. Mit der Hintergrundgeschichte der aufwendigen
Produktion verzeiht man auch die lange Wartezeit der
Veröffentlichung. Ich wurde für meinen Teil unvoreingenommen, sehr
gut unterhalten und dazu stehe ich auch. Ich fühlte mich nicht
betrogen, in dem was der Film dem Zuschauer übermitteln wollte. Für
Liebhaber einfacher Kriegsfilme, ohne aufgeblähte emotionale Szenen
oder einer Liebesgeschichte als Konstrukt der Geschichte, wird hier
bestens bedient sein. Im Zusammenspiel der hervorragenden Besetzung
dürfte einige ihren Spaß haben. Ich empfehle jedem Bruce Willis Fan
sich den Film zulegen, da er meiner Meinung nach besser agiert als
in "Death Wish". Somit bin ich gespannt, was als Nächstes folgen
wird, was Bruce Willis nächste Filme angeht!!! In diesem Sinne
verabschiede ich mich jetzt!!! 7/10