Happy Deathday (2017)
Spieldauer: 96 Minuten
Film: 7 von 10 Punkten
Bildqualität: 8 von 10 Punkten
Tonqualität: 8 von 10 Punkten
Ausstattung: 5 von 10 Punkten
Gesamt*: 7 von 10 Punkten
* In der Gesamtbewertung wird die Story nicht berücksichtigt!
Das Thema der Zeitschleife wurde schon oftmals für Filme verwendet.
Die prominentesten Vertreter dieser Zunft sind dabei sicherlich
Und täglich grüßt das Murmeltier
oder
Edge Of Tomorrow. Die Kunst solcher
Filme sollte es daher sein, den Zuschauer trotz sich immer
wiederholender Szenen bei Laune zu halten. Der hier vorliegende
Titel versucht dies, indem er zu dem bekannten Prinzip noch eine
Prise Highschool-Serienkiller mischt. Ob dies dem Zuschauer jedoch
genug Abwechslung zu anderen Genre-Beiträgen bietet?
Film
Die Studentin Tree (J. Rothe) wacht an ihrem Geburtstag nach einer
durchzechten Nacht völlig verkatert im Bett ihres Kommilitonen
Carter (I. Broussard) auf. Den Filmriss vom Vorabend noch
verdauend, verläuft auch der weitere Tag nicht wirklich ihres
Ehrentages würdig und so geht alles schief, was sie anpackt. Zur
Krönung läuft sie am Abend auf dem Campus einem Killer in die Arme.
Doch gerade als dieser auf sie einsticht, erwacht sie wieder in
Carters Bett. Zunächst glaubt sie an einen bösen Traum, doch als
plötzlich der gesamte Tag wieder gleich abläuft, schwant ihr böses:
sie hängt in einer Zeitschleife fest und wird jeden Abend aufs Neue
von dem Killer heimgesucht. Ihre einzige Chance aus dieser Misere
zu kommen, ist es dann, den Killer ausfindig zu machen und so ihren
Tod zu verhindern. Doch dies ist gar nicht so einfach, denn die
Liste der möglichen Verdächtigen ist gar nicht so kurz.
Kennt man das Prinzip der Zeitschleifen-Filme, dann ahnt man
sicherlich auch, wie dieser Film hier ablaufen könnte. Zunächst
scheint sich der von Christopher Landon in Szene gesetzte Film auch
in recht vorhersehbaren Bahnen zu bewegen. Doch glücklicherweise
gelingt es ihm, als Drehbuchautor und Regisseur in einer Person,
den Zuschauer zum einen dauerhaft bei Laune zu halten und zum
andern durch geschickt eingebaute Wendungen immer wieder Spannung
aufzubauen. Anfänglich beginnt der Film wie viele seiner
Highschool-Pendants, indem er die Protagonisten in ihrem Umfeld
einführt. In dieser Einführungsphase werden einige Szenen zwar
etwas zu sehr mit der Holzhammer-Methode präsentiert, damit auch
wirklich jedem Zuschauer auffällt, an welchen Ereignissen sich die
Zeitschleife ablesen lässt. Doch schnell nach dem ersten Durchlauf
beweist Hauptdarstellerin Jessica Rothe ihr Talent und stellt die
immer verzweifelter werdende Studentin Tree sehr gelungen dar. Ihre
Wandlung von der leicht zickigen Highschool-Schönheit, welche ihre
Mitschüler oft nur ausnutzt und mies behandelt, hin zu einer
verständnisvollen toughen jungen Frau, kommt zwar ein bisschen
klischee-mäßig rüber, nichtsdestotrotz unterhält das Ganze aber
immer noch auf sehr gutem Niveau. Als weitere Schauspieler sind
unter anderem Israel Broussard als Carter, Rachel Matthews als
Danielle, Charles Aitken als Gregory, Ruby Modine als Lori oder Rob
Mello in der Rolle des Joseph Tombs zu sehen - sie alle agieren in
ihren jeweiligen Rollen sehr passend.
Ohne zu viel spoilern zu wollen – der Film bekommt im weiteren
Verlauf immer wieder ein paar Wendungen, welche die Spannung nach
vorne treiben. Der Zuschauer möchte auch nach dem x-ten Durchlauf
wirklich wissen, wer tatsächlich hinter dem Killer steckt. Und
selbst wenn man glaubt, das war es jetzt, wird man noch einmal
überrascht. So bekommt der Zuschauer hier einen guten Thriller
serviert, der zwischendurch immer mal wieder mit
Highschool-Comedy-Elementen aufgelockert wird. Der Humor passt sehr
gut zum Rest und driftet glücklicherweise nie ins Überzogene ab.
