Season 2 Episode 4 - 6
Drei Jahre vor der Schlacht von Yavin leben Cassian (Diego Luna)
und Bix (Adria Arjona) auf Coruscant, wo Bix weiter unter den
Folgen der imperialen Folter leidet. Syril (Kyle Soller) arbeitet
als Bürokrat auf Ghorman, wird aber von Rebellen abgehört, während
er heimlich versucht, die Ghorman-Front zu unterwandern. Mon Mothma
(Genevieve O’Reilly) scheitert im Senat daran, ein neues
Strafgesetz des Imperiums zu verhindern, während Luthen (Stellan
Skarsgård) wegen der verstärkten Überwachung zunehmend nervös wird.
Cassian wird von Luthen nach Ghorman geschickt, um Kontakt zur
Rebellenzelle von Carro Rylanz (Richard Sammel) aufzunehmen, bleibt
aber misstrauisch gegenüber deren mangelnder Erfahrung. Saw Gerrera
(Forest Whitaker) zwingt unterdessen den jungen Rebellen Wilmon
(Muhannad Ben Amor), gefährliche Waffen zu entwickeln, bis ein
imperialer Spion in den eigenen Reihen enttarnt wird. Um den
Überfall der Ghorman-Front auf einen imperialen Waffentransport zu
unterstützen, entsendet Luthen Vel (Faye Marsay) und Cinta (Varada
Sethu), doch die Mission endet tragisch. Zur gleichen Zeit rächt
sich Bix an dem imperialen Folterer Gorst (Joshua James), indem sie
ihn mit seiner eigenen Methode quält. Nach dem Überfall fliehen
Cassian und Bix, während die Imperialen unter Partagaz (Anton
Lesser) und Dedra (Denise Gough) den Vorfall nutzen, um ihre
Repressionen weiter zu verschärfen.
Folge 4 von Andor Staffel 2 startet mit einem Zeitsprung von einem
Jahr und leitet einen neuen, in sich geschlossenen Handlungsbogen
ein, ein Erzählkonzept, dass weiterhin hervorragend funktioniert.
Die drei Episoden zeigen eindringlich die hohen Kosten der
Rebellion und den bitteren Preis, denn viele der Figuren am Ende
ihrer Reise zahlen müssen. Besonders beeindruckend ist, wie die
Serie beide Seiten darstellt. Rebellen und Imperiale, die
gleichermassen lügen, kämpfen und planen, um an ihr Ziel zu kommen.
Diese Folgen sind ein weiteres Paradebeispiel dafür, wie stark die
Serie Spannung langsam, aber zielstrebig an mehreren Fronten
aufbaut, bis alles in einem kraftvollen Höhepunkt mündet. Die
emotionale Katharsis, die dabei entsteht, ist tiefgreifend und
verdient. Gleichzeitig bleibt die Inszenierung optisch und
technisch auf allerhöchstem Niveau, man spürt das hohe
Produktionsbudget in jedem Bild. Die dichte Atmosphäre und die
durchdachte Bildsprache verstärken die emotionale Wucht der
Handlung zusätzlich. Auch die Charakterentwicklung wird weiter fein
nuanciert vorangetrieben, was den Figuren zusätzliche Tiefe
verleiht. Mit diesem Ark beweist Andor einmal mehr, wie erwachsen,
vielschichtig und konsequent modernes Star Wars erzählt werden
kann.
Episode 4: 8/10
Episode 5: 8.5/10
Episode 6: 9/10

LG, Raffi
Letterboxd: VincentVega84