Season 2 Episode 7 - 9
Zwei Jahre vor der Schlacht von Yavin leben Cassian (Diego Luna)
und Bix (Adria Arjona) auf dem Rebellenstützpunkt Yavin IV, als
Wilmon (Muhannad Ben Amor) sie bittet, nach Ghorman zu kommen, wo
die imperiale Unterdrückung zunimmt. Die Ghormaner werden als
Terroristen verleumdet, während innerhalb des Imperiums Spannungen
zwischen Dedra (Denise Gough), Syril (Kyle Soller) und Partagaz
(Anton Lesser) schwelen. Dedra erhält unerwünschte Unterstützung
von Captain Kaido (Jonjo O’Neill) und jungen Rekruten, während Bix
durch eine Machtheilerin erfährt, dass Cassian noch eine bedeutende
Rolle in der Rebellion spielen wird. Trotz der Warnungen seines
Vorgesetzten General Draven (Alistair Petrie) schliesst sich
Cassian Wilmon an und reist nach Ghorman. Dort ruft die Bevölkerung
zum Generalstreik auf und protestiert friedlich auf dem Plaza von
Palmo. Syril stellt Dedra zur Rede und erzwingt ein Geständnis über
die wahren Absichten des Imperiums. Kurz darauf lässt Kaido
Sturmtruppen und Rekruten aufmarschieren, um die Menge
einzuschüchtern. Als ein imperialer Scharfschütze auf Kaidos Befehl
einen Rekruten erschiesst, eskaliert die Lage und endet in einem
brutalen Massaker an den Ghormanern. Die Nachricht von dem Massaker
erreicht den Galaktischen Senat, während das Imperium versucht, die
Wahrheit zu verschleiern. Mon Mothma (Genevieve O’Reilly) und Bail
Organa (Benjamin Bratt) entscheiden, dass Mon öffentlich
protestieren und dann fliehen soll, während Bail bleibt, um den
Schein zu wahren. Luthen (Stellan Skarsgård) beauftragt Cassian mit
Mons Rettung, da Bails Team vom ISB unterwandert wurde und Cassian
sagt zu, kündigt aber an, danach aussteigen zu wollen. Nach ihrer
mutigen Rede, in der Mon Imperator Palpatine als Monster bezeichnet
und das Massaker auf Ghorman als Völkermord anprangert, fliehen sie
und Cassian gemeinsam aus dem Senatsgebäude und planen getrennt
ihre Rückkehr zum Rebellenstützpunkt.
Mit dem dritten Handlungsbogen entlädt sich all das, was über die
vergangenen Episoden sorgfältig aufgebaut wurde und das auf eine
Weise, die schlicht grossartig ist. Die Folgen 7 bis 9 markieren
nicht nur den bisherigen Höhepunkt der Staffel, sondern könnten
sogar das stärkste Kapitel der gesamten Serie darstellen. Es fällt
schwer zu begreifen, wie die Macher das in den verbleibenden drei
Folgen noch steigern wollen, so dicht und intensiv ist dieser Ark.
Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass wir hier eines der
besten Stücke Star Wars-Erzählung überhaupt erleben, vielleicht das
Beste seit The Empire Strikes Back. Diese drei Episoden bieten
alles, packendes Drama, mitreissende Action, brillante Dialoge und
eine durchgängig spannungsgeladene Atmosphäre. Besonders
beeindruckend ist, wie die Serie es schafft, auch die Antagonisten
so vielschichtig zu zeichnen, dass man selbst mit ihnen mitfiebert.
Die wohl stärkste Szene gehört Syril und Cassian, deren
Konfrontation einen tiefen emotionalen Nerv trifft, vor allem durch
die simple, aber schneidende Frage „Wer bist du?“. Für Cassian ist
Syril ein Niemand, ein Schatten aus der Vergangenheit, während
Syril sein halbes Leben auf diese Jagd ausgerichtet hat, nur um zu
erkennen, dass all sein Fanatismus ins Leere lief. Diese Erkenntnis
verleiht der Szene eine enorme Wucht und macht sie zu einem der
emotionalen Kernmomente der Serie. Gleichzeitig spürt man in diesen
Folgen, wie die Serie nun klar die Brücke zu Rogue One schlägt, die
Weichen Richtung Rebellion, Opferbereitschaft und Eskalation werden
endgültig gestellt. Die Inszenierung hält dabei konsequent ihr
hohes Niveau, jede Szene wirkt durchdacht, keine Figur bleibt
blass, jede Entscheidung treibt die Geschichte gnadenlos voran. Es
ist kaum zu glauben, dass das nur eine Fernsehserie ist, so
nahtlos, wie sich die letzten drei Folgen wahrscheinlich in Rogue
One einfügen werden, könnte man alles als einen grossen filmischen
Abschluss erleben.
Episode 7: 8.5/10
Episode 8: 10/10
Episode 9: 10/10

LG, Raffi
Letterboxd: VincentVega84