Sugar Mountain - Spurlos in Alaska
(2016)
Spieldauer: 106 Minuten
Film: 5 von 10 Punkten
Bildqualität: 7 von 10 Punkten
Tonqualität: 6 von 10 Punkten
Ausstattung: 1 von 10 Punkten
Gesamt*: 5 von 10 Punkten
* In der Gesamtbewertung wird die Story nicht berücksichtigt!
An das Geld anderer Leute zu kommen, ist gar nicht so einfach. Das
müssen auch die beiden Hauptprotagonisten des hier vorliegenden
Thrillers feststellen. Unter der Regie von Richard Gray versuchen
zwei Brüder eine Kleinstadt an der Nase herumzuführen und aus ihrer
erfundenen Geschichte Geld zu machen. Dass diese Aktion natürlich
gleich mehrere Haken hat, haben die beiden dabei nicht bedacht. Der
Independent Film erscheint über Lighthouse Entertainment in einem
normalen blauen Amaray-Case mit Wendecover.
Film
Nach einem Unfall auf ihrem Ausflugsschiff müssen die beiden Brüder
Liam (S. Coffey) und Miles (D. Roy) viel Geld an das Unfallopfer
zahlen. Dadurch gehen sie mit ihrer kleinen Firma pleite und suchen
Händeringend nach einem Weg aus der Finanzkrise. Sie kommen dabei
auf die Idee eine fingierte Geschichte vorzutäuschen, in der Miles
bei einer Wanderung in den Bergen für mehrere Tage verschollen
gehen soll. Nachdem er sich knapp zwei Wochen in den Wäldern
versteckt hat, wollen sie seine Überlebensgeschichte meistbietend
an die Medien verkaufen. Allerdings haben sie nicht mit der
Hilfsbereitschaft der Stadtbewohner gerechnet, die sich alsbald auf
die Suche nach Miles machen. Somit haben Liam und die eingeweihte
Lauren (H. Webb) alle Hände voll zu tun, die Helfer in die Irre zu
führen. Zu allem Überfluss taucht auch noch Joe Bright (J. Mamoa)
auf, dem Miles noch viel Geld schuldet. Er versucht nun über Liam
an seine Moneten zu kommen. Zudem kommen Polizei-Chef Jim Huxley
(C. Elwes), Laurens Vater, langsam aber sicher immer mehr Zweifel
an der Vermissten-Geschichte. Schaffen es die Brüder aus ihrer
verfahrenen Situation zu kommen?
Um es gleich vorweg zu nehmen: Auf dem Papier klingt die Geschichte
des Films spannender, als sie letztendlich umgesetzt wurde. Den
größten Teil plätschert alles nur so vor sich hin, ohne dass
wirklich etwas passiert. Die Akteure bewegen sich dabei auf
durchschnittlichem Niveau, ohne dass jemand von ihnen besonders
hervorsticht. Zudem sind viele Teile des Plots offensichtlich
vorhersehbar, womit es dann auch zu keinen großen Überraschungen
kommt. Die beiden Brüder werden durch Shane Coffey und Drew Roy
verkörpert. Dabei könnten sie nicht unterschiedlicher sein: während
Liam zwar schüchtern, dafür aber recht bewandert in der heimischen
Natur ist, mimt Drew Roy Sunny-Boy Miles, der immer für alles eine
Antwort hat und das harte Leben auf die leichte Schulter nimmt. Er
ist der Typ, der bisher immer wieder auf die Füße gefallen ist.
