Hangman - The Killing Game (2017)
Veröffentlichung: 05.04.18
Spieldauer: 98 Minuten
Film: 7 von 10 Punkten
Bildqualität: 7 von 10 Punkten
Tonqualität: 7 von 10 Punkten
Ausstattung: 3 von 10 Punkten
Gesamt*: 6 von 10 Punkten
* In der Gesamtbewertung wird die Story nicht berücksichtigt!
Seit nun knapp fünfzig Jahren steht der amerikanische Schauspieler
Al Pacino vor der Kamera. Zu den wichtigsten Werken seines
bisherigen Schaffens zählen dabei sicherlich
Der Pate,
Scarface, aber auch Titel wie
Der Duft der Frauen - für den er
auch einen Oscar gewann - oder
Heat. In seinem neusten Werk geht der
inzwischen fast 78-Jährige nun als Cop im Ruhestand auf die Jagd
nach einem Serien-Killer, in einer kleinen amerikanischen Vorstadt.
Ob sich der Zuschauer dabei auf einen spannenden Fall einstellen
kann?
Film
Dem mürrischen Detective Will Ruiney (K. Urban) wird auf Geheiß
seiner Vorgesetzten, Captain Lisa Watson (S. Shahi), die
Journalistin Christi Davies (B. Snow) zur Seite gestellt. Diese
will den Polizei-Alltag für einen Bericht in der New York Times
dokumentieren. Ihr erster gemeinsamer Fall führt die beiden zu
einem Mord, der Auftakt für eine ganze Reihe von Verbrechen sein
soll. Darauf deutet zumindest ein an der Wand hinterlassene
Hangman-Spiel. Ebenfalls am Tatort hinterlassen hat der Killer die
Dienstmarkennummern von Will und Ray Archer (A. Pacino), einem
Detective im Ruhestand. Das Trio versucht nun hinter die Identität
des Serientäters zu kommen, bevor dieser wieder zuschlagen kann.
Bald stellt sich zudem heraus, dass die Vergangenheit der beiden
Detectives in diesem speziellen Fall eine wichtige Rolle spielt.
Können die Drei weitere Morde verhindern?
Unter der Regie von Johnny Martin entstand ein routinierter
Thriller, welcher zwar das Rad des Genres nicht neu erfindet, aber
dennoch spannend und unterhaltsam inszeniert wurde. Dem Film
gelingt es, den Zuschauer direkt von der ersten Minute an in einen
gewissen Bann zu ziehen. So möchte man auf jeden Fall wissen, wer
schlussendlich hinter den brutalen Taten steckt. Dabei harmoniert
das Ermittler-Trio, bestehend aus Al Pacino, Karl Urban und
Brittany Snow, sehr gut. Es gelingt den Hauptdarstellen überwiegend
sehr ordentlich, dem schon oftmals verfilmten Stoff ihren eigenen
Stempel aufzudrücken. Auch wenn die Rollen dabei sehr klassisch, ja
teils klischee-mäßig, verteilt sind, wird der Spannungsbogen über
die gesamte Laufzeit von knapp 95 Minuten aufrechterhalten. Al
Pacino ist dabei die Rolle des sich im Ruhestand befindenden
Detectives wie auf den Leib geschrieben. Auch wenn er in der ein
oder anderen Szene etwas desorientiert und tatterig wirkt – mit
fast 80 Jahren noch so überzeugend vor der Kamera zu stehen, können
nicht viele Schauspieler von sich behaupten. An seiner Seite gibt
Karl Urban den leicht mürrischen Polizei-Beamten ebenfalls sehr
passend wieder. Als dritte im Bunde tritt Brittany Snow sehr
charmant, aber dennoch tough in Erscheinung. Serienfans ist zudem
sicherlich das Gesicht von Captain Lisa Watson wohl bekannt: in
insgesamt 3 Staffeln der Krimi-Serie
Person of Interest war Sarah Shahin
in der Rolle der Sameen Shaw zu sehen. Im hier vorliegenden
Thriller übernimmt sie einmal nicht die Action-reiche Rolle,
sondern leitet das Department auf Grund eines schweren Unfalls vom
Rollstuhl aus.
