Die Lampenkosten beim Projektor würde ich jetzt nicht so
überbewerten. Hab selber einen und kann sagen, daß man in der
Praxis den Projektor dann doch nicht ganz so häufig benutzt, wie
zunächst gedacht. Das geht auch ein paar Arbeitskollegen von mir
so, die einen haben. Ich hab meinen jetzt seit über 4 Jahren und
gerade mal 700 h geschaut. Dabei hab ich das Gefühl, daß ich fast
jeden gekauften Film damit geschaut habe. Kann aber nicht sein, bei
rund 1000 DVDs. Es gibt dann so gewisse Käufe (TV-Serien z.B.) wo
man dann merkt, daß man gar nicht unbedingt das Bedürfnis hat, das
auf Leinwand zu sehen. Und dann gibts auch DVDs, bei denen sich das
große Bild gar nicht lohnt. Selbst mit meinem SVGA Beamer, der nur
die 4/3 PAL Auflösung ohne Downsizing darstellen kann, sieht man,
daß die Simpson-DVDs allgemein eine so schlechte Auflösung haben,
daß man sich das nicht auf Leinwand geben muß (wobei ab Staffel 8
ungefähr die Qualität besser geworden ist).
OK, demnächst steht ein Full-HD Beamer bei mir an und das wird in
Verbindung mit meinen Blurays nochmal einen richtigen Schub geben,
was das Schauen auf Leinwand betrifft. Aber auch das wird sich
einpendeln.
Die Zeitschriften haben früher darüber berichtet, wieviel Cent eine
Lampenstunde kostet und das auch mit bewertet. Ich finde das
einfach nur albern. Ich hab gerade mal ein Viertel der
Lampenlebensdauer ausgereizt und werde mir einen neuen Projektor
anschaffen. Wie wichtig war jetzt da die theoretische
Lampenlebensdauer bzw. die Kosten? Das wichtigste an einem
Projektor ist das gute Bild. Leider kann man noch so viele Zahlen
wie das Kontrastverhältnis auflisten, wie gut das Bild wirklich
ist, sieht man erst, wenn man den Projektor im Betrieb sieht. Hab
schon Projektoren gesehen, die mit Herstellerangabe 2000 Lumen ein
matteres Bild hatten wie einer mit 1000 Lumen. Das selbe gilt für
die Kontrastangabe. Erinnert mich irgendwie an die Watt-Angaben von
Lautsprechern. Aldi PC-Aktivlautsprecher mit angeblichen 1000 Watt
aus Plastikgehäusen und Membranen mit 5 cm Durchmesser contra
High-End Lautsprecher mit 200 W.
2,10 m Raumhöhe ist natürlich nicht viel, aber damit muß man leben.
Bei 16/9 kann man da durchaus bis Bildbreiten von 2,50 m gehen
(Höhe 1,40 m), wenn man nicht vorhat 2 Sitzreihen zu
installieren.
Wenn 2,50 m gefühlt zu wenig sein sollte, kann man auch überlegen,
ob man sich eine 21/9 Leinwand machen läßt. Die hätte den Vorteil,
daß man bei Cinemascope 2,35er Filmen, das Bild so weit aufzoomen
kann, daß es bei gleicher Bildhöhe ca. 3,30 m breit ist. Bei 16/9
Filmen muß man allerdings dann wieder "zurück" zoomen, damit oben
und unten das Bild nicht abgeschnitten wird. Dadurch bleibt rechts
und links etwa 40 cm der Leinwand dann ungenutzt. Wenn man hohe
Ansprüche hat, kann man sich einen seitlichen schwarzen Kasch dazu
bauen und die Leinwand entsprechend dem verwendeten Bildformat
manuell abkaschen.
Für ne gute Leinwand (sagen wir ca. 300 cm breit) würde ich schon
mal 1000 € einplanen. Grundsätzlich muß man sich erst einmal
zwischen den verschiedenen Bauprinzipen entscheiden. Die
Rahmenleinwand hat den Vorteil, daß sie sich im Laufe der Zeit
nicht verzieht und keine Falten wirft, aber den Nachteil, daß sie
fest an der Wand installiert wird und dort auch immer offen
sichtbar bleibt. Eine Kurbelleinwand wird an der Decke befestigt
und bei Nichtgebrauch schön sauber aufgerollt und weg ist das Ding.
Ebenso die Rolloleinwand. Eine Stativleinwand zum Aufstellen ist
zwar am mobilsten (kann man ja auch woanders hin mitnehmen), wirkt
aber auch am unprofessionellsten. Stativ-, Kurbel- und
Rolloleinwand haben allerdings alle das selbe Problem; das Tuch ist
auf einer Achse aufgerollt und je nach Wertigkeit können dann im
Tuch Stellen entstehen, die stärker gespannt sind als andere. Die
Folge: horizontale Wellen und an den Rändern eine Krümmung. Das
tritt natürlich nicht sofort auf, sondern erst im Laufe der
Jahre.
Es gibt zwar auch Leinwände mit seitlicher Zugspannungsvorrichtung,
die das seitliche Einrollen verhindert, aber die horizontale
Wellenbildung kann damit auch nicht verhindert werden.
Weil man seine Leinwand ja wahrscheinlich länger behält, als den
Beamer (ich hab meine jetzt seit 18 Jahren), würde ich schon allein
aus dem Grund eine Rahmenleinwand schwer in Betracht ziehen. Lieber
einen eigenen Raum und eine ganze Wand dafür opfern und
akzeptieren, daß die Leinwand immer frei sichtbar bleibt (es sei
denn man macht einen Ziervorhang davor).