Etwas irreführend ist vielleicht das Cover geraten - könnte es dem
ein oder anderen eventuell suggerieren, dass im Film auch
Slasher-Elemente vorhanden sind. Dem ist jedoch nicht der Fall,
denn vor den Tötungsszenen wurde bewusst immer ein Schnitt gesetzt,
der in die Zeitschleife führt. Dies sollte letztendlich aber auch
bei einer Freigabe ab 12 Jahren verständlich sein. Eine visuellere
Darstellung der Gewalt benötigt der Film aber auch gar nicht – es
funktioniert auch so sehr gut.
Bildqualität
Der Thriller bietet eine durchaus ansprechende und zeitgemäße
Bildqualität. Vorliegend in einem Ansichtsverhältnis von 2.39:1
bekommt der Zuschauer natürliche Farben geboten. Dabei liegt der
Schärfegrad auf einem sehr guten Niveau, welcher feinste Härchen
und Hautporen zum Vorschein bringt. Teilweise sind dadurch leider
auch überschminkte Hautunreinheiten deutlich zu sehen. Der
Schwarzwert ist gut gelungen und so gehen selbst in dunklen Szenen
kaum Details verloren. Dass der Film lediglich mit einem Budget von
knapp fünf Millionen Dollar umgesetzt wurde, sieht man ihm zu
keiner Zeit an. Während der gesamten Laufzeit konnten keinerlei
Kompressionsfehler oder Artefakte ausgemacht werden.
Tonqualität
Der Zuschauer hat die Wahl zwischen folgenden Tonspuren:
Rein auf dem Papier könnte man jetzt wieder meckern, dass nur die
englische Tonspur über ein HD-Format verfügt. Letztendlich hört man
aber zur deutschen DTS-Spur keinerlei Unterschiede. Beide können
durch eine gute Verteilung der Effekte über alle Lautsprecher
überzeugen. Die Dialoge sind zu jeder Zeit klar verständlich und
gehen auch in hektischen Szenen nicht unter. Der Subwoofer kommt
vor allem in den Action-Passagen zum Einsatz und liefert dann den
passenden Druck. Auch auf einer Party darf er die Musik mit satten
Bässen unterstützen. Der Film ist also ein gutes Beispiel dafür,
dass auch vermeintlich veraltete Soundformate, richtig abgemischt,
noch gut funktionieren können. Die deutsche Synchronisation,
hergestellt durch die Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke, kann
sich durchaus hören lassen und steht dem englischen Original in
nichts nach.
Ausstattung
Im Bonus-Bereich der Blu-ray Disc befinden sich folgende Extras,
welche über eine Gesamtspielzeit von ca. 20 Minuten verfügen:
-
Alternatives Ende (2:21 Min.)
-
Unveröffentlichte Szenen (9:22 Min.)
-
Der schlimmste Geburtstag aller Zeiten (3:14 Min.)
-
Hinter der Maske: Die Verdächtigen (3:15 Min.)
-
Die vielen Tode von Tree (1:34 Min.)
-
Trailer (vor dem Film):
Das knappe Bonus-Material bietet zum größten Teil kurze Interviews
mit Regisseur und Drehbuchautor Christopher Landon, Producer Jason
Blum und den Hauptdarstellern Jessica Rothe und Israel Broussard.
Diese geben einige interessante Infos zur Entstehung des Films und
wie man sich von anderen Zeitschleife-Filmen unterscheiden möchte.
Neben einem alternativen Ende bekommt man noch den Einblick in
einige entfallene Szenen. Letztendlich sicherlich nicht viel, aber
trotzdem mal einen Blick wert.
Fazit
Oft gesehen, aber dennoch sehr unterhaltsam in Szene gesetzt: Der
Zeitschleifen-Thriller bietet durchgehend gute Spannung und
passende Wendungen, um den Zuschauer über die gesamte Laufzeit von
ca. 96 Minuten bei Laune zu halten. Auf technischer Seite sieht
bzw. hört man dem Film sein geringes Budget keines Falls an. Das
saubere und detailreiche Bild gepaart mit einem satten Sound kann
hier durchaus überzeugen. Die Extras sind zwar schnell
durchgeschaut, bieten aber dennoch einige interessante
Informationen, die einen Blick wert sind. Fans des Genres sollten
dem Film auf jeden Fall mal eine Chance geben.
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1060
Front-Lautsprecher: Canton Chrono 509
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS PB-1000
Viele Grüße
Jörn