Leider haben es sich die Macher zwischendurch schon mal etwas zu
einfach gemacht: die einzelnen Hinweise liegen zu klar ersichtlich
am Tatort und auch die Ermittlungsarbeit wird auf ein Minimum
eingeschränkt. Man hat oft das Gefühl, dass das Trio ohne große
Mühe bei den Ermittlungen vorwärtskommt. Einige Dinge sind zudem
auch recht vorhersehbar, selbst wenn versucht wurde, diese durch
zarte Andeutungen zu Beginn des Films geheimnisvoll dar stehen zu
lassen. Der Zuschauer merkt jedoch schon recht bald, wohin die
Reise geht. Aber dennoch - man möchte seine Vermutungen bestätigt
wissen. Etwas aufgesetzt wirken auch schon mal die ein oder anderen
Dialoge, welche durch künstliches Schweigen in die Länge gezogen
werden. Dabei gab es noch nicht mal vorausgehende Worte, die einer
Pause zum Nachdenken auf Seiten des Zuschauers bedürfen. Die
Abschlussszene hätte man sich ebenso sparen können. Diese ist
einfach völlig unnötig und wirkt sehr aufgezwungen. Falls es
wirklich einmal zu einer Fortsetzung kommen sollte, hätte man diese
auch dort sehr gut anbringen können. Nichtsdestotrotz hält die Jagd
nach dem Serientäter dennoch die ein oder andere Überraschung
bereit, so dass der Thriller Genre-Fans unter dem Strich empfohlen
werden kann.
Bildqualität
Der Thriller spielt meist im Dunklen und das Bild wurde für einen
kühleren Look noch mit einem Blau-Stich versehen. Dennoch ist die
Blu-ray Umsetzung sehr detailreich und scharf. Urbans Dreitage-Bart
und Pacinos Falten werden detailliert dargestellt. Bei einer Szene
steht Pacino goldener Wagen an einer Straßenkreuzung und strahlt
nur so vor Lack und Chrom – hier hat man fast das Gefühl, man
blicke zum Fenster hinaus. Auch einige Landschaftsaufnahmen können
sich sehr gut sehen lassen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch
gerade bei den dunklen Aufnahmen einige Szenen, welche
Kompressions-Fehler beinhalten. Hier sind dann deutlich Abstufungen
in Schatten oder Nebelschwaden zu erkennen. Das Bild liegt in einem
Ansichtsverhältnis von 2.35:1 vor und wirkt ansonsten sehr
zeitgemäß.
Tonqualität
Der Zuschauer hat die Wahl zwischen folgenden Tonspuren:
-
Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
-
Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
-
Deutsch Dolby Digital 2.0
Die Jagd nach dem Serientäter gestaltet sich recht Dialog-lastig,
weshalb vermehrt der Frontbereich der Lautsprecher zum Einsatz
kommt. Nur bei einigen Action-Szenen, wie zum Beispiel einer
Verfolgungsjagd, werden auch mal die Surround-Kanäle miteinbezogen.
In solchen Fällen ist dann eine gute Verteilung der Effekte über
alle Lautsprecher gegeben. Der Subwoofer wird leider nicht wirklich
genutzt – bei den Motoren-Geräuschen und einem Unfall auf dem
Bahngelände wäre durchaus mehr Druck erforderlich gewesen. Die
deutsche Synchronisation wurde durch die TV+Synchron GmbH aus
Berlin, unter der Leitung von Dr. Michael Nowka, hergestellt. Dabei
übernimmt Frank Glaubrecht die Stimme von Al Pacino und Tobias
Kluckert die von Karl Urban. Auch wenn die englische Tonspur etwas
natürlicher klingt, kann auch die deutsche Synchronisation
vollkommen überzeugen.
Ausstattung
Die Blu-ray Disc verfügt über folgendes Bonus-Material:
Viel wird Interessenten nicht geboten. In dem kurzen Featurette
geben die Hauptdarsteller einen kleinen Überblick über ihre
Charaktere. Anschließend schwärmen Regisseur und Darsteller von Al
Pacino, welcher bei allen sehr beliebt ist. Das war es dann auch
schon – eine höhere Gesamtwertung bleibt dadurch verwehrt.
Fazit
Die Hatz nach dem Serienkiller wurde durchaus spannend inszeniert.
Auch wenn man alles schon mal in anderen Filmen gesehen hat,
unterhält der Thriller auf sehr ordentlichem Niveau. Das Trio
Pacino/Urban/Snow harmoniert sehr gut, wenn man auch gerade bei
erst genannten hier und da merkt, dass er langsam aber sicher in
die Jahre kommt. Auf technischer Seite bekommt man ebenso eine
grundsolide Umsetzung geboten: das Bild ist überwiegend sehr scharf
und detailreich, nur in einigen dunklen Szenen machen sich
Kompressionsfehler durch sichtbare Abstufungen bei Schatten und
Nebelschwaden bemerkbar. Die Dialoge sind jederzeit klar
verständlich, jedoch fehlt es den wohldosierten Action-Szenen ein
wenig an Druck. Der Thriller bietet über die gesamte Laufzeit genug
Spannung, so das Genre-Fans ruhigen Gewissens ein Auge riskieren
können.
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1060
Front-Lautsprecher: Canton Chrono 509
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS PB-1000
Viele Grüße
Jörn