Haley Webb spielt Lauren und ist die Begierde beider Brüder. Sie
treibt beide zudem zu den undurchdachten Taten an - letztendlich
auch, um ihrem Vater, dem Polizei-Chef Jim Huxley, solide gespielt
von Cary Elwes, eins auszuwischen. Jason Mamoa, der wohl
bekannteste Schauspieler des Casts hat hier leider nur sehr wenig
Screentime. Er kommt in dem Film seiner Serienrolle aus The Red
Road ziemlich nahe und mimt auch hier Mit Joe Bright einen
zwielichtigen Typen, der ohne Skrupel sein Geld bei den Brüdern
einfordert. Regisseur Richard Gray gelingt es nicht wirklich
Spannung aufzubauen. Vielmehr fragt sich der Zuschauer des Öfteren,
wie man auf so eine dumme Idee kommen kann, mit der die Brüder an
Geld gelangen wollen. Alles wirkt dann auch eher ein wenig an den
Haaren herbeigezogen. Das Tempo des Films ist dabei ziemlich
schleppend und erfordert schon ein bisschen Durchhaltevermögen beim
Zuschauer. Irgendwie hätte das Ganze vielleicht eher gut für den
Plot einer Krimi-Serienfolge getaugt. Für einen Abendfüllenden Film
passiert hier einfach zu wenig.
Bildqualität
Wer sich hier auf tolle Landschaftsaufnahmen gefreut hat, wird wohl
etwas enttäuscht werden. Durch den Einsatz von Farbfiltern wirkt
das Bild oft gelbstichig und dunkel, was die Naturaufnahmen
irgendwie unpassend darstellt. Zudem spielt der Film oftmals bei
bedecktem Himmel und tristem Wetter. Hierbei kommen dann erdige
Farbtöne zum Einsatz. Das Bild ist zudem etwas weich und nicht
allzu detailreich. Ein wirklicher Wow-Effekt, wie es sonst schon
mal bei Filmen mit vielen Natur-Szenen der Fall ist, will hier
nicht aufkommen. Dazu trägt auch das Ansichtsverhältnis von 2.40:1
bei, da hierdurch das Bild am oberen und unteren Bildschirmrand
durch schwarze Balken beschnitten ist.
Tonqualität
Die Film-Disc bietet die folgenden beiden Tonspuren zur Auswahl:
Der Film basiert zum großen Teil nur auf den Dialogen zwischen den
Protagonisten. Diese sind dabei sehr gut verständlich, allerdings
erst, wenn man den Verstärker ein gutes Stück lauter gedreht. Die
Abmischung ist sehr leise geraten. Effekte gibt es so gut wie
keine, lediglich ab und zu verirren sich mal ein paar Windgeräusche
auf die hinteren Kanäle, oder ein Fahrzeug fährt von links nach
rechts. Hin und wieder gesellt sich auch der unauffällige
Soundtrack dazu – im Großen und Ganzen bleibt der Ton jedoch recht
frontlastig. Der Subwoofer wird diesmal nicht wirklich benötigt, da
es einfach keine tiefen Töne in diesem Film gibt. Noch nicht einmal
das Brüllen eines Bären wird hierbei Effektreich in Szene gesetzt.
Die englische Tonspur hat zwar etwas lautere Dialoge zu bieten,
ansonsten gib es aber keine nennenswerten Unterschiede zur deutsche
Synchronisation. Diese ist bei der Think Global Media GmbH in
Berlin unter der Dialogregie von Thomas Wolf entstanden.
Ausstattung
Die Blu-ray Disc verfügt lediglich über die folgende Trailershow
als Bonus-Inhalt:
-
Grenzgänger
-
Frozen Money
-
Phantom Halo
-
Freigänger
-
Blood Orange
Weiteres Bonus-Material ist leider nicht vorhanden.
Fazit
Ein sehr ruhiger Film, der voll und ganz auf die Dialoge seiner
Charaktere baut. Die Geschichte kann jedoch dabei nicht wirklich
Spannung aufbauen und die Charaktere kommen nicht über
durchschnittliches Niveau hinaus. Auf technischer Seite verhindern
eingesetzte Stilmittel beim Bild tolle Naturaufnahmen. Der Ton ist
recht frontlastig und etwas zu leise abgemischt. Bonusmaterial
sucht man zudem vergebens. Die Geschichte läuft recht vorhersehbar
und ohne große Überraschungen ab. Hier sollte man etwas
Durchhaltevermögen mitbringen, wenn man es bis zum Abspann schaffen
möchte.
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1060
Front-Lautsprecher: Canton Chrono 509
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS PB-1000
Viele Grüße
Jörn